Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/469: Unterschied zwischen den Versionen
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wurde bis zur Errichtung des Vikariates ein Geistlicher zur Feyer des Gottesdienstes hierher geschickt. | |||
{{NE}}An der bezeichneten Landstraße und am Fritzerbache befindet sich die Vikariatskirche, das Vikar-, Meßner- und Gasthaus, letzteres seit 1600 bestehend, seit 1774 mit einer Poststation, 2 1/2 Stunde von Altenmarkt und Werfen, 16 von Salzburg. | |||
{{NE}}Die hiesige Kirche zu Ehren des heil. Leonhart mit drey Altären und schönen Bildern entstand in ihrer alten Bauart mit einem sehr spitzigen Thurme nach einer Aufschrift in demselben 1472. | |||
{{NE}}Sie wurde 1613 von ''Markus Sittikus'' nach einer Wasserfluth wieder hergestellt, und am 26. August 1689 durch den wohlthätigen Erzbischof ''Johann Ernest von Thun'' zu einer Vikariatskirche erhoben, und da auch das Meßnerhaus gebaut. (Salzb. Int. 1800 S. 139; 1801 S. 267 und 344; Zauner '''IX.''' 43, 44.) | |||
{{NE}}''Hüttau'' war einst ein Edelsitz der ''Feuersenger'' mit Denkmählern aus der Römerzeit, diese von den ''Jahrbüchern der Litteratur'' (Wien 35 B. S. 98) besprochen, und hier das ''römische Vokarium'' aus überzeugenden Gründen nicht aber in ''Werfen'' gesucht. (Obige Jahrb. 43. B. S. 243.) | |||
{{NE}}An dem Ufer des Fritzerbaches sind die Steine mit dem <tt>Bissus jolithus</tt> (Staubmoos) überzogen, welches einen veilchenartigen Geruch verbreitet. (Hübner '''I.''' 364, 375.) | |||
{{NE}}Zu ''Hüttau'' war es, wo der Schmid ''Rupert Stullebner'' 1731 Hunderte von der Bürgerschaft durch seine Reden zum Lutherthume und zur Auswanderung mit sich fortriß. (Vierth. Wand. '''I.''' 106.) | |||
{{NE}}Die Schule wird an Werktagen von 69 Kindern, an Feyertagen von 45 besucht. | |||
{{NE}}Das Vikariat '''Mühlbach''' besteht aus 1 Dorfe mit 61 Häusern, 85 Wohnparteyen, 431 Einwohnern, so weit dieß auf das Pfleggericht Werfen Bezug hat; denn die zum Vikariate gehörige Gemeinde Schläglberg liegt im Pfleggerichte Goldegg, 2 Stunden von St. Veit, 3 von Bischofshofen, 6 1/2 von Werfen, in einem Thale, vom Mühlbache durchflossen. |
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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wurde bis zur Errichtung des Vikariates ein Geistlicher zur Feyer des Gottesdienstes hierher geschickt.
An der bezeichneten Landstraße und am Fritzerbache befindet sich die Vikariatskirche, das Vikar-, Meßner- und Gasthaus, letzteres seit 1600 bestehend, seit 1774 mit einer Poststation, 2 1/2 Stunde von Altenmarkt und Werfen, 16 von Salzburg.
Die hiesige Kirche zu Ehren des heil. Leonhart mit drey Altären und schönen Bildern entstand in ihrer alten Bauart mit einem sehr spitzigen Thurme nach einer Aufschrift in demselben 1472.
Sie wurde 1613 von Markus Sittikus nach einer Wasserfluth wieder hergestellt, und am 26. August 1689 durch den wohlthätigen Erzbischof Johann Ernest von Thun zu einer Vikariatskirche erhoben, und da auch das Meßnerhaus gebaut. (Salzb. Int. 1800 S. 139; 1801 S. 267 und 344; Zauner IX. 43, 44.)
Hüttau war einst ein Edelsitz der Feuersenger mit Denkmählern aus der Römerzeit, diese von den Jahrbüchern der Litteratur (Wien 35 B. S. 98) besprochen, und hier das römische Vokarium aus überzeugenden Gründen nicht aber in Werfen gesucht. (Obige Jahrb. 43. B. S. 243.)
An dem Ufer des Fritzerbaches sind die Steine mit dem Bissus jolithus (Staubmoos) überzogen, welches einen veilchenartigen Geruch verbreitet. (Hübner I. 364, 375.)
Zu Hüttau war es, wo der Schmid Rupert Stullebner 1731 Hunderte von der Bürgerschaft durch seine Reden zum Lutherthume und zur Auswanderung mit sich fortriß. (Vierth. Wand. I. 106.)
Die Schule wird an Werktagen von 69 Kindern, an Feyertagen von 45 besucht.
Das Vikariat Mühlbach besteht aus 1 Dorfe mit 61 Häusern, 85 Wohnparteyen, 431 Einwohnern, so weit dieß auf das Pfleggericht Werfen Bezug hat; denn die zum Vikariate gehörige Gemeinde Schläglberg liegt im Pfleggerichte Goldegg, 2 Stunden von St. Veit, 3 von Bischofshofen, 6 1/2 von Werfen, in einem Thale, vom Mühlbache durchflossen.