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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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Dienten, Tuenten[1], ein Dorf mit 29 Häusern, 44 Wohnparteyen, 170 Einwohnern, ein enges hohes Thal voll Schnee und Wind, das Pongau und Pinzgau von einander scheidend, sich von Nord nach Südost hinziehend, 2920' über die Meeresfläche erhoben, 1 1/4 Stunde von der Urslau, 3 Meilen von Saalfelden.
Die Kirche mit 3 Altären ist dem heil. Nikolaus geweiht. Sie stand schon vor 1410; denn schon damals hatte sich zwischen den Einwohnern von Dienten und dem Pfarrer in Saalfelden ein Rechtsstreit erhoben. 1536 erhielt Dienten durch den Bischof Berthold von Chiemsee einen eigenen Vikar.
An Werktagen wird die Schule von 78, an Feyertagen von 22 Lernbegierigen besucht.
Hier wird auf Eisen gebaut. Von 1783 bis 1802 betrug der Gewinn 1670 fl., von 1809 bis 1815 die Einbusse jährlich 5576 fl. Die Zache (Zächen 1477) Gewerken von Pillersee, im Zillerthale, Innbach, Jude, Einkas, Kiefer e.t.c. bauten vor Alters Dienten. Um 1543 zogen aus der Dienten sachkundige Hammergewerken nach der Hammerau: Former und Giesser, wovon die Nachkommen als gemeine Hüttenarbeiter noch leben, (von Koch's Staatenkunde e.t.c. II. 221.)
1654 kaufte Erzbischof Guidobald v. Thun das hiesige Eisenwerk um 15000 fl.
Auf dem luftigen Gottesacker in Dienten ruhen die Gebeine mehrerer Zache.
Das von Dienten nördlich liegende Gebirge, ein wahrer Gletscher, bildet eine lange Wand, 6000' ober dem Meere.
Von Saalfelden weg kommt, man nach Dienten über die sogenannte hohe Filzen, einst ein berühmter Kampfplatz für rüstige Burschen im Walde auf einer Rasenebene, dabey eine hölzerne Kapelle ersichtlich. (Kornel Schwarz; Winklhofer 242; Vierth. Wand. II. 122 — 129; salzb. geistl. Schematismus; Rumpier 571.)
- ↑ Tuontina, Tuenten, tine, Tiefe; Tuonta, der Name des Wildbaches, der das Thal durchfließt, bereits unter Ludwig, dem Deutschen, erscheinend.