Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/403: Unterschied zwischen den Versionen
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selbst. Erst Patriarch ''Sieghart'' und seine Mutter ''Phililde'' dotirten das Stift neu; sie gründeten ein Frauenkloster, und übergaben die eigentliche Herrschaft dahin. Vom Frauenstifte kennt mau nur 2 Aebtissinnen. Prälaten hatte das Kloster bis jetzt 47. Der erste war es von 1072 bis 1100. Er hieß ''Werigand''. Die Vorvordern sagten von ihm, daß er im Rufe der Heiligkeit entschlaffen sey. Vorher kommen um 978 und im 11. Jahrhunderte nur <tt>Rectores</tt> und <tt>Praepositi</tt> vor. Man kennt aber nur mehr Wikpoto von 1060 bis 1064 und Herrmann von 1064 bis 1072. Im Jahre 1249 litt Michaelbeuern durch ''Ernest von Nußdorf und Marquard von Lohen'' durch Raub und Brand. Unter dem Abte ''Walther'' (1161 bis 1190) und dem Abte ''Friedrich '''II.''''' (1257—1267) erscheinen ''Ortolfus'' und ''Wernhardus'' als Klosterschüler von Michaelbeuern. Es war eine äußere und innere Schule, oder die eigentliche Konventschule zur Bildung der jungen Geistlichen. 1307 ging Michaelbeuern mit anderen Klöstern eine Verbrüderung zum Messelesen für abgestorbene Klosterbrüder ein; eine andere entstand 1640 unter dem Namen der ''Benediktiner-Kongregation'' zur Handhabung der Zucht in den vereinigten Benediktiner-Klöstern. | |||
{{NE}}In einer Urkunde von 1340 wird Abt Konrad bereits »gnädiger Herr« genannt. 1364 wurde das Kloster zum dritten Male verbrannt. Am 15. März 1440 erhielt ''Abt Ulrich '''II.''' von Haunsberg'' von der Synode zu Basel die Insel und die Pontifikalien, 1442 realisirt. 1439 kommt ''Philipp'' und ''Wenzeslaus'' Klowter (auch Klokoter) als <tt>rector scolarum</tt> in <tt>pewrn</tt> vor, der erste seines Amtes daselbst. 1512 erscheint ''Martin Mainberg'' als Schulmeister zu Michaelbeuern. Am 14. April 1547 (damals fast allgemeiner Verfall der Zucht) erfuhr man, daß sich der Konventual ''Franz Gregor Stockhammer auf der Pfarre zu Seewalchen verehelicht habe'', statt den Weltpriestern auf den Pfarren des Klosters bereits 1376 und 1491 Konventualen desselben bewilliget. | |||
{{NE}}Von 1592 bis 1613 hatte das Stift wegen seines großen Verfalles keine Aebte, sondern auswärtige Administratoren. | |||
{{NE}}Als ein ganz vorzüglicher Prälat von Michaelbeuern wird ''Michael Trometter'' (der 40te von 1637 bis 1676) geschildert. Er führte den Prozeß von Obersulz mit der |
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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selbst. Erst Patriarch Sieghart und seine Mutter Phililde dotirten das Stift neu; sie gründeten ein Frauenkloster, und übergaben die eigentliche Herrschaft dahin. Vom Frauenstifte kennt mau nur 2 Aebtissinnen. Prälaten hatte das Kloster bis jetzt 47. Der erste war es von 1072 bis 1100. Er hieß Werigand. Die Vorvordern sagten von ihm, daß er im Rufe der Heiligkeit entschlaffen sey. Vorher kommen um 978 und im 11. Jahrhunderte nur Rectores und Praepositi vor. Man kennt aber nur mehr Wikpoto von 1060 bis 1064 und Herrmann von 1064 bis 1072. Im Jahre 1249 litt Michaelbeuern durch Ernest von Nußdorf und Marquard von Lohen durch Raub und Brand. Unter dem Abte Walther (1161 bis 1190) und dem Abte Friedrich II. (1257—1267) erscheinen Ortolfus und Wernhardus als Klosterschüler von Michaelbeuern. Es war eine äußere und innere Schule, oder die eigentliche Konventschule zur Bildung der jungen Geistlichen. 1307 ging Michaelbeuern mit anderen Klöstern eine Verbrüderung zum Messelesen für abgestorbene Klosterbrüder ein; eine andere entstand 1640 unter dem Namen der Benediktiner-Kongregation zur Handhabung der Zucht in den vereinigten Benediktiner-Klöstern.
In einer Urkunde von 1340 wird Abt Konrad bereits »gnädiger Herr« genannt. 1364 wurde das Kloster zum dritten Male verbrannt. Am 15. März 1440 erhielt Abt Ulrich II. von Haunsberg von der Synode zu Basel die Insel und die Pontifikalien, 1442 realisirt. 1439 kommt Philipp und Wenzeslaus Klowter (auch Klokoter) als rector scolarum in pewrn vor, der erste seines Amtes daselbst. 1512 erscheint Martin Mainberg als Schulmeister zu Michaelbeuern. Am 14. April 1547 (damals fast allgemeiner Verfall der Zucht) erfuhr man, daß sich der Konventual Franz Gregor Stockhammer auf der Pfarre zu Seewalchen verehelicht habe, statt den Weltpriestern auf den Pfarren des Klosters bereits 1376 und 1491 Konventualen desselben bewilliget.
Von 1592 bis 1613 hatte das Stift wegen seines großen Verfalles keine Aebte, sondern auswärtige Administratoren.
Als ein ganz vorzüglicher Prälat von Michaelbeuern wird Michael Trometter (der 40te von 1637 bis 1676) geschildert. Er führte den Prozeß von Obersulz mit der