Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/293: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}Abt ''Albert Nagenzaun'' (erwählt am 15. Dezember 1818) wurde schon besprochen; brachte am 10. August 1824 den Wallfahrtsort ''Maria Plain'' an das Kloster, besserte und verschönerte dort e.t.c.
 
{{NE}}Die ''Franziskanerkirche sammt dem Kloster''. Die Franziskanerkirche war von 1592 bis 1635 die alte Pfarrkirche zu U. L. F. Sie besteht aus 2 Abtheilungen: einem 92 Fuß hohen, im altgothischen Geschmacke erbauten Sechsecke, deren gothisch durchschnittene Decke von 5 freystehenden, über 76 Fuß hohen Säulen getragen wird, und aus einem mehr als um die Hälfte niedrigeren Schiff oder Langhause gegen die Pfarrgasse vom hochfürstl. Baumeister und landschaftl. Rechnungskommissär, ''M. Spinngruber'' zwischen 1686 bis 1689 in neuerer Bauart. Dicht an diesem vieleckigen Gebäude steigt ein aus Sandstein überaus massiver, hoher viereckiger Thurm mit 5 Glocken empor, die Kuppel mit weißem Bleche beschlagen, das Brustgeländer von weissem Marmor mit vier kleinen Eckthürmen von ''Max Gandolph''.
 
{{NE}}Der Haupteingang in diese Kirche war einst neben der kleinen Stiege (dabey ein ziemlich hübsches Bild von ''Zebhauser'') zum Thurme hinauf durch ein gothisches Portal. Ein noch schöneres befindet sich innerhalb desselben vor dem Austritte in die Kirche. Hier sehen wir den vordern Theil.
 
{{NE}}Der Hochaltar steht an einer in der Mitte freystehenden Säule mit der Statue Mariens von Holz von alter Bildhauer- und Schnitzarbeit. Auf der Säule, woran sich der Altar stützt, stehen die Jahreszahlen der Veränderungen und Erneuerungen: 1270, 1629, 1703, 1753, 1787 mit den Anfangsbuchstaben der Baumeister.
 
{{NE}}Ringsumher sind unter einem bogenförmig hervorspringenden Gange in 9 abgesonderten Kapellen, 9 Altäre mit vielen Zierathen von Stukatur angebracht. Vier dieser Kapellen sind von den Erzbischöfen: ''Wolf Dietrich, Markus Sittikus, Max Gandolph'' und ''Johann Ernest'' mit mehreren Grabsteinen und Familienbegräbnissen, das Hof-Oratorium auf der Evangelienseite 1606 von ''Wolf Dietrich''. Das Schiff der Kirche, ebenfalls mit einem gothischen Thore von rothem und weißem Marmor, hat sehr einfache Bauart, mit 15 Fuß hohen Bogengängen, 2 kleine Altäre von Gyps, 4 andere von Bildhauerarbeit, eine umgitterte

Version vom 14. Dezember 2011, 18:59 Uhr

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Abt Albert Nagenzaun (erwählt am 15. Dezember 1818) wurde schon besprochen; brachte am 10. August 1824 den Wallfahrtsort Maria Plain an das Kloster, besserte und verschönerte dort e.t.c.

      Die Franziskanerkirche sammt dem Kloster. Die Franziskanerkirche war von 1592 bis 1635 die alte Pfarrkirche zu U. L. F. Sie besteht aus 2 Abtheilungen: einem 92 Fuß hohen, im altgothischen Geschmacke erbauten Sechsecke, deren gothisch durchschnittene Decke von 5 freystehenden, über 76 Fuß hohen Säulen getragen wird, und aus einem mehr als um die Hälfte niedrigeren Schiff oder Langhause gegen die Pfarrgasse vom hochfürstl. Baumeister und landschaftl. Rechnungskommissär, M. Spinngruber zwischen 1686 bis 1689 in neuerer Bauart. Dicht an diesem vieleckigen Gebäude steigt ein aus Sandstein überaus massiver, hoher viereckiger Thurm mit 5 Glocken empor, die Kuppel mit weißem Bleche beschlagen, das Brustgeländer von weissem Marmor mit vier kleinen Eckthürmen von Max Gandolph.

      Der Haupteingang in diese Kirche war einst neben der kleinen Stiege (dabey ein ziemlich hübsches Bild von Zebhauser) zum Thurme hinauf durch ein gothisches Portal. Ein noch schöneres befindet sich innerhalb desselben vor dem Austritte in die Kirche. Hier sehen wir den vordern Theil.

      Der Hochaltar steht an einer in der Mitte freystehenden Säule mit der Statue Mariens von Holz von alter Bildhauer- und Schnitzarbeit. Auf der Säule, woran sich der Altar stützt, stehen die Jahreszahlen der Veränderungen und Erneuerungen: 1270, 1629, 1703, 1753, 1787 mit den Anfangsbuchstaben der Baumeister.

      Ringsumher sind unter einem bogenförmig hervorspringenden Gange in 9 abgesonderten Kapellen, 9 Altäre mit vielen Zierathen von Stukatur angebracht. Vier dieser Kapellen sind von den Erzbischöfen: Wolf Dietrich, Markus Sittikus, Max Gandolph und Johann Ernest mit mehreren Grabsteinen und Familienbegräbnissen, das Hof-Oratorium auf der Evangelienseite 1606 von Wolf Dietrich. Das Schiff der Kirche, ebenfalls mit einem gothischen Thore von rothem und weißem Marmor, hat sehr einfache Bauart, mit 15 Fuß hohen Bogengängen, 2 kleine Altäre von Gyps, 4 andere von Bildhauerarbeit, eine umgitterte