Volkszählung: Unterschied zwischen den Versionen

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(→‎Deutscher Zollverein: Termine der einzelnen Volkszählungen)
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In den Mitgliedsstaaten des [[Deutscher Zollverein|Deutschen Zollvereins]] fanden von 1834 bis 1867 regelmäßig alle drei Jahre Volkszählungen statt. Ermittelt wurde dabei die sogenannte „Zollabrechnungsbevölkerung“. Als Zeitpunkt der Zählung wurde ein Termin gewählt, an dem sich der größte Teil der Bevölkerung erfahrungsgemäß zu Hause aufhielt. Der Zollverein legte den 3. Dezember als Datum fest. Die ursprünglich für 1870 geplante Zählung musste aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges verschoben werden.
In den Mitgliedsstaaten des [[Deutscher Zollverein|Deutschen Zollvereins]] fanden von 1834 bis 1867 regelmäßig alle drei Jahre Volkszählungen statt. Ermittelt wurde dabei die sogenannte „Zollabrechnungsbevölkerung“. Als Zeitpunkt der Zählung wurde ein Termin gewählt, an dem sich der größte Teil der Bevölkerung erfahrungsgemäß zu Hause aufhielt. Der Zollverein legte den 3. Dezember als Datum fest. Die ursprünglich für 1870 geplante Zählung musste aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges verschoben werden.


Die Fläche und Bevölkerung des Zollgebiets nach dem jeweiligen Gebietsstand<ref>Gebietszuwächse:</ref>:
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1835: Großherzogtum Baden, Herzogtum Nassau und Landgrafschaft Hessen-Homburg<br/>
1836: Freie Stadt Frankfurt<br/>
1841: Herzogtum Braunschweig, Fürstentum Lippe-Detmold und Grafschaft Schaumburg<br/>
1842: Großherzogtum Luxemburg<br/>
1854: Königreich Hannover, Großherzogtum Oldenburg und Fürstentum Schaumburg-Lippe<br/>
1867: Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz sowie die preußische Provinz Schleswig-Holstein und das oldenburgische Fürstentum Lübeck</ref>:


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Version vom 24. Mai 2011, 14:26 Uhr

Schon in der Bibel wird von Volkszählungen (Zensus) berichtet. Es gab auch im ganzen Mittelalter und in der frühen Neuzeit viele Volkszählungen mit unterschiedlicher Intention. Deren Ergebnisse wurde vielfach in Listen festgehalten und sind uns in den Archiven überliefert. Ihre (genealogisch relevante) Aussagekraft ist je nach Intention sehr unterschiedlich.

Die in Deutschland am meisten bekannten und von Genealogen wegen ihres hohen Informationsgehaltes geschätzten Volkszählungen entstanden erst am Ende des 18. und im 19. Jahrhundert. Ihre ersten Auftraggeber waren der französische und später der preußische Staat.

Französische Zählungen im Rheinland

Aus der Franzosenzeit sind Volkszählungen als sogenannte Bevölkerungs- oder Populationslisten überliefert.

Nach der Machtergreifung in den rechtsrheinischen Gebieten durch Napoleon wurden in der Zeit zwischen 1803 und 1806 in jeder Stadt und jedem Kirchspiel durch Populationslisten die Gesamtbevölkerung in Form von Familienzusammenstellungen pro Haus erfaßt. Zu diesem Zweck wurden eindeutige Hausnummern festgelegt, die vielerorts von der Landesfeuersozietät übernommen wurden. Die Listen sind in ihrer Aussagekraft von Jahr zu Jahr und von Region zu Region sehr unterschiedlich.

So wurde beispielsweise teilweise zwischen Eigentümern und Einliegern unterschieden. Mädchen und Frauen wurden manchmal ohne Angabe der Namen nur zahlenmäßig angegeben. Bei Männern und Jungen wurden Name, Alter, Beruf und Aufenthaltsort aufgeschrieben. Auch Mägde und Knechte wurden erfaßt, bei den Knechten ebenfalls Beruf und Geburtsort. Einerseits waren damit die wehrdienstfähigen Männer erfaßt und andererseits der Grundstock für die Personensteuerrolle gelegt.


Preußen

In Preußen gab es ab 1816 Volkszählungen.

Deutscher Zollverein

In den Mitgliedsstaaten des Deutschen Zollvereins fanden von 1834 bis 1867 regelmäßig alle drei Jahre Volkszählungen statt. Ermittelt wurde dabei die sogenannte „Zollabrechnungsbevölkerung“. Als Zeitpunkt der Zählung wurde ein Termin gewählt, an dem sich der größte Teil der Bevölkerung erfahrungsgemäß zu Hause aufhielt. Der Zollverein legte den 3. Dezember als Datum fest. Die ursprünglich für 1870 geplante Zählung musste aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges verschoben werden.

Die Fläche und Bevölkerung des Zollgebiets nach dem jeweiligen Gebietsstand[1]:

Datum Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner
je km²
3. Dezember 1834 420.301 23.478.120 56
3. Dezember 1837 439.420 26.008.973 59
3. Dezember 1840 439.420 27.142.116 62
3. Dezember 1843 447.507 28.498.136 64
3. Dezember 1846 447.507 29.461.381 66
3. Dezember 1849 447.507 29.800.063 67
3. Dezember 1852 447.507 30.492.792 68
3. Dezember 1855 492.621 32.721.344 66
3. Dezember 1858 492.621 33.542.352 68
3. Dezember 1861 492.621 34.670.277 70
3. Dezember 1864 492.621 35.886.302 73
3. Dezember 1867 510.628 37.512.005 73

Deutsches Reich

Ab 1871 wurde im Deutschen Reich alle fünf Jahre eine Volkszählung durchgeführt.

Weblinks

da:Folketælling fr:Recensements

  1. Gebietszuwächse:
    1835: Großherzogtum Baden, Herzogtum Nassau und Landgrafschaft Hessen-Homburg
    1836: Freie Stadt Frankfurt
    1841: Herzogtum Braunschweig, Fürstentum Lippe-Detmold und Grafschaft Schaumburg
    1842: Großherzogtum Luxemburg
    1854: Königreich Hannover, Großherzogtum Oldenburg und Fürstentum Schaumburg-Lippe
    1867: Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz sowie die preußische Provinz Schleswig-Holstein und das oldenburgische Fürstentum Lübeck