Munizipalverfassung: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 11: Zeile 11:


In der Provinz Westfalen wurde die Revidierte Städteordnung 1835 durch Dekret eingeführt. Den rheinischen Städten wurde freigestellt, sie zu beantragen oder aber die französische Munizipalverfassung beizubehalten.
In der Provinz Westfalen wurde die Revidierte Städteordnung 1835 durch Dekret eingeführt. Den rheinischen Städten wurde freigestellt, sie zu beantragen oder aber die französische Munizipalverfassung beizubehalten.
== Internetlinks ==
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/input_felder/langDatensatz_ebene4.php?urlID=721&url_tabelle=tab_websegmente  Die Steinsche Städteordnung und Westfalen]


[[Kategorie:Historischer Begriff]]
[[Kategorie:Historischer Begriff]]

Version vom 15. Januar 2011, 14:26 Uhr

Einleitung

Städte und Landgemeinden besaßen nicht nur nach dem preußischen Allgemeinen Landrecht korporative Rechte, aber keine Selbstverwaltung. Es gab keine Gemeindeversammlungen, sondern nur "Gebote", bei denen die Dorfobrigkeit (der Schulze, zwei Schöffen) Anordnungen der vorgesetzten Stellen (Gutsherr, Landrat) entgegennehmen musste.

Die änderte sich in der Franzosenzeit unter Napoleon. Die Munizipalverfassung z.B. des Herzogtums Berg (erlassen durch Murats Dekret vom 13.10.1807) hatte die Mairien als neue kommunale Verwaltungsbezirke geschaffen und kleine ländliche Gemeinden (früher Kirchspiele) zusammengefaßt oder einer städtischen Verwaltung unterstellt. Die Munizipakverwaltung bestand im Regelfall ais dem Maire, (2) Beigeordneten und einem Munizipalrat, bestehend aus (etwa) 20 Mitgliedern.

Diese nunmehrige Gleichheit der Kommunalverfassung in Stadt und Land bot den Städten und neuen Bürgermeistereien die Vorteile einer leistungsfähigeren Verwaltung und einheitlichen Ordnung. Damit einher ging durch die Beseitigung ungerechtfertigter Steuerbefreiungen für Adel und Kirche eine Erhöhung der kommunalen Einnahmen.

Diese Vorteile erkennend hielten die Kommunen auch unter preußischer Herrschaft nach 1815 an der französischen Munizipalordnung (Kommunalordnung) fest. Die preußische Regierung strebte dagegen eine Kommunalverfassung mit einer Privilegierung für Städte und einer begrenzten Selbständigkeit der Landgemeinden an. Die Revidierte Städteordnung sah dann ein Zwei-Kammer-System vor, bestehend aus der von der Bürgerschaft gewählten Stadtverordnetenversammlung und dem von den Stadtverordneten aus der Bürgerschaft gewählten Magistrat. Bei Streitigkeiten zwischen beiden Gremien entschied dann die Staatsaufsicht, welche in der Regel durch den Regierungspräsidenten ausgeübt wurde.

Die preußische Städteordnung dem Jahr 1808 sah diesen Eingriff die kommunale Selbstverwaltung noch nicht vor. Zu Stadtverordneten konnten Bürger gewählt werden, die Grundbesitz im Wert von 1.200 Talern oder Jahreseinkommen von mehr als 300 Talern nachweisen konnten. Da fiel es armen und kleinen Städten schwer, die vorgesehene Anzahl Bürger für die Wahl der notwendigen Stadtverordneten und ihren Stellvertretern zu finden.

In der Provinz Westfalen wurde die Revidierte Städteordnung 1835 durch Dekret eingeführt. Den rheinischen Städten wurde freigestellt, sie zu beantragen oder aber die französische Munizipalverfassung beizubehalten.

Internetlinks