Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1/03: Unterschied zwischen den Versionen

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versah. Das Lesen hatte er besser erfasst, u. konnte er sich später schön helfen. Als ich Ihn einst fragte, was wurde dann gemacht während der Schulzeit, in den Jahren? Da bekam ich zu Gehör, das tagtäglicher Besuch dem Bruche gewidmet wurden, weil der Großvater, das Vieh des ganzen Ortes am Morgen z. Bruche - zur Weide trieb u. dort Aufsicht halten musste Damals lebte das Land und Volk auch in armen Verhältnissen. Alles musste sich kümmerlich durchschlagen. Die Kriege mit den Franzosen zu Anfang des Jahrhunderts hatten unser Land schwer heimgesucht. Industrie gab es damals sehr wenig u. der Ackerbau ließ auch viel zu wünschen übrig. Der Eisenbahn Verkehr war noch nicht ins Leben getreten, nur der Wasserweg zog seine Bahnen, um die Güter zu befördern. Das einzige Absatzgebiet war Neuß, unsere Kreisstadt. Die Wege dorthin waren holperig u. ausgefahren u. konnte das Gespann Pferde nur 10 bis höchstens 12 Zentner Frucht, nach Angabe der alten Bürger dorthin bringen. Anfang der 50ziger Jahre wurde die Straße erst ausgebaut, mit dem Namen die Provinzialstraße, Dormagen - Lechenich u. von Anstel nach Neuß.
Der Weg von Eckum, d. h. die Chaussee nach Butzheim – Frixheim steht in Flur u. Kataster noch heute bezeichnet als grüner Weg. Auch führte ein Weg von Eckum, quer durch Hermeshofer Acker, genannt der Eckumer Buschweg, weil die armen Einwohner sich Brandholz vom nahen Walde verschafften, ein Zeichen der großen Armut zu dieser Zeit, heute ist dieser Weg vollständig verschwunden. Die engen Wege unserer Feldmark boten damals ein schreckliches Bild, daher waren die Fuhrwerke mit hohen u. schmalen Rädern versehen, die man nicht mehr vorfindet. Dadurch erklärt es sich, dass die Rekruten, welche in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhundert eingezogen wurden z. Bp. nach Luxemburg, nach Mainz u. Berlin wochenlang unterwegs waren, ehe Sie ihre Garnisonsstadt erreichten. Mein Schwiegervater hatte zwei Brüder, welche beide in Berlin gedient, sich aber an 6 Jahre in dieser Dienstzeit nicht gesehen hatten. Man wird fragen wie kam dies? Der erste ging ab, der zweite wurde eingezogen u. so gingen sie aneinander vorbei. Der Urlaub war mit zu großen Unannehmlichkeiten verbunden. Mainz war damals Bundesfestung vermischt mit Preußen u. Österreicher; es sollen oftmals Streitigkeiten entstanden sein, und Österreich hat geräumt, u. seine Truppen zurückgezogen.
In diesen Jahren, waren noch viele Dächer mit Stroh gedeckt, u. daher kamen auch zu dieser Zeit viele Brände vor.

Aktuelle Version vom 17. Juli 2019, 14:15 Uhr

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Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1
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Der Weg von Eckum, d. h. die Chaussee nach Butzheim – Frixheim steht in Flur u. Kataster noch heute bezeichnet als grüner Weg. Auch führte ein Weg von Eckum, quer durch Hermeshofer Acker, genannt der Eckumer Buschweg, weil die armen Einwohner sich Brandholz vom nahen Walde verschafften, ein Zeichen der großen Armut zu dieser Zeit, heute ist dieser Weg vollständig verschwunden. Die engen Wege unserer Feldmark boten damals ein schreckliches Bild, daher waren die Fuhrwerke mit hohen u. schmalen Rädern versehen, die man nicht mehr vorfindet. Dadurch erklärt es sich, dass die Rekruten, welche in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhundert eingezogen wurden z. Bp. nach Luxemburg, nach Mainz u. Berlin wochenlang unterwegs waren, ehe Sie ihre Garnisonsstadt erreichten. Mein Schwiegervater hatte zwei Brüder, welche beide in Berlin gedient, sich aber an 6 Jahre in dieser Dienstzeit nicht gesehen hatten. Man wird fragen wie kam dies? Der erste ging ab, der zweite wurde eingezogen u. so gingen sie aneinander vorbei. Der Urlaub war mit zu großen Unannehmlichkeiten verbunden. Mainz war damals Bundesfestung vermischt mit Preußen u. Österreicher; es sollen oftmals Streitigkeiten entstanden sein, und Österreich hat geräumt, u. seine Truppen zurückgezogen. In diesen Jahren, waren noch viele Dächer mit Stroh gedeckt, u. daher kamen auch zu dieser Zeit viele Brände vor.