Untereisseln: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einleitung ==
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'''{{PAGENAME}}''', 1785 [[Unter Eyssuln]], [[Unter Eissuln]], [[Unter Eisseln]], [[Unter Eißeln]], russ. [[Bolschoe Selo]], Kreis Ragnit, Ostpreußen.
'''{{PAGENAME}}''', 1785 [[Unter Eyssuln]], [[Unter Eissuln]], [[Unter Eisseln]], [[Unter Eißeln]], russ. [[Bolschoe Selo]], Kreis Ragnit, Ostpreußen, gehörte zu den größeren Dörfern am Memelstrom im Landkreis (Tilsit/) Ragnit. Die Gesamtfläche des Dorfes betrug 1359 ha. Die Einwohnerzahl bei der letzten Volkszählung vor dem 1. Weltkrieg betrug 1053 Einwohner. Nach Ende des WK I sank die Einwohnerzahl um 20 %. Bis 1895 gehörte Unter Eisseln zum Kirchspiel Ragnit. Ab 1896 zum Kirchspiel Groß Lenkeningken (Gr. Lenkenau). Zwischen den beiden Weltkriegen entwickelte sich das Dorf, aufgrund seiner günstigen Lage am Memelstrom, seiner Heide, Jugendherberge und der Gastwirtschaften, zu einem der größten Fremdenverkehrsorte im nördlichen Ostpreußen.  Wann die ersten Bewohner seßhaft wurden ist nicht feststellbar. Es soll schon lange vor der Ordenszeit gewesen sein. Deutsche Siedler kamen mit dem Orden. Eine Kultstätte der alten Pruzzen auf dem Pallentschkallnis unweit der Memel, der höchsten Erhebung des Dorfes zeugte davon. Die ersten Siedlungen waren wohl die Ortsteile Anmemel und Dorfmitte. Die Ortsteile Weide und Trakas wurden erst zum größten Teil nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 bebaut. Überfälle der Litauer, Kriege zwischen Schweden und Polen, der Tatareneinfall, der siebenjährige Krieg und die Pest 1709/10 forderten viel Menschenleben. Gegenüber der Wirtschaft Stelter lag ein Pestfriedhof. Nach der Pest siedelten sich viele Litauer an. 1732 kamen auch einige vertriebene Salzburger dazu. Während der Franzosenkriege 1807 und 1812/13 kamen die ersten Schiffer vom Niederrhein und blieben auch in Untereisseln.
 


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Version vom 16. Oktober 2010, 22:10 Uhr

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Hierarchie Regional > Litauen > Untereisseln

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Ragnit > Untereisseln


Einleitung

Untereisseln, 1785 Unter Eyssuln, Unter Eissuln, Unter Eisseln, Unter Eißeln, russ. Bolschoe Selo, Kreis Ragnit, Ostpreußen, gehörte zu den größeren Dörfern am Memelstrom im Landkreis (Tilsit/) Ragnit. Die Gesamtfläche des Dorfes betrug 1359 ha. Die Einwohnerzahl bei der letzten Volkszählung vor dem 1. Weltkrieg betrug 1053 Einwohner. Nach Ende des WK I sank die Einwohnerzahl um 20 %. Bis 1895 gehörte Unter Eisseln zum Kirchspiel Ragnit. Ab 1896 zum Kirchspiel Groß Lenkeningken (Gr. Lenkenau). Zwischen den beiden Weltkriegen entwickelte sich das Dorf, aufgrund seiner günstigen Lage am Memelstrom, seiner Heide, Jugendherberge und der Gastwirtschaften, zu einem der größten Fremdenverkehrsorte im nördlichen Ostpreußen. Wann die ersten Bewohner seßhaft wurden ist nicht feststellbar. Es soll schon lange vor der Ordenszeit gewesen sein. Deutsche Siedler kamen mit dem Orden. Eine Kultstätte der alten Pruzzen auf dem Pallentschkallnis unweit der Memel, der höchsten Erhebung des Dorfes zeugte davon. Die ersten Siedlungen waren wohl die Ortsteile Anmemel und Dorfmitte. Die Ortsteile Weide und Trakas wurden erst zum größten Teil nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 bebaut. Überfälle der Litauer, Kriege zwischen Schweden und Polen, der Tatareneinfall, der siebenjährige Krieg und die Pest 1709/10 forderten viel Menschenleben. Gegenüber der Wirtschaft Stelter lag ein Pestfriedhof. Nach der Pest siedelten sich viele Litauer an. 1732 kamen auch einige vertriebene Salzburger dazu. Während der Franzosenkriege 1807 und 1812/13 kamen die ersten Schiffer vom Niederrhein und blieben auch in Untereisseln.


Name

Der Name bezieht sich auf den langsamen Fluss der Memel.

  • baltisch "ais, eis, eiti" = gehen, die feierliche Gangart


Politische Einteilung

Kirchliche Zugehörigkeit

Untereisseln

Evangelische Kirche

Bis 1896 Ragnit, ab 1896 Groß Lenkeningken

Kirchenbücher:

Katholische Kirchen

Kirchenbücher:

Standesamt

Standesamt Ober Eisseln, die Unterlagen gelten als verschollen.

Geschichte



Karten

Unter Eissuln in der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Unter Eisseln im Preußischen Urmesstischblatt 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>EISSE2KO15BA</gov>