Herzogtum Geldern: Unterschied zwischen den Versionen

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===Oberquartier von Geldern===
===Oberquartier von Geldern===
Durch Vertrag von 1713 April 2 überließ Kaiser Karl VI den Anteil des Oberquartiers von Geldern, das der König von Preußen seit 1703 innehatte - nämlich die Stadt Geldern, Vogtei, Amt und Niederamt Geldern, insbesondere die Städte, Ämter und Herrschaften Straelen, Wachtendonk, Middelaer, Walbeck, Aercen, Afferden und Weel, desgleichen Racy und Klein-Kevelaer, ferner die Bürgermeisterei (Ammanie) von Krickenbeck, das Land Kessel außer Erkelenz - Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, dessen Erben und Nachkommen.
Durch Vertrag von 1713 April 2 überließ Kaiser Karl VI den Anteil des Oberquartiers von Geldern, das der König von Preußen seit 1703 innehatte - nämlich die Stadt Geldern, Vogtei, Amt und Niederamt Geldern, insbesondere die Städte, Ämter und Herrschaften Straelen, Wachtendonk, Middelaer, Walbeck, Aercen, Afferden und Weel, desgleichen Racy und Klein-Kevelaer, ferner die Bürgermeisterei (Ammanie) von Krickenbeck, das [[Kessel (Goch)|Land Kessel]] außer Erkelenz - Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, dessen Erben und Nachkommen.


====Historische Unterlagen====
====Historische Unterlagen====

Version vom 13. Oktober 2010, 16:40 Uhr

Hierarchie Regional > Historische deutsche Staaten > Burgundischer Reichskreis > (1592) Niederlande > Herzogtum Geldern

Übersichtskarte des Herzogtums Gelden einschl. der Grafschaft Zutphen aus Atlas Blaeu Nr, 67

Herzogtum Geldern

Am Ende des 11. Jahrhunderts wird zunächst erwähnt Gerard Flamens 1033-57, dann Graf Gerhard 1061-67). Sie erscheinen im Raum des Herzogtums Niederlothringen als Nachkommen der Konradiner als Grafen von Geldern (1085-1118), auch von Wassenberg bei Erkelenz, mit Sitz in der Burg Geldern an der Niers. Diese Familie besaß Vogteien in Geldern, Erkelenz und Roermond sowie Eigengut östlich der unteren Maas (Obergeldern).

Zugewinn der Grafschaft Zutphen

Um 1120 erheiratete Graf Gerhard II. die durch die Grafschaft Kleve hiervon getrennte Grafschaft Zutphen an der Yssel/Ijssel und die Herrschaft Arnheim. Später erlangten die Grafen die Vogtei des Utrechter Marienstifts. 1247 erzwangen sie die Verpfändung der Reichsvogtei Nijmegen mit der Reichsstadt Nimwegen (Nijmegen; sog. Nijmegen Rijk) und Emmerich, so daß die Grafen ein bedeutendes Herrschaftsgebiet zwischen Maas und Roer bis zur Zuidersee hatten.

Schlacht bei Worringen

Nach der im Kampf um das schwiegerväterliche Herzogtum Limburg gegen Brabant 1288 erlittenen Niederlage von Worringen wurden die Grafen von den Ständen abhängig. 1339 erhielt Graf Reinald II. den Herzogstitel. 1371 starb das Geschlecht im Mannesstamm aus.

Geldrischen Erbfolgekrieg

Im Geldrischen Erbfolgekrieg (1371-9) fiel Geldern (1377/9) an die durch Heirat verbundenen Grafen dann auch Herzöge von Jülich, wurde aber nach dem Erlöschen Jülich-Gelderns im Mannesstamm im Erbwege 1423 unter den Grafen von Egmont/Egmond wieder selbständig.

Verpfändung Gelderns

1472 verpfändete Arnold von Egmond das Herzogtum an Karl den Kühnen von Burgund, der es 1473 eroberte, vom Kaiser belehnt wurde und Teile Gelderns an Kleve (u. a. Goch; 1614 an Preußen) gab. Mit Burgund fiel Geldern mit den vier Quartieren Arnheim, Roermond, Zutphen und Nijmwegen an Habsburg, das Geldern 1543 nach zeitweiliger Lösung den habsburgischen Niederlanden im burgundischen Reichskreis einverleibte und 1548 dem burgundischen Reichskreis zuteilte.

Nassauer Statthalter

1578/9 löste sich unter dem Statthalter Johann von Nassau der größte Teil Gelderns (Nijmwegen, Zutphen, Arnheim) von Habsburg und schloß sich den Generalstaaten als Provinz Gelderland an (Utrechter Union). Der südliche Teil (Oberquartier Geldern südlich von Kleve um Geldern und Venlo) fiel 1713 im Frieden von Utrecht an Preußen (Geldern, Straelen, Wachtendonck, Kessel, Kriekenbeek). 1715 erwarben die Generalstaaten noch Venlo, Stevensweert und Montfort, 1719 nahm Pfalz (-Neuburg) Erkelenz, so daß bei den österreichischen Niederlanden nur Roermond und die Herrschaften Dalenbroek, Gwalmen, Wessem und Elmpt verblieben. Der österreichische Teil wurde 1801, der preußische 1795/1801 an Frankreich abgetreten.

Oberquartier von Geldern

Durch Vertrag von 1713 April 2 überließ Kaiser Karl VI den Anteil des Oberquartiers von Geldern, das der König von Preußen seit 1703 innehatte - nämlich die Stadt Geldern, Vogtei, Amt und Niederamt Geldern, insbesondere die Städte, Ämter und Herrschaften Straelen, Wachtendonk, Middelaer, Walbeck, Aercen, Afferden und Weel, desgleichen Racy und Klein-Kevelaer, ferner die Bürgermeisterei (Ammanie) von Krickenbeck, das Land Kessel außer Erkelenz - Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, dessen Erben und Nachkommen.

Historische Unterlagen

Der Barrierevertrag von 1715 November 15 Art. 18 legte fest, dass alle Dokumente und Papiere des Oberquartiers in Roermond bleiben sollten, dass man aber ein Inventar oder Register anfertigen lassen wolle, von dem eine Abschrift sowohl dem König in Preußen wie den Generalstaaten (der Niederlande) mitgeteilt werden sollte, so dass sie in Zukunft freien Zugang zu allen Papieren und Dokumenten haben sollen, derer sie bedürfen, für den Teil des Oberquartiers Geldern, den sie besitzen und von denen ihnen auf ihr erstes Ansuchen Abschriften angefertigt werden sollen.

Preußische Archivierung==== Da im preußischen Teil des Oberquartiers Geldern alle Oberbehörden neu einzurichten waren, reichen die Archive nur bis etwa 1714 zurück.

Gesrtreute historische Archivalien

Das ältere Material zur Geschichte des Oberquartiers aus der Zeit vor 1580 liegt im niederländischen Rijksarchief Arnhem; die Archive der Stände und Behörden des spanischen Oberquartiers (1580ff.) befinden sich im Rijksarchief Maastricht. Weiteres Material bewahren das Archiv in Brüssel (Archives générales du Royaume), das Stadtarchiv Geldern, das Hoensbroechsche Archiv auf Haus Haag bei Geldern und das bischöfliche Archiv von Roermond auf.

Nach Napoleon

1815 kam der österreichische Teil Gelderns an die Niederlande, der preußische ging bis auf einige Teile, die zu den Niederlanden fielen (Kessel, alles Land 1/2 Meile landeinwärts vom Maasufer), 1946 in Nordrhein-Westfalen auf.

Amtmänner

  • 1323 Henrich de Wisch, Geldrischer Amtmann

Bibliografie

  • Acta Borussica, Behördenorganisation 6 I S. 489ff.
  • Der Landkreis Geldern, hg. v. Ebbert, F. J., 1967
  • Ebe-John, E., Geldern, eine niederrheinische Festung, 1966
  • Frankewitz, S., Die geldrischen Ämter Geldern, Goch und Straelen im späten Mittelalter, 1986.
  • Jappe Alberts, W., Geschiedenis van Gelderland, Den Haag 1966
  • Gouda Quint, P.-Gouda-Quint, S., Bibliographie van Gelderland, Bd. 1-3 Arnheim 1910 ff.
  • Geradts,J.L.: Bijdrage tot de geschiedenis van den Souvereinen Raad in het overkwartier van Gelderland te Ruremonde (1580-1794), Leiden 1860.
  • Heidrich, P., Der geldrische Erbfolgestreit 1537-43, 1896
  • Heimatbuch des Landkreises Geldern, 1964.
  • Holthausen, H., Verwaltung und Stände des Herzogtums Geldern preußischen Anteils im 18. Jahrhundert, Diss. phil. Bonn 1916.
  • Nettesheim, L. F., Geschichte von Stadt und Amt Geldern, 1863, Neudruck 2. A. 1963
  • Rohde,G.: Die Reformen Friedrichs des Großen in der Verfassung und Verwaltung des Herzogtums Geldern 1763ff., Göttingen 1913.
  • Sloet v. de Beele, L. A. J. W., Oorkondenboek der graafschappen Gelre en Zutfen, Teil 1-3 Den Haag 1872 ff.
  • von Sloet, J.S.S. Baron u. Veen, Dr.J.S.van: "Register op de Leenaktenboeken van het Vorstendom Gelre en Graafschap Zutphen, naar het oorsprongelijke handschrift" (1917)
  • Das Herzogtum Geldern, Band 1: Gelre - Geldern - Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern. Band 2: Das Goldene Zeitalter des Herzogtums Geldern. Geschichte, Kunst und Kultur im 15. Jahrhundert (2001)

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