Knielingen: Unterschied zwischen den Versionen
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*Knielingen 1815-1872 Augenzeugen berichten Notizen aus den Kirchenbüchern der evangelischen Gemeinde Knielingen , von Leonie Barth für den Förderverein Knielinger Museum e.V. | *Knielingen 1815-1872 Augenzeugen berichten Notizen aus den Kirchenbüchern der evangelischen Gemeinde Knielingen , von Leonie Barth für den Förderverein Knielinger Museum e.V. | ||
*Knielingen Die Einwohner im Jahre 1714, von Leonie Barth.Zusammengestellt nach der Tabelle zur Hausvisitation 1714 des Pfarrers Johann Jakob Wechsler in den Kirchenbüchern der evangelischen Gemeinde Knielingen. | |||
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Version vom 20. November 2011, 16:02 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Karlsruhe > Stadtkreis Karlsruhe > Knielingen
Einleitung
Wappen
Beschreibung des Wappens:
In Gold das schwarze Dorfzeichen (ein Pentagramm). Ersterwähnung: 786. Eingemeindung: 1. April 1935.
Das Wappen des ältesten, bereits 786 erwähnten nach Karlsruhe eingemeindeten Vororts zeigt ein schwarzes Pentagramm, auch Drudenfuß genannt. Spätestens seit 1568 besaß Knielingen ein eigenes Siegel mit diesem Ortszeichen, das den Heraldikern bei den Erklärungsversuchen große Schwierigkeiten bereitet. Am Knielinger Rathaus ist heute noch die Inschrifttafel mit dem Pentagramm zu sehen, die vom alten Rathaus stammt und anläßlich dessen Wiederaufbaus im Jahr 1719 angebracht wurde. Die Wappenfarben Schwarz-Gold wurden 1895 auf Vorschlag des Generallandesarchivs Karlsruhe vom Knielinger Gemeinderat angenommen.
Quelle: http://www1.karlsruhe.de/Historie/Wappen/wappen4.htm
Allgemeine Information
Kirchliche Einteilung
Evangelische Kirche
Nach einer Inschrift an der Turmbasis soll mit dem Bau um 1480 begonnen worden sein. Chor und Sakristei blieben - wie auch Teile des Turms - aus jener Zeit erhalten. Das mitllere Langhaus wurde um 1860 neu hochgemauert. Erwähnenswert sind Reste einer frühen Bemalung zur Jakobsgeschichte und - neben einigen spätgotischen Bildtafeln - ein auch in einschlägigen Werken der Kunstgeschichte mit Sternen ausgezeichnetes, bewegend eindrückliches Altarkruzifix.
Knielingen war Mutterkirche von Mühlburg und Neureut, bis zur Reformation auch von Beiertheim. 1556 Reformation eingeführt. Mit Filialort Maxau.
Kirchenbücher:
- Kirchenbücher Taufen ab 1664 (Nachaufzeichnung) ansonsten ab 1703
- KB-Zweitschrift: 1783-1869 im Generallandesarchiv Karlsruhe
- Hausvisitationen 1664-1703
- Bürgerverzeichnis 1713, dem zugebunden
- Verzeichnis der 1664-1703 Geborenen mit Eltern, Taufpaten
- Verzeichnis der Gerichtsleute von 1627
- Verzeichnis der Pfarrer seit 1585
- Familienregister von 1713
- Familienbuch 1808
- Taufen unehelicher Kinder 1765-1822
Anmerkung: "Älteres Kirchenbuch ist 1689 in Durlach verbrannt".
katholische Kirche
Pfarrei seit 1923 (1954), vorher zu Mühlburg, bis 1870 zu Daxlanden. Filialen: Eggenstein und Leopoldshafen bis 1953, Hochstetten und Linkenheim bis 1951, Maxau.
Kirchenbücher ab 1823
Geschichte
Chronik:
- 786
Früheste urkundliche Erwähnung als "Cnutlinga" im Codex des Klosters Lorsch. Verschiedene Grabungsfunde auf Knielinger Gemarkung verweisen auf eine Besiedlung des Raumes schon in der Bronzezeit.
- 817
Schenkungsbücher des Klosters Lorsch verzeichnen die letzte Schenkung aus Knielinger Grundbesitz.
- 1110
Bestätigung Kaiser Heinrichs V. von Besitztümern des Klosters Gottesaue in Knielingen.
- 1256
Erwähnung eines Dekans in Knielingen.
- 1283
Markgraf Hermann von Baden verpfändet seine Einkünfte aus Knielingen und Neureut an Peter Schöneck von Straßburg.
- 1398
Aufteilung von Fischereirechten zwischen Knielingen und Wörth.
- 1464
Bestätigung der St. Sebastianskaplanei durch den Speyerer Domprobst.
- 1480
Knielingen erhält eine Kirche im gotischen Stil.
- 1535
Bei der Teilung der Markgrafschaft fällt der Ort an Baden-Durlach.
- 1563
Markgraf Karl II. befreit die Knielinger von der Abgabe des Besthauptes (des besten Stück Viehs) beim Todesfall des Bauern.
- 1581
Tod des verdienten Schultheißen Bernhard Metz.
- 1637
Erste Erwähnung eines Lehrers.
- 1688
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg brennen französische Truppen den Ort fast vollständig nieder. Ab diesem Zeitpunkt sind die Kirchenbücher verschollen.
- 1700-02
Wiederherstellung der Kirche nach Plänen des Baumeisters Thomas Lefèvre. Pfarrer Johann Jacob Wechsler beginnt mit den Kirchenbuchaufzeichnungen.
- 1712
Bau des ersten Schulhauses.
- 1714
Im Ort leben 570 Einwohner.
- 1719
Wiederaufbau des Rathauses.
- 1727
Die Knielinger klagen vergeblich gegen den Markgrafen auf Befreiung vom Zehnten.
- 1728
Die Gastwirtschaften "Schwanen" und "Krone" erhalten die Schildgerechtigkeit, die 1754 auch der "Adler" erhält.
- 1770
Das Hochwasser des Rheins verursacht hier große Schäden.
- 1816
Die etwa 1.200 Einwohner leben vor allem vom Hanf- und Flachsanbau wie von der stark betriebenen Pferdezucht. Der Ortsvorsteher bezeichnet Knielingen als "reichste Gemeinde im Landamtskreis".
- 1817
Beginn der Rheinregulierung durch Oberstleutnant Johann Gottfried Tulla mit dem "Knielinger Durchstich". Der Widerstand der Bauern dagegen resultiert aus dem Verlust wertvoller Wiesen und Goldgründe, die linksrheinisch werden.
- 1835
Erwerb der Rheininsel Abtsgründel durch Markgraf Maximilian von Baden und Errichtung des Hofgutes Maxau.
- 1838
Tausch des Knielinger linksrheinischen Waibelwaldes gegen den rechtsrheinischen Wörther Hörnlesgrund.
- 1840, 25. Aug.
Einweihung der Schiffbrücke über den Rhein. Dort entsteht auch ein Rheinbad, das bis 1939 betrieben wird, und ein Gasthof.
- 1842
Erteilung der Freihafenrechte für den Rheinhafen Maxau. Gründung des Gesangvereins "Eintracht".
- 1845
Bau einer neuen Schule.
- 1848/49
Starke Auswanderung aus Knielingen.
- 1849
Während der badischen Revolution ziehen die pfälzischen Freischaren über die Knielinger Schiffbrücke nach Karlsruhe.
- 1858/60
Abbruch des alten Langhauses der evangelischen Kirche und Neubau im neugotischen Stil durch Baumeister Carl Küntzle.
- 1862
Eisenbahnanschluß durch die Maxau-Bahn hergestellt. Ausbau des Maxauer Hafens.
- 1865
Einweihung der neuen Eisenbahn- und Straßenschiffbrücke über den Rhein.
- 1869
Gründung des Gesangvereins"Frohsinn".
- 1870
Starke Einquartierungen während des Deutsch-FranzösischenKrieges. Im Ort leben 2.000 Einwohner.
- 1871
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Ackerbau und Viehzucht bleiben die Lebensgrundlage des Ortes, aber ein Trend zur Industriearbeit läßt sich schon feststellen.
- 1875
Wie das Rathaus werden zahlreiche alte Häuser abgerissen und im neuen Stil wiedererrichtet.
- 1884
Bau der Zellulosefabrik von Vogel und Bernheimer in Maxau.
- 1887
Bau eines weiteren Schulhauses.
- 1889
Neugründung des 1849 aufgelösten Gesangvereins "Eintracht".
- 1891
Gründung des Turnvereins, der 1908 eine eigene Halle erhält.
- 1895
Errichtung der Steinkohlen-Brikettfabrik Maxau, die nur zehn Jahre besteht.
- 1902
Schließung des Maxauer Hafens nach Eröffnung des Rheinhafens. Unter den etwa 3.200 Einwohnern wächst der Anteil der Arbeiter nur langsam und beträgt bei der Eingemeindung etwa 10 Prozent.
- 1903
Gründung des Gesangvereins"Liederkranz".
- 1907
Arbeiter gründen den "Sängerbund".
- 1912
Ein ehrgeiziger Bebauungsplan sieht u. a. großzügige Parkanlagen vor. Er wird nur zum Teil verwirklicht.
- 1913
Fertigstellung der Viktor-von-Scheffel-Schule.
- 1918
Im Ersten Weltkrieg haben 132 Knielinger ihr Leben verloren. Besetzung der Rheinbrücke durch die Franzosen.
- 1922
Einrichtung einer Notkirche der katholischen Gemeinde im Gasthaus "Zum Hirschen".
- 1923, März
Besetzung durch eine französische Kompanie infolge des Ruhrkonfliktes bis September 1924.
- 1924
Aus den pferdesportlichen Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Pferde- und Fohlenmarkt seit den 1870er Jahren entsteht der Reit- und Rennverein.
- 1924-25
Bau der Straßenbahnlinie Karlsruhe - Knielingen.
- 1933
Bürgermeister Jakob Dörr wird seines Amtes enthoben und durch einen linientreuen Nationalsozialisten ersetzt. Der "Sängerbund" wird verboten und der Arbeiterfußballverein von 1926 mit der "Germania" von 1905 zum "VfB Knielingen" vereinigt.
- 1935, 1. Apr.
Eingemeindung in die Stadt Karlsruhe durch Anordnung des "Reichsstatthalters" in Baden Robert Wagner. Knielingen zählt 5.250 Einwohner.
Quelle: Stadt Karlsruhe - Stadtteilchronik
Genealogische Quellen
- Badisches Geschlechterbuch, Band 1, 1934
(= DGB 81)
- Badisches Geschlechterbuch, Band 2, 1938
(= DGB 101)
- Badisches Geschlechterbuch, Band 3, 1955
(= DGB 120)
- Badisches Geschlechterbuch, Band 4, 1972
(= DGB 161)
- Badisches Geschlechterbuch, Band 5, 1984
(= DGB 189)
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Jacob, H.: Einwohnerliste von 1709, S. 35 f.
Historische Bibliografie
Archive
Archivalien zu Knielingen im Stadtarchiv Karlsruhe
Literatur
- 40 Jahre BVK : 1959 - 1999 / [Hrsg.: Bürgerverein Knielingen e. V. Textzusammenstellung: Manfred Kretschmer]. - Knielingen : Bürgerverein Knielingen e. V., 1999. - 8 Bl. : Ill.; (dt.) (Der Knielinger ; 66, Sonderbeil.)
- 70 Jahre Musikverein Karlsruhe-Knielingen e.V. : Festschrift ; 7. Bezirkmusikfest ; Festtage vom 5. bis 8. Juli 1991 / MV Knielingen. - Karlsruhe-Knielingen : Musikverein, 1991. - 87 S. : zahlr. Ill.; (dt.)
- Der Ortsnamen Knielingen : kleine Abhandlung über seine Auslegung / von Dietrich Knauer. - Karlsruhe : Eigenverl. d. Verf., 1987. - 15 S. : Ill., Kt.; (dt.)
- Knielingen : Ausstellung der Stadtgeschichte im PrinzMaxPalais zur 1200-Jahr-Feier Karlsruhe, Karlstraße 10, 8. Februar bis 30. März 1986 / [Text: Peter Pretsch ...]. - Karlsruhe : Stadt Karlsruhe, 1986. - 72 S. : Ill.; (dt.)(Karlsruher Stadtteile)
- 1200 [Zwölfhundert] Jahre Knielingen : 786 - 1986 ; heimatgeschichtliche Beiträge / Hrsg. Bürgerverein Knielingen e.V. Von Herbert Peter Henn .... - Knielingen : Bürgerverein Knielingen, 1985. - 664 S. : Ill., graph. Darst., Kt.; (dt.)
- Festschrift zum 25jährigen Jubiläum / Bürgerverein Knielingen e.V. : 1959 - [1984] / [Hrsg. Bürgerverein Knielingen e.V.]. - Knielingen, 1984. - 63 S. : zahlr. Ill.; (dt.)
- 1871 - 1971 Freiwillige Feuerwehr K'he-Knielingen : Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum am 19., 20. u. 21. 6. 1971 / Freiwillige Feuerwehr <Karlsruhe-Knielingen>. - Karlsruhe-Knielingen, 1971. - 44 S. : Ill.; (dt.)
- Die Einflüsse der Industrialisierung auf 14 Landgemeinden bei Karlsruhe : Rußheim, Liedolsheim, Hochstetten, Linkenheim, Leopoldshafen, Eggenstein, Neureut, Knielingen, Forchheim, Mörsch, Neuburgweier, Durmersheim, Würmersheim und Au a. Rh. / von Max Ernst Graf zu Solms-Roedelheim, 1939. - 199 S.; (dt.)Heidelberg, Univ., Diss., 1938
- Knielingen : ein Beitrag zur Heimatgeschichte / Wilibald Reichwein. - Knielingen : Gemeinde Knielingen, 1924. - XII, 151 S. : Ill.; (dt.)
- Die erlaubte Priester-Ehe : als der ... Herr Johann Jacob Wechßler, treu-eyfriger Pfarrer ... zu Knielingen und Mühlburg, mit der ... Jungfrau Anna Catharina, des ... Engelhard Dieners ... ältesten Tochter, ... seinen hochzeitlichen Ehrentag celebrirte / solte ... vorstellen Johann Lorentz Rheinberger. - Durlach : Hecht, 1709. - 2 Bl. ; 4o; (dt.) Festschrift Johann Jakob Wechsler u. Anna Catharina, geb. Diener zu ihrer Hochzeit am 16. Juli 1709 in Durlach
- Die schuldige Freuden-Pflicht stattete glückwünschend ab : als der ... Herr Johann Jacob Wechßler ... Pfarrer ... zu Knielingen mit der ... Jungfrau Anna Catharina weyland Herrn Engelhart Dieners ... Bürgermeisters in der Hoch-Fürstlichen Residenz Durlach eheleiblichen Tochter ... sein hochzeitlich Ehren-Fe* / des Herrn Bräutigams getreu-meynender Pythias. - Oettingen : Rolck, 1709. - 2 Bl. ; 4o; (dt.) Festschrift Johann Jakob Wechsler u. Anna Catharina, geb. Diener zu ihrer Hochzeit am 16. Juli 1709 in Durlach
- Knielingen 1815-1872 Augenzeugen berichten Notizen aus den Kirchenbüchern der evangelischen Gemeinde Knielingen , von Leonie Barth für den Förderverein Knielinger Museum e.V.
- Knielingen Die Einwohner im Jahre 1714, von Leonie Barth.Zusammengestellt nach der Tabelle zur Hausvisitation 1714 des Pfarrers Johann Jakob Wechsler in den Kirchenbüchern der evangelischen Gemeinde Knielingen.
Weblinks
Offizielle Webseiten
Weitere Webseiten
- Artikel Karlsruhe. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Ein Stadtwiki: ka.stadtwiki.net
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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