Pflanzenwelt des Memellandes: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Nähe der See gibt es mancherlei Pflanzen, die sonst nur in wärmeren Gegenden vertreten zu sein pflegen. Es wird angenommen, daß die Samen von solchen mit den Schiffen hierher gebracht worden sind. So wächst am [[Kurisches Haff|Haffufer]] vor [[Strandvilla]] die morgenländische Zackenschote (Bunias orientalis); diese sieht von weitem wie wie Ackerhanf oder Hedrich aus. Den Namen hat sie von den stark gezackten Blättern. An dem Wege nach Strandvilla steht auch die strauchartige silberblättrige Oelweide (Elaeagnus argentea), ebenfalls ein morgenländisches Gewächs. | In der Nähe der See gibt es mancherlei Pflanzen, die sonst nur in wärmeren Gegenden vertreten zu sein pflegen. Es wird angenommen, daß die Samen von solchen mit den Schiffen hierher gebracht worden sind. So wächst am [[Kurisches Haff|Haffufer]] vor [[Strandvilla]] die morgenländische Zackenschote (Bunias orientalis); diese sieht von weitem wie wie Ackerhanf oder Hedrich aus. Den Namen hat sie von den stark gezackten Blättern. An dem Wege nach Strandvilla steht auch die strauchartige silberblättrige Oelweide (Elaeagnus argentea), ebenfalls ein morgenländisches Gewächs. | ||
Eine Pflanze, die durch den Bahnverkehr eingeschleppt zu sein scheint, ist die quirlige Salbei (Salvia verticilata); sie wächst ganz vereinzelt am Bahndamm in der Nähe von [[Louisenhof (Kr.Memel)|Luisenhof]]; sonst ist sie nur in [[Provinz Westpreußen|Westpreußen]] zu finden. | |||
Eine sehr seltene Pflanze aus Westeuropa ist die Mondviole (Lunaria rediviva). Sie wuchs noch bis vor kurzem im Parke des Gutes [[Friedrichsgnade]] im Kreise Memel. Die Mondviole gehört zu den Kreuzblättlern; sie wird fast 1 m hoch, hat große herzförmige Blätter und schöne blaue Blüten. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
*Meyer, Richard (Kreisschulrat in Heydekrug): Heimatkunde des Memelgebietes, Robert Schmidt´s Buchhandlung, Memel 1922, S. 40 ff | *Meyer, Richard (Kreisschulrat in Heydekrug): Heimatkunde des Memelgebietes, Robert Schmidt´s Buchhandlung, Memel 1922, S. 40 ff | ||
[[Kategorie: Memelland]] | [[Kategorie: Memelland]] |
Version vom 6. Juli 2010, 21:05 Uhr
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- Bearbeiter Kaukas (wird fortgesetzt)
Seltenheiten
Im Memelgebiete gibt es eine ganze Reihe höchst seltener Pflanzen. Der Pflanzenfreund kann hier die interessantesten Entdeckungen machen. Auf der Nehrung, in der Umgebung Memels bis nach Bittehnen an der Memel hin kommt eine Pflanze vor, welche sonst nirgend mehr zu finden sein soll: das ist der flockige Bocksbart (Tragopogon floccosus); er ist ein Verwandter des Löwenzahns, wächst auf sandigem Boden und hat deshalb eine sehr tiefgehende Wurzel. Stengel und Blätter sind flockig-filzig. Sonst ist er dem allgemein verbreiteten Wiesenbocksbart sehr ähnlich.
In der Nähe der See gibt es mancherlei Pflanzen, die sonst nur in wärmeren Gegenden vertreten zu sein pflegen. Es wird angenommen, daß die Samen von solchen mit den Schiffen hierher gebracht worden sind. So wächst am Haffufer vor Strandvilla die morgenländische Zackenschote (Bunias orientalis); diese sieht von weitem wie wie Ackerhanf oder Hedrich aus. Den Namen hat sie von den stark gezackten Blättern. An dem Wege nach Strandvilla steht auch die strauchartige silberblättrige Oelweide (Elaeagnus argentea), ebenfalls ein morgenländisches Gewächs.
Eine Pflanze, die durch den Bahnverkehr eingeschleppt zu sein scheint, ist die quirlige Salbei (Salvia verticilata); sie wächst ganz vereinzelt am Bahndamm in der Nähe von Luisenhof; sonst ist sie nur in Westpreußen zu finden.
Eine sehr seltene Pflanze aus Westeuropa ist die Mondviole (Lunaria rediviva). Sie wuchs noch bis vor kurzem im Parke des Gutes Friedrichsgnade im Kreise Memel. Die Mondviole gehört zu den Kreuzblättlern; sie wird fast 1 m hoch, hat große herzförmige Blätter und schöne blaue Blüten.
Literatur
- Meyer, Richard (Kreisschulrat in Heydekrug): Heimatkunde des Memelgebietes, Robert Schmidt´s Buchhandlung, Memel 1922, S. 40 ff