Rößel (Landkreis Rößel): Unterschied zwischen den Versionen
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'''Rößel''' liegt im [[Prußen|prußischen]] Stammesgebiet [[Barta]] und wurde '''1245''' vom Ritterorden erobert. | '''Rößel''' liegt an der [[Zaine (Fluss)|Zaine]] im [[Prußen|prußischen]] Stammesgebiet [[Barta]] und wurde '''1245''' vom Ritterorden erobert. Ganz in der Nähe liegt der Wallfahrtsort [[Heiligelinde]]. | ||
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Der Name ist prußisch und deutet auf ein Rodungsgebiet, auch wenn ein prußisches Wort nicht überliefert ist (vermutlich '''"res, resis, resel"'''). | Der Name ist prußisch und deutet auf ein Rodungsgebiet, auch wenn ein prußisches Wort nicht überliefert ist (vermutlich '''"res, resis, resel"'''). | ||
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'''Urkundliche Erwähnungen:''' | |||
*Resl (1254) | |||
*Resel (1326) | |||
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Das Wappen zeigt in Silber einen aufgerichteten, goldenen Bischofsstab, an dem ein schwarzer Bär emporklimmt. | Das Wappen zeigt in Silber einen aufgerichteten, goldenen Bischofsstab, an dem ein schwarzer Bär emporklimmt. | ||
== Politische Einteilung/Zugehörigkeit.== | |||
==Burg== | |||
*Die Steinerne Ordensburg entstand an Stelle einer Prußenburg. In der Mitte der Westfront befand sich der Torturm mit Fallgitternische. Auf der Nordwestecke stand der Bergfried, der unten quadratisch und oben rund erbaut war. Sehr viel später wurde er mit einem Spitzdach versehen. Als das Ermland '''1772''' zu Preußen kam, wurde aus der Burg eine Strafanstalt, die 1807 ausbrannte und 15 Jahre als Ruine stehenblieb. | |||
==Kirchen== | ==Kirchen== | ||
*Die katholische Kirche erhebt sich hoch über den Zaine-Fluss. Sie hatte unter dem Stadtbrand '''1806''' schwer gelitten und wurde '''1817''' von Bischof von Hatten neu eingeweiht. | |||
*Evangelische Kirche im Südflügel der Burg, im Ostflügel die Pfarrerswohnung. | |||
== Kirchliche Zugehörigkeit == | == Kirchliche Zugehörigkeit == | ||
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==Geschichte == | ==Geschichte == | ||
* Zwischen '''1350''' und '''1355''' wurde an die Stelle einer hölzernen Prußenburg eine steinerne erbaut, in deren Nordwest-Ecke ein unten quadratischer und oben runder Bergfried stand. Um die Mitte des '''14. Jh.''' ließen sich '''Augustiner-Mönche''' hier nieder, deren Orden zur Zeit Herzog Albrechts verfiel. '''1626''' bezogen vor den Schweden fliehende '''Jesuiten''' das Ordenshaus | *'''1240''' Prußenburg | ||
*'''1337''' Handfeste | |||
* Zwischen '''1350''' und '''1355''' wurde an die Stelle einer hölzernen Prußenburg eine steinerne erbaut, in deren Nordwest-Ecke ein unten quadratischer und oben runder Bergfried stand. | |||
*'''1355''' Erweiterung der Ordensburg um eine Süd- und Ostflügel. | |||
*Um die Mitte des '''14. Jh.''' ließen sich '''Augustiner-Mönche''' hier nieder, deren Orden zur Zeit Herzog Albrechts verfiel. | |||
*'''1373''' wird das Augsutinerkloster durch Feuer zerstört und danach stattlicher wieder aufgebaut. | |||
*Zur Zeit von Herzog Albrecht ('''1490-1568''') verfiel der Augustinerorden in Preußen. | |||
*'''1533''' übergibt Bischof Mauritius Ferber das Kloster der Stadt. | |||
*'''1626''' bezogen vor den Schweden fliehende '''Jesuiten''' das Ordenshaus | |||
*'''1631''' gründen die Jesuiten ein neues Kollegium. | |||
*'''1780''' wird das Rößeler Jesuitenkollegium auf Grund einer päpstlichen Bulle von '''1773''' geschlossen. | |||
*Der Staat richtet in den Räumen des Klosters ein '''Progymnasium''' ein. Die Stadt verdankte dem daraus hervorgegangenen Gymnasium ihr Ansehen. | |||
*'''1806''' Stadtbrand | |||
*'''1817''' Neuweihung der katholischen Kirche | |||
Auf dem in der Nähe liegenden '''Gut Molditten''' hielt sich '''August der Starke''' oft auf, weil hier seine Maitresse lebte, deren Kinder den Titel '''Graf von Zeigun''' führten. | *Auf dem in der Nähe liegenden '''Gut Molditten''' hielt sich '''August der Starke''' oft auf, weil hier seine Maitresse lebte, deren Kinder den Titel '''Graf von Zeigun''' führten. | ||
== Archive, Bibliotheken == | == Archive, Bibliotheken == |
Version vom 12. März 2010, 10:44 Uhr
Allgemeine Informationen
Rößel liegt an der Zaine im prußischen Stammesgebiet Barta und wurde 1245 vom Ritterorden erobert. Ganz in der Nähe liegt der Wallfahrtsort Heiligelinde.
Name
Der Name ist prußisch und deutet auf ein Rodungsgebiet, auch wenn ein prußisches Wort nicht überliefert ist (vermutlich "res, resis, resel").
vgl. dazu
- litauisch "režtis" = Streifen Feld, Streifen Acker, Einschnitt, Kerbe, Riss
Urkundliche Erwähnungen:
- Resl (1254)
- Resel (1326)
- Resil (1341)
- Rössel/ Rößel
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber einen aufgerichteten, goldenen Bischofsstab, an dem ein schwarzer Bär emporklimmt.
Politische Einteilung/Zugehörigkeit.
Burg
- Die Steinerne Ordensburg entstand an Stelle einer Prußenburg. In der Mitte der Westfront befand sich der Torturm mit Fallgitternische. Auf der Nordwestecke stand der Bergfried, der unten quadratisch und oben rund erbaut war. Sehr viel später wurde er mit einem Spitzdach versehen. Als das Ermland 1772 zu Preußen kam, wurde aus der Burg eine Strafanstalt, die 1807 ausbrannte und 15 Jahre als Ruine stehenblieb.
Kirchen
- Die katholische Kirche erhebt sich hoch über den Zaine-Fluss. Sie hatte unter dem Stadtbrand 1806 schwer gelitten und wurde 1817 von Bischof von Hatten neu eingeweiht.
- Evangelische Kirche im Südflügel der Burg, im Ostflügel die Pfarrerswohnung.
Kirchliche Zugehörigkeit
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
- 1240 Prußenburg
- 1337 Handfeste
- Zwischen 1350 und 1355 wurde an die Stelle einer hölzernen Prußenburg eine steinerne erbaut, in deren Nordwest-Ecke ein unten quadratischer und oben runder Bergfried stand.
- 1355 Erweiterung der Ordensburg um eine Süd- und Ostflügel.
- Um die Mitte des 14. Jh. ließen sich Augustiner-Mönche hier nieder, deren Orden zur Zeit Herzog Albrechts verfiel.
- 1373 wird das Augsutinerkloster durch Feuer zerstört und danach stattlicher wieder aufgebaut.
- Zur Zeit von Herzog Albrecht (1490-1568) verfiel der Augustinerorden in Preußen.
- 1533 übergibt Bischof Mauritius Ferber das Kloster der Stadt.
- 1626 bezogen vor den Schweden fliehende Jesuiten das Ordenshaus
- 1631 gründen die Jesuiten ein neues Kollegium.
- 1780 wird das Rößeler Jesuitenkollegium auf Grund einer päpstlichen Bulle von 1773 geschlossen.
- Der Staat richtet in den Räumen des Klosters ein Progymnasium ein. Die Stadt verdankte dem daraus hervorgegangenen Gymnasium ihr Ansehen.
- 1806 Stadtbrand
- 1817 Neuweihung der katholischen Kirche
- Auf dem in der Nähe liegenden Gut Molditten hielt sich August der Starke oft auf, weil hier seine Maitresse lebte, deren Kinder den Titel Graf von Zeigun führten.
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Persönlichkeiten
Vereine
Zufallsfunde
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>ROSSSSKO04NB</gov>