Pillkallen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Februar 2010, 16:35 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Musterland > Musterregierungsbezirk > Musterkreis > Pillkallen
Einleitung
Pillkallen hieß bereits 1516 Schloßberg und wurde 1938 wieder rückbenannt.
Name
Der Ortsname deutet auf litauische Neusiedler, die einen möglicherweise vorher bestehenden Ort namens Pilgarbis umbenannt haben, denn: "In unmittelbarer Nähe soll sich eine prussische Festung befunden haben. Der Ort wurde im 16. Jh. als Dorf erwähnt..."
Quelle: Hermanowski, Ostpreußen Lexikon, Adam Kraft Verlag Mannheim 1980
Name
- litauisch "pilkalnis" = aufgeschütteter Hügel, Grabhügel, Hünengrab, Schloss- oder Burgberg
- litauisch "kalnas" = Berg, Hügel, Anhöhe
dagegen
- prußisch "garbis" = Berg
Wappen
Im Jahre 1911 nahm Pillkallen, das 1938 in Schloßberg zurückbenannt wurde, die ehemaligen drei Windmühlen auf dem Schloßberg in ihr Wappen auf; es zeigt sie golden in Rot nebeneinander über einer silbernen Zinnenmauer mit offenem Tor auf grünem Boden.
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Die prußische Feste lag auf dem Schloßberg im Südwesten unmittelbar bei der Stadt. Hier soll 1582 eine Kirche gestanden haben, die durch Feuer zerstört wurde. Die zweite Kirche wurde zwischen 1644 und 1650 in der Nähe des Rathauses erbaut und 100 Jahre später wegen Baufälligkeit wieder abgetragen. Die Baupläne der 1756 erstellten und 1758 eingeweihten Kirche wurden von Friedrich d. Großen als „sehr pretiös“ bezeichnet. Er befahl deshalb, nur eine tüchtige und standhafte zu bauen und Turmbau, Malerei, Uhrreparatur auf bessere Zeiten zu verschieben.
Nach Quellen der sogenannten "Kleinlitauer", die Ost- und Westpreußen bis an die Weichsel als "urlitauisches" und "zwangsgermanisiertes" Gebiet und die prußische Sprache als litauischen Dialekt bezeichnen, wurde der Ort Pilkalnis 1549 gegründet und 1938 in Schlossberg "germanisiert". Pillkallen erhielt 1724 Stadtrecht. Nach Verlusten durch die Große Pest (1709-1711) wurden Siedler aus Nassauen hier angesetzt.
1733 wurde der erste evangelisch-reformierte Gottesdienst gehalten. Christian Burghardt war der erste eigene Geistliche (+ 1739). Sein Nachfolger Collins erwirkte 1750 einen königlichen Befehl zum Bau einer eigenen reformierten Kirche, die jedoch 1819 entbehrlich wurde.
1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Pillkallen wird wieder preußisch.
Die Pillkaller wurden im übrigen Ostpreußen als arme Schlucker (im wahrsten Sinn des Wortes) und streitlüsterne Händelsucher bezeichnet.
Redensarten
- "Aus Pillkallen ungeschlagen kommen, ist ein Glücksfall"
- "Die Pillkaller stochern sich in den Zähnen, wenn sie Milch gegessen haben."
Pillkaller (Schnaps)
- Ein gut gefülltes Glas mit Klarem oder Aquavit wird oben mit einer Scheibe würziger Leberwurst belegt, darauf ein Klacks Mostrich (Senf).
Das war in fröhlicher Runde der Ersatz für das Abendbrot, besonders wenn man mehrere davon zu sich nahm. Wegen des Heimwegs brauchte man sich keine Sorgen zu machen, weil das Pferd den Weg zum Stall selbst fand.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SCHERGKO14GS</gov>