Lomse (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen
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Die Lomse war ein östlicher Stadtteil von Königsberg und befand sich auf der gleichnamigen Insel zwischen Altem und Neuem Pregel. Die Lomse ist über die Holzbrücke mit der Altstadt, über die Honig- oder Dombrücke mit dem Kneiphof und über die Kaiserbrücke mit der Südstadt Haberberg verbunden. | Die Lomse war ein östlicher Stadtteil von Königsberg und befand sich auf der gleichnamigen Insel zwischen [[Alter Pregel (Fluss)|Altem Pregel (Lipza)]] und [[Neuer Pregel (Fluss)|Neuem Pregel]]. Die Lomse ist über die '''Holzbrücke''' mit der [[Altstadt (Königsberg in Preußen)|Altstadt]], über die '''Honig- oder Dombrücke''' mit dem [[Kneiphof (Königsberg)|Kneiphof]] und über die '''Kaiserbrücke''' mit der Südstadt [[Haberberg (Königsberg)|Haberberg]] verbunden. | ||
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*Die liberale Neue Synagoge in der Lindenstraße wurde von 1894 bis 1896 errichtet. Sie wurde 1938 in Brand gesetzt und nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. | *Die liberale Neue Synagoge in der Lindenstraße wurde von 1894 bis 1896 errichtet. Sie wurde 1938 in Brand gesetzt und nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. | ||
*Das Jüdische Waisenhaus wurde 1861 gegründet. Der Neubau entstand 1904/05 und dient heute als Bürohaus. | *Das Jüdische Waisenhaus wurde 1861 gegründet. Der Neubau entstand 1904/05 und dient heute als Bürohaus. | ||
*Die evangelische Kreuzkirche in der Plantage wurde ab 1930 errichtet und erhielt eine Verblendung aus [[Cadienen|Cadiner]] Klinkern. | *Die evangelische Kreuzkirche in der Plantage wurde ab 1930 errichtet und erhielt eine Verblendung aus [[Cadienen|Cadiner]] Klinkern. | ||
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Die Lomse gehörte bei der Stadtgründung zur Altstadt und war deren Speicherviertel. Den Anwohnern diente sie zur Errichtung von Ställen oder zur Bewirtschaftung eines Gartens. Die Bewohner des Kneiphofs beneideten die Altstädter wegen dieser Vorrechte und schlossen 1535 einen Vergleich mit ihnen, wonach die Altstädter sich verpflichten mussten, keine Häuser auf der Lomse zu errichten, eine Verpflichtung, die allmählich in Vergessenheit geriet. Wiesen und teils extrem niedrig liegende Gärten wurden von Entwässerungsgräben durchzogen. Erst Richtung Sackheim wurde das Land hügeliger und diente der Feldwirtschaft. | Die Lomse gehörte bei der Stadtgründung zur Altstadt und war deren Speicherviertel. Den Anwohnern diente sie zur Errichtung von Ställen oder zur Bewirtschaftung eines Gartens. Die Bewohner des Kneiphofs beneideten die Altstädter wegen dieser Vorrechte und schlossen '''1535''' einen Vergleich mit ihnen, wonach die Altstädter sich verpflichten mussten, keine Häuser auf der Lomse zu errichten, eine Verpflichtung, die allmählich in Vergessenheit geriet. Wiesen und teils extrem niedrig liegende Gärten wurden von Entwässerungsgräben durchzogen. Erst Richtung [[Sackheim (Königsberg)|Sackheim]] wurde das Land hügeliger und diente der Feldwirtschaft. | ||
Die Lomse und ihre Brücken waren Teil des '''Königsberger Brückenproblems''', einer mathematischen Fragestellung des 18. Jahrhunderts, die der '''Schweizer Mathematiker Leonard Euler 1736''' mit einer frühen graphentheoretischen Methodik löste. | |||
'''1738''' wurde auf der Lomse das '''„Anatomische Theater“''' gegründet. '''1804''' war die Lomse entlang des [[Weidendamm (Königsberg)|Weidendammes]] noch unterteilt in '''„Plantage“''', '''„erste oder vordere Lomse“''' und '''„zweite oder hintere Lomse“'''. | |||
Hier gab es: | |||
*den Ochsenmarkt | |||
*den Schlachthof, | |||
*ein Wachhaus, | |||
*die Mehlwaage. | |||
Das '''„Kypeksche Institut“''' oder '''"Kypkeaneum"''', ein privates Studentenheim des Professors Georg David Kypke, hatte einen großen Garten und ebenso wie die umliegenden Privathäuser einen vortrefflichen Ausblick. Hier wohnte Professor '''Ludwig Rhesa''' [http://wiki-de.genealogy.net/Pers%C3%B6nlichkeiten_des_Memellandes#Rhesa.2C_Ludwig] während seines Studiums. | |||
Version vom 10. Februar 2010, 20:00 Uhr
Allgemeine Informationen
Die Lomse war ein östlicher Stadtteil von Königsberg und befand sich auf der gleichnamigen Insel zwischen Altem Pregel (Lipza) und Neuem Pregel. Die Lomse ist über die Holzbrücke mit der Altstadt, über die Honig- oder Dombrücke mit dem Kneiphof und über die Kaiserbrücke mit der Südstadt Haberberg verbunden.
Der Name ist prußisch zu deuten und weist auf sumpfiges Gelände: „lumpe, lumpsin“: morastiger Ort, der bei Betreten zittert.
politische Einteilung/Zugehörigkeit.
kirchliche Zugehörigkeit
Kirchen
- Die liberale Neue Synagoge in der Lindenstraße wurde von 1894 bis 1896 errichtet. Sie wurde 1938 in Brand gesetzt und nach dem 2. Weltkrieg abgerissen.
- Das Jüdische Waisenhaus wurde 1861 gegründet. Der Neubau entstand 1904/05 und dient heute als Bürohaus.
- Die evangelische Kreuzkirche in der Plantage wurde ab 1930 errichtet und erhielt eine Verblendung aus Cadiner Klinkern.
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
Die Lomse gehörte bei der Stadtgründung zur Altstadt und war deren Speicherviertel. Den Anwohnern diente sie zur Errichtung von Ställen oder zur Bewirtschaftung eines Gartens. Die Bewohner des Kneiphofs beneideten die Altstädter wegen dieser Vorrechte und schlossen 1535 einen Vergleich mit ihnen, wonach die Altstädter sich verpflichten mussten, keine Häuser auf der Lomse zu errichten, eine Verpflichtung, die allmählich in Vergessenheit geriet. Wiesen und teils extrem niedrig liegende Gärten wurden von Entwässerungsgräben durchzogen. Erst Richtung Sackheim wurde das Land hügeliger und diente der Feldwirtschaft.
Die Lomse und ihre Brücken waren Teil des Königsberger Brückenproblems, einer mathematischen Fragestellung des 18. Jahrhunderts, die der Schweizer Mathematiker Leonard Euler 1736 mit einer frühen graphentheoretischen Methodik löste.
1738 wurde auf der Lomse das „Anatomische Theater“ gegründet. 1804 war die Lomse entlang des Weidendammes noch unterteilt in „Plantage“, „erste oder vordere Lomse“ und „zweite oder hintere Lomse“.
Hier gab es:
- den Ochsenmarkt
- den Schlachthof,
- ein Wachhaus,
- die Mehlwaage.
Das „Kypeksche Institut“ oder "Kypkeaneum", ein privates Studentenheim des Professors Georg David Kypke, hatte einen großen Garten und ebenso wie die umliegenden Privathäuser einen vortrefflichen Ausblick. Hier wohnte Professor Ludwig Rhesa [1] während seines Studiums.
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Persönlichkeiten
Vereine
Zufallsfunde
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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