Häuserbuch von Querum: Unterschied zwischen den Versionen
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| Grangie: || 1307 - | | Grangie: || 1307 - | ||
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| kirchliche Zugehörigkeit,<br>Grund-, Gerichts-<br>und Zehntherr: | valign="top" | Kloster Riddagshausen | |||
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| Eingemeindung: || 1934 nach Braunschweig | | Eingemeindung: || 1934 nach Braunschweig |
Version vom 7. Januar 2010, 17:33 Uhr
Dorpquernem und Monekequernem
In einer Urkunde von 1307 ist erstmals von to dem hove Monekequernem die Rede. Es handelt sich hier um einen großen Hof, eine sogenannte Grangie, die das Kloster Riddagshausen eingerichtet hatte. Hier lebten und arbeiteten die Mönche ihren Ordensregeln gemäß von der Landwirtschaft.
Der nicht dem Kloster gehörende Teil wird 1324 als villa deserta Dorpquernem (das verlassene Dorf Querum) bezeichnet, doch fällt die Bezeichnung "verlassen" in der nächsten Urkunde von 1332 schon weg.
Quernem 1546
Die erste, wenn auch knappe, Beschreibung von Querum stammt von 1546:
Quernem ist ein Dorf vnd Braunsch. Wolff. Teils gewesen mit Gericht und allem Rechte binnen Dorfs dem Closter zugestanden. |
Qwerumm 1564
Zehendenn Gotteshauß vnd Pfar |
Erbregister 1605
Dorfbeschreibung 1754
Eigemeindung
1922 wurde die Siedlung Kralenriede nach Querum eingemeindet; am 1. April 1934 kam dann die gesamte Gemeinde Querum nach Braunschweig.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Bemerkung |
---|---|---|
1564 | 11 | 5 Ackerleute und 6 Kotsassen[1] |
1663 | 75 | steuerpflichtige Personen über 12 Jahre |
1754 | 12 | 3 Ackerleute, 2 Halbspänner, 7 Kotsassen |
1858 | 349 |
Pfarre und Pastoren
Ursprünglich wurde Querum vom Kloster Riddagshausen kirchlich betreut, wie auch noch im Visitationsprotokoll von 1542 zu lesen ist:
Nachdem die drei Dorffer Monche Scheppenstet, Gließmerode vnd Quernem bisher aus des Closters Rittershausen Pfarkirchen mit dem Pfarrrechte vorsehen sein worden, so sol hinfurder die Pfarkirche vffem Hofe zu Rittershausen ire rechte Pfarkirche pleiben vnd aldar ein gelerter Pfarner von dem Hern Superattendenten zu Braunschweig vnd Hern Heinrich Wenden, als der Chur= vnd Fürsten Sachssen mitgeordenten Visitatoren gesetzt vnd bestelt werden. Den sollen die furstender Gutter zu Ritterßhusen mit einem derselben Kirchen gelegenen Hawß vnd Hofe vorsehen vnd ime die bequemlich zurichten lassen, auch jerlich zu Solde vnd Belonung aus den Closter Guttern sechtzig Gulden, als zu allen vnd jeden Quartalen den vierten Teil, geben vnd noch darzu ime fhuren lassen vnd geben zur Futterung vier Fuder Hew vnd vier Fuder Stro; darzu soll er haben zu Weihnachten in allen drei Dorffern vnd vff dem Closterhofe seine zwene Vmbgenge vnd den vierzeitpfennig, als von iglichem Haubte, das zwolf Jar alt ist, einen braunschweigischen Pfennig, vnd frey Fewrung vnd Holtz zu seiner Haushaltung. |
Dieser Zustand blieb auch nach der endgültigen Reformation 1568 zunächst noch erhalten. 1580 wurde der Pastor des Klosters, Petrus Wiendruff, zum Prior desselben ernannt und bezog nach seiner Heirat den Klosterhof in Querum. Von nun an wohnten die Pastoren des Klosters in Querum und betreuten von hier aus die drei Dörfer Querum, Gliesmarode und Neuhof. Die Pfarrkirche blieb weiterhin die Klosterkirche Riddagshausen. Der jeweilige Pastor war bis zur Säkularisierung 1809 auch Prior des Klosters Riddagshausen. Erst 1864 erhielt Querum eine eigene Kirche.
Liste der Pastoren, die in Querum wohnten:
- 1580 - 1586 Petrus Wiendruff
- 1587 - 1610 Christian Probst
- 1611 - 1615 Heinrich Schelen
- 1615 - 1616 Johan Klingemann
- 1617 - 1628 Busso Crull
- 1628 - 1648 Rekatholisierung
- 1649 - 1671 Paul Gerding
- 1672 - 1680 Johannes Kesselhut
- 1680 - 1691 Albert Gebhardi
- 1690 - 1691 Georg Weiß, Pastor adj.
- 1692 - 1701 Christoph Preit
- 1701 - 1706 Autor Theodorus Meier
- 1706 - 1740 Carl Heise
- 1740 - 1759 Justus Wideburg
- 1761 - 1772 Rüdiger Voß
- 1773 - 1783 Otto Knoch
- 1783 - 1823 Georg Wilhelm Gotthold Heermann
- 1810 - 1814 Georg Willigerod, Pastor adj.
- 1814 - 1824 Friedrich Rautenberg, Pastor adj.
- 1823 - 1858 Georg Christian Bartels
- 1857 - 1863 Wilhelm Lerche
- 1863 - 1884 Friedrich Borchers
- 1884 - 1904 Gustav Eißfeldt
- 1905 - 1910 Johannes Thomae
- 1911 - 1923 Carl von Schwartz
- 1923 - 1929 Conrad Hartwieg
- 1929 - 1953 Hans Ernesti, ab 1935 Probst
- 1954 - 1971 Heinz Chilla
Küster, Opferleute und Lehrer
Die Schulpflicht wurde erst 1647 im Herzogtum eingeführt; die Kinder aus Querum gingen, wenn überhaupt, zunächst nach Riddagshausen in die Klosterschule.
erste Erwähnung | Name | Bezeichnung |
---|---|---|
1866 | Johann Heinrich Daniel Timpe | Opfermann |
Höfe und Häuser
Nr. ass. | heutige Adresse | Bezeichnung | Entstehung bzw. erste Erwähnung |
Bemerkung |
---|---|---|---|---|
1 | Bevenroder Straße 40 | Halbspännerhof | 1678 erstmals erwähnt | |
2 | Hinter der Kirche 24 | Ackerhof | 1546 erstmals erwähnt | 1944 durch Bomben zerstört |
3 | Bevenroder Straße 43 | Ackerhof, ab 1865/69 Kothof | 1546 erstmals erwähnt | 1944 durch Bomben zerstört |
4 | Bevenroder Straße 45 | Kothof | 1546 erstmals erwähnt | |
5 | Bevenroder Straße 118 | Pfarrhof | Grangie des Klosters | 1973 abgerissen |
17 | Bevenroder Straße 119 | Schäferei, später Anbauerstelle | ||
16 | Bevenroder Straße 123 | Vogtei, später Anbauerstelle | heute abgebrochen | |
6 | Köterei 2 | Kothof | 1546 erstmals erwähnt | 1965 abgerissen |
7 | Köterei 3 | Kothof | 1546 erstmals erwähnt | 1958 abgebrochen |
8 | Köterei 4 | Kothof | 1546 erstmals erwähnt | 1983 abgerissen |
9 | Köterei 5 | Kothof | 1546 erstmals erwähnt | |
10 | Köterei 6 | Kothof | 1546 erstmals erwähnt | |
11 | Köterei 7 | 1546 Ackerhof, 1575 Kothof | 1546 erstmals erwähnt | |
12 | Köterei 17 | Hirtenhaus, später Anbauerstelle | 1736 erbaut | |
13 | Köterei 19 | Ackerhof | 1736 erbaut | 1962 abgerissen |
14 | Köterei 8 | Halbspännerhof | 1736 erbaut | |
15 | Bevenroder Straße 37 | Schule | 1889/90 erbaut | |
Ziegelhütte | 1792 erstmals erwähnt |
Kuhhirten
- 1576 - 1581 Claus Kückemick
- 1589 Hans Bemen
Förster
- 1824 - 1852 Johann Friedrich Münnig, Unterförster
Gemeindevorsteher
In alter Zeit ging Funktion des “Bauermeisters” unter den Bauern jährlich nach der Reihe um. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Amt des Gemeindevorstehers geschaffen.
erste Erwähnung | Name | Bezeichnung |
---|---|---|
1866 | Julius Ottmer | Gemeindevorsteher |
1870 | Heinrich Wiemann | Gemeindevorsteher |
1872 | Friedrich Ottmer | Gemeindevorsteher |
1877 | Heinrich Brandes | Gemeindevorsteher |
Literatur
- Kayser, Karl: Die reformatorischen Kirchenvisitationen in den welfischen Landen 1542 bis 1544, Göttingen 1897
- Braunschweigische Adreßbücher
- Siebert, Rolf: Querum - Die Geschichte eines braunschweigischen Dorfes, 1997
Quellen
- Bestandsaufnahme des Riddagshäuser Klosterbesitzes 1546 (Stadtarchiv Braunschweig, Signatur BS B III 5 Bd. 27)
- Scheffelschatzregister des Residenzamtes Wolfenbüttel 1564 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
- Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569 - 1814 (ebenda, Signatur 1 Kb 946 - 949)
- Braunschweigisches Adreß=Buch für das Jahr 1835
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Es werden nur die Hausbesitzer genannt, ohne Familienangehörige und Gesinde
Riddagshäuser Klosterdörfer | |
Riddagshausen | Gliesmarode | Querum | Klein Schöppenstedt | Mascherode |