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Version vom 17. Dezember 2010, 13:40 Uhr
Numerisches Regimentsverzeichnis
Infanterie-Regiment König Wilhelm I (6. Württembergisches) Nr.124
Hier kurze Erläuterung des Regimentsnamens einfügen
Stiftungstag
Juni 1673
Garnison und Unterstellung 1914
- Garnison: Weingarten
Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt:
- Armeekorps: XIII. (kgl. württembergisches) Armee-Korps / Stuttgart
- Division: 27. Division (2.kgl.württemb.) / Ulm
- Brigade: 53. Infanterie-Brigade (3.kgl.württemb.) / Ulm
Formationsgeschichte
- 1. Juni 1673:
Errichtung des Regiments durch Herzog Eberhard III von Württemberg als „Herzogliches Regiment zu Fuß“ mit einer Stärke von 1.000 Mann in fünf Kompagnien. Die 1. Kompagnie – Leibkompagnie – wird aus der seit dem Jahre 1638 bestehenden Herzoglichen Leibwache zu Fuß gebildet.
- 1684:
Das Regiment wird durch Anteile anderer schwäbischer Kreisstände verstärkt und in „Schwäbisches Kreisregiment zu Fuß Baden-Durlach“ umbenannt.
- 1701:
Umbenennung in „Herzogliches Kreisregiment zu Fuß von Reischach“. Das Regiment besteht aus zwei Grenadier- und zehn Musketier-Kompagnien.
- 1712:
Umbenennung in „Kreisregiment zu Fuß Württemberg“.
- 12. September 1798:
Errichtung des „Grenadier-Bataillons von Zobel“ aus den beiden Grenadier-Kompagnien des Kreisregiments zu Fuß Württemberg und den zwei Grenadier-Kompagnien des Regiments von Hügel.
- 7. Oktober 1799:
Zuteilung der neugebildeten Fußjäger-Kompagnie von Scharffenstein als Flügelkompagnie (siehe 5. Infanterie-Regiment – Nr. 123).
- 11. März 1800:
Abtrennung der Fußjäger-Kompagnie von Scharffenstein vom Bataillon.
- 8. Dezember 1802:
Umbenennung in „Leibgrenadier-Bataillon“ und Errichtung einer 5. Kompagnie.
- 1805:
Abgabe der 5. Kompagnie zur Bildung eines Fußjäger-Bataillons.
- 1. Januar 1806:
Umbenennung in „Garde zu Fuß“.
- 1809:
Aufstellung einer 5. Kompagnie mit der Bezeichnung „Garde-Jäger-Kompagnie“.
- 1814:
Aufstellung von drei weiteren Kompagnien und Umbenennung in „Regiment Garde zu Fuß“ zu einem Grenadier- und einem Füsilier-Bataillon.
- 31. März 1817:
Bildung des „6. Infanterie-Regiments“ zu zwei Bataillonen aus dem bisherigen II. Bataillon und dem 1802 als Bataillon Erbprinz errichteten Regiment Nr. 6 Kronprinz.
- 4. Oktober 1818:
Verleihung von Feldzeichen mit Regimentsnummer an die Bataillone.
- 3. September 1851:
Verleihung von rotseidenen Fahnen mit königlichem Wappen auf der Vorderseite und königlichem Namenszug auf der Rückseite an die Bataillone.
- 19. Dezember 1864:
Umbenennung in „6. Infanterie-Regiment König Wilhelm“ zum bleibenden Gedächtnis an den verewigten König.
- 18. Dezember 1871:
Umbenennung in „6. Württembergisches Infanterie-Regiment (König Wilhelm) Nr. 124“.
- 6. September 1872:
Aufstellung einer 11. Kompagnie.
- 31. Oktober 1872:
Bildung eines Füsilier-Bataillons aus der 11. kompagnie und je einer Kompagnie des Grenadier-Regiments Nr. 123 und der Infanterie-Regimenter Nr. 120 und 126.
- 1. November 1873:
Abgabe der 8. Kompagnie zur Bildung eines Füsilier-Bataillons beim Infanterie-Regiment Nr. 120.
- 2. Dezember 1874:
Verleihung einer Fahne an das Füsilier-Bataillon (III.) und Auszeichnung der Fahnen des I. und II. Bataillons mit dem Band der Kriegsdenkmünze 1870/71.
- 14. Dezember 1874:
Umbenennung in „Infanterie-Regiment König Wilhelm (6. Württembergisches) Nr. 124“.
- 3. April 1883:
Verleihung von Säkularfahnenbändern.
- 31. Januar 1889:
Die Bezeichnung „Füsilier-Bataillon“ wird durch „III. Bataillon“ ersetzt.
- 6. November 1891:
Umbenennung in „Infanterie-Regiment König Wilhelm I (6. Württembergisches) Nr. 124.
- 2. Oktober 1893:
Errichtung eines Halbbataillons als IV. Bataillon.
- 3. Dezember 1894:
Verleihung einer Fahne gleich der des III. an das IV. Bataillon.
- 30. November 1895:
Auszeichnung der Fahnen des I. und II. Bataillons mit dem schwarzweißroten Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 und daran befestigten Gefechtsspangen.
- 1. April 1897:
Abgabe des IV. Bataillons für die Aufstellung der neu errichteten Württembergischen Infanterie-Regimenter Nr. 127 und 180.
- 10. September 1898:
Herzog Albrecht von Württemberg wird à la suite des Regiments gestellt.
- 1. Januar 1900:
Verleihung von Säkularspangen.
- 1. Oktober 1913:
Errichtung einer Maschinengewehr-Kompagnie.
- Frühjahr 1916:
Errichtung der 2. Maschinengewehr-Kompagnie.
- Herbst 1916:
Errichtung der 3. Maschinengewehr-Kompagnie.
- 19. Dezember 1918:
Beginn der Demobilmachung in Weingarten.
Standorte
Leibgrenadier-Bataillon, bzw. Garde zu Fuß
- ab 1798: Stuttgart.
- ab 1806: im Sommer Ludwigsburg, im Winter Stuttgart.
Bataillon Erbprinz, Kronprinz und Infanterie-Regiment Nr. 124
- ab 1803: Ellwangen an der Jagst.
- ab 1807: Stuttgart.
- ab 1814: Heilbronn.
- ab 1815: Ludwigsburg.
- ab 1833: Ulm an der Donau und Wiblingen.
- ab 1842: Stuttgart.
- ab 1859: Ulm an der Donau.
- ab 1898: Weingarten.
Kantone
Datum einfügen von oder von - bis Kreis oder Ort Kreis oder Ort Datum einfügen von oder von - bis Kreis oder Ort Kreis oder Ort
Uniformen
- Bunter-Rock: rote brandenburgische Ärmelaufschläge mit blauer Paspel, rote Schulterstücke mit roter Paspel und gelbes Monogramm (bekröntes "W"), gelbes württembergisches Emblem.
Feldzüge, Gefechte usw
- 1683 bis 1688 Krieg gegen die Türken:
- 12. September 1683: Entsatz von Wien.
- 25. Oktober 1683: Entsatz von Gran.
- 12. bis 30. Oktober 1684: Belagerung von Ofen.
- 19. August 1684: Erstürmung von Neuhäusel.
- 2. September 1686: Erstürmung von Ofen.
- 12. August 1687: Schlacht bei Mohacz.
- * 6. September 1688: Erstürmung von Belgrad.
- 1688 bis 1697 Feldzug gegen Frankreich:
- 23. Dezember 1688: Vertreibung der Franzosen aus Stuttgart.
- 17. September 1692: Gefecht bei Ötisheim.
- 1701 bis 1714 Spanischer Erbfolgekrieg:
- September 1702: Erstürmung von Landau.
- 14. Oktober 1702: Treffen auf dem Friedlinger Feld.
- 1703: Verteidigung von Neuburg an der Donau.
- 4. März 1703: Gefecht bei Dietfurt.
- 2. Juli 1704: Erstürmung des Schellenbergs.
- 13. August 1704: Schlacht bei Höchstädt.
- 11. September 704: Belagerung und Einnahme von Ulm.
- 1707: Lorch, Aalen.
- 22. August 1709: Gefecht bei Ottmarsheim.
- 1733 bis 1735 Krieg gegen Frankreich:
- Oktober 1733: Verteidigung von Kehl.
- 1757 bis 1761 Krieg gegen Preußen:
- 27. September 1759: Treffen bei Torgau.
- 20. November 1759: Gefecht bei Maxen.
- 1793 bis 1796 Krieg gegen Frankreich:
- 13. Oktober 1793: Erstürmung der Weißenburger Linien durch die Grenadier-Kompagnie. Belagerung von Landau.
- 14. November 1793: Belagerung von Fort Louis.
- 24. Juni 1796: Verteidigung von Kehl.
- 27. Juni 1796: Verteidigung von Bühl.
- 3. Juli 1796: Verteidigung von Kniebis.
- 1799 bis 1800 Krieg gegen Frankreich:
- 3. November 1799: Gefechte bei Freudental, Erligheim und Bönnigheim.
- 2. Dezember 1799: Gefecht bei Hofen.
- 3. Dezember 1799: Gefecht bei Nußloch.
- 15. Juni 1800: Gefechte bei Wettenhausen und Dillingen.
- 19. Juni 1800: Gefecht bei Lauingen und Besatzung von Ingolstadt.
- 16. Dezember 1800: Gefecht bei Steindorf.
- 17. Dezember 1800: Gefecht bei Vöklabrück.
- 18. Dezember 1800: Gefecht an der Traun.
- 1805 Krieg gegen Österreich.
- 1806 bis 1807 Krieg gegen Preußen:
- 14. November bis 3. Dezember 1806: Belagerung von Glogau.
- 7. Dezember 1806 bis 5. Januar 1807: Belagerung von Breslau.
- 10. Januar bis 16. Februar 1807: Belagerung von Schweidnitz.
- 23. Februar bis 16. Juni 1807: Belagerung von Neiße.
- 20. Juni bis 14. Juli 1807: Belagerung von Glatz.
- 1809 Krieg gegen Österreich:
- 17. Mai 1809: Gefecht bei Linz an der Donau.
- 1809: Garde zu Fuß in Vorarlberg.
- 1812 Krieg gegen Rußland:
- 17. bis 18. August 1812: Schlacht bei Smolensk.
- 19. August 1812: Schlacht im heiligen Tale.
- 7. September 1812: Schlacht bei Borodino.
- 3. November 1812: Gefecht bei Wiasma.
- 18. November 1812: Gefecht bei Krasnoi.
- 18. bis 20. November 1812: Marschall Neys Zug an den Dnjepr.
- 1813 Krieg gegen die Verbündeten:
- 17. Juni 1813: Gefecht bei Kitzen.
- 3. bis 4. September 1813: Gefecht bei Euper.
- 6. September 1813: Schlacht bei Dennewitz.
- 30. September 1813: 1. Gefecht bei Wartenburg – Bleddin.
- 3. Oktober 1813: 2. Gefecht bei Wartenburg – Bleddin.
- 1814 bis 1815 Krieg gegen Frankreich:
- 29. Januar 1814: Schlacht bei Brienne.
- 1. Februar 1814: Schlacht bei La Rothière.
- 11. Februar 1814: Einnahme von Sens.
- 18. Februar 1814: Gefecht bei Monterau.
- 30. März 1814 Schlacht bei Paris.
- 1848 Krieg gegen Dänemark.
- 1848 in Baden:
- 27. April 1848: Gefecht der 6. Kompagnie bei Dossenbach.
- 1866 Krieg gegen Preußen:
- Besetzung der Hohenzollernschen Fürstentümer.
- 1870 bis 1871 Krieg gegen Frankreich:
- Das Regiment wurde im Schwarzwald und im Etappendienst eingesetzt.
Regimentschefs, -kommandeure
Regimentschefs (Inhaber)
Leibgrenadier-Bataillon, bzw. Garde zu Fuß
- 1802 bis 1816: Herzog bzw. Kurfürst, später König Friedrich von Württemberg.
Bataillon Erbprinz, Kurprinz bzw. Kronprinz
- 1802 bis 1816: Erbprinz bzw. Kurprinz, später Kronprinz Wilhelm von Württemberg.
Regimentskommandeure
Grenadier-Bataillon von Zobel und Garde zu Fuß
- ab 1798: von Zobel.
- ab 1805: Graf von Schönburg.
- ab 1806: von Wolzogen.
- ab 1807: von Schéler.
- ab 1812: von Franquemont.
- ab 1812: von Prinz Hohenlohe-Langenburg (2. Kommadant).
- ab 1814: von Bünau.
- ab 1815: von Hypeden.
Bataillon Erbprinz, Kronprinz und Infanterie-Regiment Nr. 124
- ab 1803: von Phull.
- ab 1807: Friedrich von Franquemont.
- ab 1808: von Röder.
- ab 1809: von Koch.
- ab 1811: von Biberstein.
- ab 1812: von Pöllnitz.
- ab 1812: von Schmidt.
- ab 1813: von Misani.
- ab 1814: von Majer.
- ab 1815: von Watter.
- ab 1817: Karl von Franquemont.
- ab 1823: von Landenberger.
- ab 1835: von Klapp.
- ab 1842: von Brand.
- ab 1849: von Mundorff.
- ab 1859: von Bischoff.
- ab 1866: von Zimmerle.
- ab 1870: von Seubert.
- ab 1872: Freiherr Pergler von Perglas.
- ab 1878: von Niethammer.
- ab 1879: von Sußdorff.
- ab 1884: von Sprößer.
- ab 1886: von Riedel.
- ab 1888: von Bullinger.
- ab 1890: von Pfister.
- ab 1893: von Hiller.
- ab 1896: von Tippelskirch (Kgl. Preuß. Offizier).
- ab 1899: Müser (Kgl. Preuß. Offizier).
- ab 1901: von Schempp.
- ab 1902: Nowina von Axt (Kgl. Preuß. Offizier).
- ab 1905: von Petersdorff (Kgl. Preuß. Offizier).
- ab 1906: von Wundt.
- ab 1911: von Stein.
- ab 2. August 1914: Oberst Haas.
- ab 15. Februar 1915: Oberstleutnant Bader.
- ab 6. April 1915: Oberst Haas.
- ab 21. April 1916: Oberstleutnant Lägeler.
Literatur
„Militär-Handbuch des Königreiches Württemberg“
Große Ausgabe (nach dem Stande vom 6. Mai 1913)
Herausgegeben vom Kriegsministerium
Druckerei des Königlichen Kriegsministeriums, Stuttgart 1913
Gerhard Wolters:
"Das Infanterie-Regiment König Wilhelm I. (6. württ.) No. 124 im Weltkrieg 1914-1918" - Stuttgart, Belser, 1921 (114 Seiten) (Band 15 "Die württembergischen Regimenter im Weltkrieg 1914-1918").
Generalleutnant Otto von Moser:
„Die Württemberger im Weltkriege“
Chr. Belser A.G., Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1927
„Geschichte des Infanterie-Regiments König Wilhelm I - 6. württ. - Nr. 124 (1673 bis 1895)"
Auf Befehl Königlichen Regiments für die Unteroffiziere und Mannschaften zusammgestellt von Strebinger
Ulm, Im Selbstverlag des Regiments von 1896, 32 Seiten-
Weblinks
http://users.hunterlink.net.au/%7Emaampo/militaer/regt/ir124.html