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Version vom 19. Februar 2010, 14:07 Uhr

Beverungen: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Detmold > Kreis_Höxter > Beverungen

Lokalisierung Beverungen innerhalb des Kreises Höxter

Früherwähnungen

Namen

„Beuerungun" 9. Jhdt.; „Beueringen" 1155; „Beuerungen" 1184; „Beverungen" 1205-16.

Grundbesitz

  • Im 9. J. kam Beverungen durch Schenkung von Hedwig, Schwester des 2. Corveyer Abtes Wahn, an das Stift Corvey; 1155 bestätigt Papst Adrian IV. dem Kloster Corvey den Besitz des Zehnten „de curia" Beverungen.
  • 1192 bestätigt Papst Coelestin dem Kloster Helmershausen den Besitz der Kirche in Beverungen, diese Kirche bestand schon unter dem Paderborner Bischof Poppo (1076-83)

Adelsfamilie

1205-16 Adeliger erwähnt.

Oberbeverungen

  • Oberbeverungen, wüst, in Beverungen aufgegangen.
  • 1015-36 schenkt Bischof Meinwerk von Paderborn Anna, der Tochter der Matrone Fritherun, den Zehnten zu „Ovoronbeverungun" (Vita Meinwerci S. 59).

Niederbeverungen

  • Niederbeverungen, wüst, in Beverungen aufgegangen.
  • „villa inferior Beuerungen" 1283. 1283 kauft Kloster Amelunxborn den Zehnten in Niederbeverungen.

Kleinbeverungen

  • Kleinbeverungen, wüst, in Beverungen aufgegangen:
  • "Minor Beverungen" 1284.

Landschaftslage

Beverungen liegt in der Holzmindener Wesertalung, unmittelbar am linken Ufer der Oberweser auf trockener Terrassenfläche (Höhe 100 m), zieht sich jedoch im Süden und Südwesten in die feuchten Niederungen der Weser- und Beveraue hinab. Auf dem gegenüberliegenden Weserufer das hannoversche Lauenförde am Fuß des Solling.

Ursprung der Ortschaft

Beverungen zwischen 836 und 856 als adeliger Hof mit ausgedehnten Ländereien erwähnt. 1015 Overonbeverungen, 1283 „in inferiori villa Beuerungen", 1333 nach Erbauung der Burg als Stadt geplant; 1378, 1384 wicbeld.

Stadtgründung

Stadtrecht

1417 erteilen Dietrich Erzbischof von Köln, als Verwalter des Stifts Paderborn, und Dietrich Abt von Corvey „dem dorpe Beverungen" Stadtrechte.

Gericht

1415-62 ist der "Hakel" in Beverungen bei Streitigkeiten zwischen den Herzögen von Braunschweig und dem Stift Paderborn Mahlstatt.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

1417 wird die Befestigung durch Mauern, drei Tore und durch Wall und Graben unter Einbeziehung der Burg im Südosten festgelegt. Verbindung von Zentral- und Längsanlage. Streng symmetrischer Grundriß, Querrechteck parallel zur Weser mit einer Hauptstraße (Langestraße) in Südnord-Richtung, drei senkrecht abzweigende Straßen in Westost-Richtung auf den Fluß zu. Die Südstraße (Burgstraße) verbindet Obere Mühle-Obertor-Burg, die Nordstraße (Mühlenstraße) das Niedertor mit der Niedermühle, die mittlere Straße (Weserstraße) die Hauptstraße (am Rathaus und rechteckigem Marktplatz vorbei) mit dem Wesertor. Zwei Querverbindungen von Burgstraße und Niedermühle führen zum Markt. Später noch eine Westoststraße (Düsterer Winkel) und zwei Querriegel (Mittel- und Brinkstraße).

Ein Furtübergang (Fähre) war wohl an der Burg, der zweite vor dem Wesertor, der dritte in der Verlängerung des alten Postwegs (Posttweete), der vierte alte und neue Brücke.

Länge der Südnordachse etwa 360 m, Westostachse etwa 240 m. Die erste Entwicklung der Stadt war 1417-1632. Nach der Niederbrennung wurde die Stadt innerhalb der alten Mauern wieder aufgebaut, im 19. Jhdt. zögernde Ausbreitung vor den Toren, ab l900 Ausdehnung zuerst nach Norden, seit dem 1. Weltkrieg bis zur Eisenbahnlinie nach Westen, Nordwesten und Norden.

Gebäude

Neue (zweite?) Burg 1332 durch den Bischof von Paderborn vollendet. Dreitürmige Anlage mit Mauer, Graben und Brücke. 1632 zerstört, außer dem fünfgeschossigen 27 m hohen Südostturm, erneuert 1660, 1751, 1801, 1933. Die Burg war im 17. und 18. Jhdt. Kornspeicher. Altes Rathaus erbaut zwischen 1600 und 1605, freistehender Fachwerkbau mit reicher Schnitzerei mit den Traufen nach Markt und Weserstraße. 1830 abgebrochen. 1871/73 gegenüber dem alten neu errichtet als Umbau und Zusammenschluß zweier durch eine Scheune getrennter Fachwerkbauten des 17. Jhdts. Die ältere kath. Pfarrkirche St. Johannis des Täufers war eine dreischiffige gotische Kirche mit geradem Chorabschluß, verstümmeltem Querschiff, Dachreiter. Sie brannte 1632 aus. Neubau 1684/1696 mit vierjochigem Kreuzgewölbe, 3/8 Chorabschluß und Westturm. Ev. Kirche 1866 erbaut. Die erste dreibogige Brücke 1902 erbaut, 1945 gesprengt. Neue Weserbrücke 1950 errichtet. In der Altstadt waren 1954 noch etwa 80 Fachwerkbauten mit zum Teil reichen farbigen Schnitzereien und Inschriften. Die schönsten sind in der Weserstraße von 1611, 1662, 1693. Die Apotheke (1775) und Langestraße 3 (1794) sind vorbildliche Bürgerhäuser. Rolandbrunnen vor dem Rathaus wurde 1945 teilzerstört.

Brände

1425 großer Brand, 1632 von den Hessen verbrannt außer dem Rathaus, Niedermühle und dem Bürgerhaus Weserstr. 4.

Zerstörung im 2. Weltkrieg

Eine Weserbrücke gesprengt.

Bevölkerung

Herkunft, Einwohnerzahlen

  • Die Bevölkerung ist außer einzelnen tiroler und schwedischen Einsprengseln im 17. Jhdt. niedersächsisch. In der 2. Hälfte des 19. Jhdts. kam stärkerer fremder Zuzug durch Eisenbahnbau und die Anfang des 20. Jhdts. entstehende Industrie. Im 2. Weltkrieg Zuzug Ausgebombter aus dem Westen, ab 1945 Einstrom von Ostvertriebenen.
  • 1624: etwa 1.000 Einwohner errechnet in (1632) 200 Häusern. Durch Pest (1625) und völlige Zerstreuung (1632) 1634: 134 Einwohner.

Seuchen

Pest 1625 (508), 1626, 1636. Typhus : 1837/38. Cholera 1850, 1868.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Ältestes Stadtbuch 1583-1769
  • Schottbuch (=Schoßbuch) 1616-30, 1646, 1648 mit sehr lückenhaften Neubürgereintragungen bis Anfang 18. Jhdt.
  • Bürgerbuch 18. Jhdt.
  • Kirchenbücher: Kath. ab 1619 (Lücke 1637-50).
  • Kirchenbücher: Ev. ab 1841.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1809-1813 (Zivil, rk.) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • 1852-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1809-1814 (Zivil, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1815-1821 (Pfarrbezirk, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1847-1874 (Gerichtsbezirk, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1780-1940 (Gerichtsbezirk, Mischbestand)

Digitalisierte Kirchenbücher

Für Beverungen liegen inzwischen Digitalisate der Zivilstandsregister und Kirchenbuch-Duplikate aus dem Staats- und Personenstandsarchiv vor. Der folgende externe Link bietet Informationen über die Laufzeit: Beverungen (1808-1874)

Jüngere Einwohnerzahlen

1803: 1.473 Einwohner (E.) und 232 Häuser, 1818: 1.592 E., 1823: 1.832 E., 1834: 2.034 E., 1843: 2.168 E., 1858: 1.902 E., 1864: 1.825 E., 1871: 1.659 E., 1885: 1.868 E., 1895: 1.983 E., 1900: 2.173 E. und 298 Häuser, 1905: 2.352 E., 1910: 2.534 E., 1925: 2.748 E., 1933: 2.924 E., 1939: 3.103 E., 1946: 4.420 E., 1950: 4.600 Einwohner (darunter 848 Vertriebene) und 550 Häuser.

Sprache

  • Die niederdeutsche Mundart von Beverungen ist in den südwestlichen Teil des mik- Gebietes Göttingen-Einbeck- Springe einzuordnen; Kennzeich.: Gäse 'Gänse', sei 'sei', juk 'euch'. buggen 'bauen' mägget `(sie) mähen'.
  • Die Stadtbücher seit 1417 hochdeutsch, vorher mittelniederdeutsch. Eigene Schmuggelsprache „das Moochelängische".

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Ackerbau und Landwirtschaft standen bis Anfang des 19. Jhdts. im Vordergrund. Vom 16. bis 18. Jhdt. Hopfenbau (Hoppenhof, Hoppenberg), Bierbrauerei und -export, bedeutende Branntweinbrennerei bis ins 19. Jh. Getreidehandel, Spedition und Holzhandel in den Waldeckschen und Oberwälder Kreis. Bis ins 19. Jhdt. starker Schmuggel infolge der Lage als Grenzstadt. 1954 hauptsächlich Holzindustrie (Sperrholz, Parkett, Möbel, Kinderwagen), Stoffdruckerei. Seit 1932 Herstellung von Dachziegeln, Rohren u. ä. aus Zement. Zigarrenfabrik (bis 1910). Sperrholzfabrik A. Buddenberg seit 1885.

Verkehrseinrichtungen

Beverungen liegt im Zuge der mittelalterlichen Weserstraße Kassel-Hameln, entsprechend der 1954 etwa gleichlaufende Bundesstraße 83, die in Beverungen 1954 gekreuzt wurde von der Westost - Bundesstraße 241 nach Goslar. Beverungen lag 1954 an der Bahnstrecke Hagen - Holzminden(Magdeburg) (seit 1876) und hatte in Lauenförde Anschluß an die Strecke Altenbeken - Northeim - Halle. Beverungen ist Anlegestelle der 1954 wirtschaftlich unbedeutenden Oberweser - Dampfschiffahrts - Gesellschaft. Zum gegenüberliegenden hannoverschen Lauenförde auf dem rechten Weserufer führt eine Weserbrücke.

Umgebungsbedeutung

Beverungen war 1954 wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt für den südlichen Teil des Kreises Höxter, besonders die damaligen Nachbarorte im Wesertal. Selbst liegt es im Einflußbereich von Paderborn, Höxter und Kassel.

Verwaltung

Rat

1417 werden Bürgermeister und Rat nach dem „Rat" des jeweiligen durch den Rentmeister vertretenen Stadtherrn Hochstift Paderborn gewählt. 1591: drei Bürgermeister, 2 Kämmerer und 4 Ratsverwandte. Im 1. Viertel des 17. Jhdts.: 8 Ratspersonen, einschl. der 2 Bürgermeister. (Consul regen und Exconsul), Ende 17. Jhdts. 12 Personen, ab 1719 treten die 2 "Gemeindesprecher" hinzu. 1802: 2 Bürgermeister, 2 Kämmerer, 6 Ratsherrn, 1 Sekretär. 1804 Magistrat: Justiz- und Polizei- Bürgermeister, 1 Stadtsekretär, 2 Senatoren. 1807-13: 1 Maire für Canton und Stadt, Municipalrat : 7 Personen. 1836 Einführung der Städteordnung von 1831: Stadtverordnetenversammlung 9 Personen, die den von der Regierung zu bestätigenden Magistrat wählen: 1 Bürgermeister., 3 Senatoren. 1935: 1 hauptamtlicher Bürgermeister, 1 ehrenamtlicher Beigeordneter, 8 Ratsherren. Ab 1947: 1 ehrenamtlicher Stadtbürgermeister und 12 Ratsherren.

  • Einzelvorgänge der Zünfte sind nicht nachweisbar, Gilden unter Kanton Beverungen.
  • Ratsfamilien waren im 17. Jh. Parensen, im 18./19. Jh. Larenz.

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Beverungen, 1959 Kreis Höxter (1378), Stadtbuch 1583-1769, darin Bürgeraufnahmen bis zu Beginn des 18. Jhs., mit Unterbrechungen (Stadtarchiv Beverungen). Bürgerrechtsverleihungen (Incriptio neocreatorum civium) 1754-1812, außer 1757 u. 1758 (Stadtarchiv Beverungen).

Gericht

Bürgermeister und Rat werden als Richter nur 1586 im älteren Stadtbuch erwähnt. Dem Rat oblag nur die Zivilgerichtsbarkeit, als Polizeiorgan verhängte er nur kleine Strafen: „Einlochen", Dohrenkasten, Drillhaus, Geldstrafen, Pfändungen u. ä. (niedere Gerichtsbarkeit).

Landesherrschaft

Landesherren

Kriegerische Ereignisse

1447 (Soester Fehde) gehen die Hussiten bei Beverungen über die Weser. 1632 wird Beverungen durch die Hessen völlig niedergebrannt, schwere Drangsale in den folgenden Jahren. Erhebliche Schäden im 7jährigen Krieg durch wechselnde Einquartierung von Franzosen, Hannoveranern und Brauschweigern.

Reichtage

Bis 1803 Amt des Hochstifts Paderborn, Amtsgericht 1879.

Zeitzeichen 1895

  • Beverungen, Stadt oder Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, Kreis Höxter
    • Zuständigkeiten/Einrichtungen: Standesamt Beverungen, Amtsgericht Beverungen, ev. Kspl. Beverungen, kath. Kspl. Beverungen, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Holzminden <> Scherfede u. Northeim <> Ottbergen (Bhf-Gebäude). Rathhaus, Gefängnis, Krankenhaus, Schule.
    • Gesamtfläche: 2.963,1 ha, (1895) 9 Wohnplätze, 268 Gebäude
    • Einwohner: 1.983 (315 Ev., 1.563 Kath., 105 Juden)
    • Gewerbe: Fabrikation (Zigarren, Schuhe), 2 Mühlen.

Kriegswesen

Schützengilden

Die „Beverungischen Schützenartikel" von 1693. Im gleichen Jahr wurde der St. Sebastian als Schutzheiliger der Schützen am Torbogen des Hauses Weserstr. 6 eingeschnitten. Im 18. und 19. Jhdt. nehmen Beverunger Schützen an bestimmten Prozessionen in Höxter teil. 1828 Beverunger Schützenverein, Schützenfest alle 2 Jahre.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen Stadt Beverungen Kreis Höxter.png Beschreibung:

Wappen: In Blau 3 (2: 1) silberne Lilien.

Siegel: Das aus der Zeit der Stadterhebung (1417) erhaltene ältere Siegel zeigt in gotischer Umrahmung die Kirchenpatrone von Paderborn und Corvey, Liborius und Vitus. Daneben seit dem 18. Jhdt. das heutige Wappen, jedoch die Lilien 1 : 2 gestellt. Die heutige Form 1917 genehmigt.

Farben: 1949 neue Stadtflagge: oberes Drittel im blaugerandeten weißen Felde das Stadtwappen, die unteren Drittel längsgestreift weiß-blau-weiß-blau.

Finanzwesen

Münzwesen

Notgeld, ausschließlich Papier. 1921: 51 75 Pfg., 1, 2 M. - 1923: 2 Mill.

Steuern

Ab 1417 sind dem Amtsinhaber an Herbstbede jährlich 60 Mark, an Holtingsgeld 5 Mark zu zahlen, daneben Natural- und Geldabgaben u. a., die sämtlich von der Stadt einzuziehen und abzuliefern waren. Die Stadt erhob von den Bürgern das Bürgergeld (einschließlich Feuereimer und Hofgeld, Mastgeld, Orgelgeld und Strafgelder, dazu indirekte Steuern aus Verpachtungen (Schaftrift, Badehof, Wege- und Fährgeld, Stadtkeller).

Zölle

Beverungen als Grenzstadt erhob auf die Einfuhr bestimmter Waren (z. B. Bier) Zoll und Wegegelder an den Toren. Im 17. und 18. Jhdt. gab es wiederholt Zollstreitigkeiten mit Lauenförde. Zur Unterhaltung der Brücke wurde 1902-45 ein Brückengeld erhoben.

Stadtgebiet

  • Weichbild der Stadt: 1417: 8,6 ha; 1956 rund 100 ha, Gesamtfläche 1885: 2.963 ha, 1950 2.955 ha, 1951: 2.958 ha.
  • 1970 kommunale Neugliederung: Stadt Beverungen aus dem Amt Beverungen mit den Gemeinden Amelunxen, Stadt Beverungen, Blankenau, Dalhausen, Drenke, Haarbrück, Herstelle, Jakobsberg, Rothe, Tietselsen, Wehrden, Würgassen.

Aktuelle Ortsteile

Amelunxen, Blankenau, Dalhausen, Drenke, Haarbrück, Herstelle, Jakobsberg, Rothe, Tietelsen, Wehrden, Würgassen.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Im 9. Jh. hatte das Stift Corvey Patronatsrechte über Beverungen; um 1080 waren die Archidiakonatsrechte über Beverungen beim Kloster Helmarshausen. 1332 wird die Kirche zu Beverungen dem Stift Corvey inkorporiert. 1954 Bistum (Erzbistum) Paderborn, Dekanat Beverungen.

Reformation

Um 1550 Einführung der Reformation. Beginn der Gegenreformation 1619; 1638 nur noch einer evangelisch. Seit 1851 ev. Gottesdienst (1854 eigene Pfarrei), vorher hielten sich die Evangelischen nach Lauenförde in Hannover (hatten eigene Empore dort), Karlshafen in Hessen, Bruchhausen und Amelunxen. Kreissynode Paderborn.

Bekenntnisse

1823: 1.513 Kath., 142 Ev., 1834: 1.682 Kath., 145 Ev., 1867: 1.455 Kath., 186 Ev., 1884: 1.520 Kath., 227 Ev., 1900: 1.683 Kath., 355 Ev., 1910: 2.041 Kath., 362 Ev., 1925: 2.247 Kath., 445 Ev., 1939 : 2.593 Kath., 468 Ev., 12 Glaubenslose, 1946: 3.424 Kath., 1.002 Ev.

Juden

Um 1616 Weigerung, Juden aufzunehmen, später immer Juden ansässig, 1802 ist fast der ganze Handel in ihrer Hand. Anfang des 19. Jhdts. wird eine Synagoge gebaut. 1803: 132 Personen, 1823: 177, 1834: 207, 1895: 105 Juden.

Wohlfahrtspflege

Erstes Krankenhaus 1621 als „Altes Sekenhaus" erwähnt, 1869 auf dem Burggelände das St.-Joh.-Hospital der barmherzigen Schwestern von der Regel des Hlg. Vincenz erbaut. 1905 Erweiterungsbau. - Stadtwerke: Städt. Elektrizitätswerk seit 1907, Städt. Wasserwerk seit 1930, Kanalisation und Wasserleitung auch seit 1930. Straßenbeleuchtung seit 1867.

Bildungswesen

Schulen

Kath. Volksschule (städtisch): 1616 Bau einer Schule, die 1660 bei der Kirche liegt, im 19. Jhdt. am Marktplatz, aufgegangen im Rathausumbau. Im 17. und 18. Jhdt. war der Schulmeister zugleich Küster und Stadtschreiber. 1835 neue Schulordnung. Ev. Volksschule seit 1854. Städt. Mittelschule 1921: 5klassig, seit 1939: 6klassig, seit 1948 mit Übergang zur Oberschule. Vorstufen dazu waren: 1788 Kaplaneischule, 1887 Rektoratsschule, 1920: 3klassige höhere Schule für Knaben und Mädchen.

Druckereien u. Zeitungen

  • Buchdruckerei und Zeitungsverlag seit 1887.
  • Beverunger Zeitung 1887-1941, 3mal wöchentlich, unparteiisch.

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Bau-und Kunstdenkmäler, Kreis Höxter.
  • Brand, Jos.: Studien zur Dialektgeographie des Hochstifts Paderborn und der Abtei Corvey (1914).
  • Dohmann,Richard: Geschichte aus und um Beverungen, Hefte 1-7.
  • Dohmann,Richard: 1100 Jahre Beverungen, 550 Jahre Stadt, 1967.
  • Festschrift zur Einweihung der Weserbrücke Beverungen-Lauenförde am 14. 5. 1950 (1950).
  • Giefers: Zur Geschichte der Stadt Beverungen, in: Westfäl. Zeitschrift. 29, S. 1 ff. (1871).
  • Grothus (Jesuitenpater), Specimen rer. Beverungen (um 1060), Handschrift im kath. Pfarrarchiv.
  • Günther,Ralf: Geschichte der Stadt Beverungen. 1993.
  • Nolte, H.: Das Geschichtsbild der Stadt Beverungen. (1950).

Bibliografie-Suche

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.



Wappen vom Kreis Höxter

Städte und Gemeinden im Kreis Höxter (Regierungsbezirk Detmold)

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


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