Denkmalverzeichnis Rommerskirchen/A 34: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. November 2009, 18:35 Uhr
Bahnhof (Rommerskirchen)
- im Denkmalverzeichnis der Gemeinde Rommerskirchen
- Denkmal Nr. A 34
- Tag der Eintragung
- 1989/04.08
Lage
Eckum, Bahnstr.
- Gemarkung
- Rommerskirchen-Eckum, Flur 19, Flurstück 139
Beschreibung
Bahnhofsempfangsgebäude und Güterschuppen
In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde mit der Übernahme der Privatbahnen in die Staatsbahn die direktere Verbindung Kölns mit Mönchengladbach und den Niederlanden über Kaldenkirchen für notwendig erachtet. So genehmigte am 29. April 1884 der Preußische Staat den Bau der Verbindungsstrecke von Köln-Ehrenfeld an der Linie nach Aachen bis nach Grevenbroich. Hier hatte die neue Strecke Anschluß an die bereits bestehenden Linien nach Düren und Neuss sowie Mönchengladbach. Mit der Eröffnung des Teilabschnittes Pulheim-Grevenbroich am 01. Oktober 1898 war auch das Bahnhofsgebäude entstanden. Geschlossen wurde die Gesamtverbindung am 01. April 1899 mit der Eröffnung des Reststückes Pulheim-Köln-Ehrenfeld. Am 19. Dezember 1904 wurde Rommerskirchen Endstation der Strecke Elsdorf (Rheinl.) Ost über Zieverich und Bergheim (Erft). Bereits zur Zeit des Baues der Strecke Köln-Grevenbroich war dieser Anschluß vom Kreis Bergheim beantragt worden. Die Königlich-preußische Staatseisenbahn übernahm am 01. Januar 1913 die Anlage der Kreis Bergheimer Eisenbahn. Mit dem Braunkohlentagebau kam die Strecke Bergheim-Rommerskirchen zum Erliegen. Der Bahndamm in Höhe des Stellwerks Rof mit den Brückenauflagern erinnert noch an diese Zeit und an den geplanten Erweiterungsbau in Richtung Düsseldorf nach Holzheim. Das zweigeschossige, vierachsige Bahnhofsgebäude ist entsprechend dem Preußischen Einheitstyp, wie er auch 1885 bei der Vennbahn Verwendung fand, errichtet worden. Dem Hauptgebäude wurde ein eingeschossiger, zweiachsiger Wartesaaltrakt sowie ein Backsteingüterschuppen angegliedert.
Die Anbindung des Güterschuppens erfolgt über ein Zwischenglied mit steiler Dachneigung, in dem sich die Abfertigung befindet. Die Halle selbst besteht aus zwei Binderachsen mit mittigem Schiebetor und hochgesetztem stichbogigen Fenster. Je eine Rampe und das symmetrisch überstehende Dach erleichtern den Güterverkehr. Abweichend von den in etlichen Exemplaren noch vorhandenen Typenbahnhöfen der Vennbahn erhielt Rommerskirchen eine deutliche horizontale Gliederung des Baukörpers durch ein umlaufendes Gesimsband in der Brüstungsebene des ersten Obergeschosses und die nicht ganz gewöhnliche Mauervorlage in den Giebeldreiecken. Die Fenster im Wartesaalanbau wurden damals in der Regel dreiflügelig und in den Büro- und Wohngebäudeteilen zweiflügelig, wie auch die Außentüren ausgeführt. In dieser Hinsicht hält sich das Empfangsgebäude von Rommerskirchen in den normalen Grenzen. In der Nachkriegszeit wurde noch gleisseitig ein Überdach für die Treppe des Bahnsteigtunnels in Ziegel errichtet. Trotz dieser leichten Veränderungen ist der Aussagewert dieses Empfangsgebäudes wesentlich höher anzusiedeln, als der der übrigen Anlagen dieser Strecke. Eisenbahnbaugeschichtlich und allgemein kunstgeschichtlich ist das Empfangsgebäude mit den oben aufgeführten Zubehörteilen mit Ausnahme der Tunnelüberdachung von Rommerskirchen von einer Bedeutung, die eine Unterschutzstellung erforderlich macht.
Ein öffentliches Interesse am Erhalt und an der Nutzung dieses Objektes ist durch die Zweigbahnhofsfunktion auch ortsgeschichtlich begründbar.