Herrschaft Blankenheim: Unterschied zwischen den Versionen
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* 1453-1488 Dietrich III. von Manderscheid, Graf 1453, in Schleiden 1445, in Blankenheim 1468 (+1498) | * 1453-1488 Dietrich III. von Manderscheid, Graf 1453, in Schleiden 1445, in Blankenheim 1468 (+1498). 1457 schließlich wurde Dietrich III. von Manderscheid der Reichsgrafentitel verliehen. Dieser hatte drei Söhne, so dass sich nach seinem Tode das Manderscheider Geschlecht entsprechend den ihnen zugefallenen Teilen des ursprünglichen Herrschaftsgebietes aufteilte. | ||
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Sie erfaßte im Laufe der Zeit Gerolstein, Kronenburg, Dollendorf, Jünkerath, Meerfeld, | Sie erfaßte im Laufe der Zeit Gerolstein, Kronenburg, Dollendorf, Jünkerath, Meerfeld, Bettingen, Heistart und Schüller, Erb und Daun und Kyll, Neuerburg und andere Herrschaften im Gebiet der Eifel. Die Niederburg zu Manderscheid verblieb im Besitz der Herren von Manderscheid-Blankenheim, welche sie allerdings, nicht mehr von ihnen bewohnt, verfallen ließen. | ||
===Erbteilung=== | ===Erbteilung=== |
Version vom 29. Juli 2009, 07:04 Uhr
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Köln > Kreis Euskirchen > Blankenheim (Ahr) > Herrschaft Blankenheim
Einleitung
Status
- Blankenheim, Herrschaft, Grafschaft, Reichsgrafschaft
Burg als Ursprung
Nach der 1115 erstmals erwähnten Burg Blankenheim an der Ahrquelle nannte sich eine Familie von Edelherren. Die heutige Burg entstand auf älteren Teilen hauptsächlich im 15. u. 16. Jahrhundert. Das Bollwerk im Süden entstand ert im 17. Jahrhundet.
Bemerkenswert an der Burg ist die Wasserversorgung über den erst 1996 wiederentdeckten Tiergartentunnel. Obwohl die Ahr in der Nähe ist, war die Burg auf Regenwasser angewiesen. Daher ließ Graf Dietrich III. von Manderscheid-Blankenheim 1469 einen Versorgungstunnel graben. Das Wasser der Quelle „In der Rhenn“ wurde damit aus etwa einem Kilometer Entfernung zur Burg gebracht.
Auch die Manderscheider Burg Gerolstein war nicht vom Regenwasser abhängig durch einen Brunnenturm, der zur Kyll hinabreicht.
Anfang des des 19. Jahrhundets wurde die Burg auf Abbruch verkauft, zum Teil jedoch später wieder aufgebaut.
Herrschaftsumfang
Die Edelherren bildeten um die Burg allmählich eine reichsunmittelbare Herrschaft von 25 Flecken und Dörfern aus.
Grafschaft
1380 wurde sie in den Grafenstand erhoben.
Linie Blankenheim-Schleiden
Familie zu Blankenheim, Schleiden, Kasselburg und Gerhardstein (Gerolstein)
Regenten
- <> 1115 Gerhard I. von Blankenheim
Erbteilung
- Erbe zu Blankenheim Gerhard II. von Blankenheim (1149-1174)
- Sohn Arnold (1150) von Blankenheim
- Erbe zu Schleiden Konrad I. von Blankenheim (<> 1140)
Regenten zu Blankenheim
- 1149-1174 Gerhard II. von Blankenheim
- <> 1190 Konrad
- <> 1220 Gerhard III. von Blankenheim
- <> 1268 Friederich I.. von Blankenheim
- 26.01.1273 Gerhardus IV. dominus de Blanckenheim (+1308) beleibzuchtet seine Gemahlin Ermensentin mit seiner Burg Blanckenheim und allem Zubehör.
- 1308-1329 Friederich II. von Blankenheim
- 1308-1352 Arnold I. von Blankenheim
- 1308-1350 Gerhard V. von Blankenheim
- + 1360 Arnold II. von Bruch
- 1350-1364 Gerhard VI.von Blankenheim
- 1350-1358 Arnold III.von Blankenheim
Erbteilung
Gerhard VI. von Blankenheim stiftete nach 1355 die Linien Blankenheim und Gerolstein.
Linie Gerolstein
- <?> Arnold IV.
- <?> Arnold V., 1395 Graf, (+ 1405)
Erblinie
- 1358-1406 Gerhard VII.von Blankenheim, 1405 Graf
- 1406-1463 Elisabeth
- 1463-1468 an Heinsberg
- 1495 an Manderscheid
Grafen von Loen
Nach dem Aussterben des Hauses in männlicher Linie mit dem Tod Gerhard VII. von Blankenheim im Jahre 1406 kamen die Herrschaften Gerolstein und Blankenheim im Jahre 1415 an die Familie von Loen.
Grafen von Manderscheid
1468/9 kamen die die Herrschaften Gerolstein und Blankenheim an die Grafen von Manderscheid.
- 1453-1488 Dietrich III. von Manderscheid, Graf 1453, in Schleiden 1445, in Blankenheim 1468 (+1498). 1457 schließlich wurde Dietrich III. von Manderscheid der Reichsgrafentitel verliehen. Dieser hatte drei Söhne, so dass sich nach seinem Tode das Manderscheider Geschlecht entsprechend den ihnen zugefallenen Teilen des ursprünglichen Herrschaftsgebietes aufteilte.
Herrschaftsgebiet
Sie erfaßte im Laufe der Zeit Gerolstein, Kronenburg, Dollendorf, Jünkerath, Meerfeld, Bettingen, Heistart und Schüller, Erb und Daun und Kyll, Neuerburg und andere Herrschaften im Gebiet der Eifel. Die Niederburg zu Manderscheid verblieb im Besitz der Herren von Manderscheid-Blankenheim, welche sie allerdings, nicht mehr von ihnen bewohnt, verfallen ließen.
Erbteilung
- 1488-1489 Erbe zu Manderscheid-Schleiden: Kuno I. von Manderscheid
- 1488-1502 Erbe zu Kayl: Wilhelm von Manderscheid
- 1488-1524 Erbe zu Blankenheim mit Gerolstein Johann I. von Manderscheid
Von Manderscheid spaltete sich 1488 der Zweig Blankenheim ab.
Linie Manderscheid-Blankenheim
Regenten
Seit 1524 war Gerolstein unter der Blankenheimer Nebenlinie (bis 1697) selbständig.
- 1488-1524 Johann I. von Manderscheid zu Blankenheim
- 1534-1533 Johann II. von Manderscheid
Erbteilung
- 1533-1548 Erbe zu Blankenheim Arnold I. von Manderscheid zu Blankenheim
- 1533-1548 Erbe zu Gerolstein und Bettingen Gerhard von Manderscheid zu Gerolstein und Bettingen
Regenten zu Blankenheim
- 1533-1548 Arnold I. von Manderscheid zu Blankenheim
- 1548-1604 Hermann von Manderscheid zu Blankenheim
- 1604-1614 Arnold II. von Manderscheid zu Blankenheim
- 1614-1644 Johann Arnold von Manderscheid zu Blankenheim
- 1644-1694, + 1705 Salentin Ernst von Manderscheid zu Blankenheim
Linie zu Blankenheim, Gerolstein und Bettingen
- 1694-1731 Franz Georg von Manderscheid zu Blankenheim
- 1731-1772 Johann Wilhelm Franz von Manderscheid zu Blankenheim oo Maria Franziska von Manderscheid-Kail
- 1772-1780 Joseph Franz Georg Ludwig von Manderscheid zu Blankenheim oo Maria Charlotte von Fugger-Dietenheim
- 1780/1794 Augusta von Manderscheid-Blankenheim (*28. Januar 1744, † 19. November 1811) oo Graf Christian von Sternberg (5. März 1732; † 14. Mai 1811)
1780 erlosch die Linie Blankenheim und damit das Grafenhaus Manderscheid im Mannesstamm. Über Augusta von Manderscheid zu Blankenheim kamen die Güter an in Böhmen begüterten Grafen von Sternberg.
Graf von Sternberg
- 1780-1798 Philipp Christian Graf von Sternberg und Manderscheid (Schwiegersohn von Johann Wilhelm Franz von Manderscheid zu Blankenheim)
- Die Familie floh beim Einmarsch der Franzosen 1794 nach Böhmen.
- 1798-1803 Franz Joseph Graf von Sternberg und Manderscheid
Rechte
Wegen der Grafschaft Blankenheim und Gerolstein waren die Grafen von Sternberg 1797 Mitglied der westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstages sowie des westfälischen Reichskreises.
Landesherren
- 1794 Kaiserreich Frankreich
- 1815 Königreich Preußen
Herrschaftsgebiet
Die Grafschaft umfaßte 1801 insgesamt 4 Quadratmeilen mit 8.000 Einwohnern.
Reichsdeputationshauptschluss
Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurden die Grafen von Sternberg 1803 wegen Blankenheim, Junkenrath, Gerolstein und Dollendorf mit den Abteien Schussenried und Weißenau entschädigt.
Archiv
Archiv der Reichsgrafschaft Manderscheid-Blankenheim im Kreis Schleiden: Blankenheim war Sitz der Verwaltung und des Archivs, das im 18.Jh. von einem Regierungsrat als erst1em Archivar und (seit ca. 1788) von einem Registrator als zweitem Archivar verwaltet wurde.
Das Archiv wurde 1794 z.T. nach Böhmen geflüchtet. Das Staatsarchiv Koblenz hat 1906 die Spezialakten der Grafschaft Blankenheim nach Düsseldorf abgegeben.
Bibliografie
- Karte der Grafschaft (um 1600) in RKG M 201/ 620.
- Kunstdenkmäler XI 2, Kreis Schleiden, 1932 (dort die Literatur, insbes. R. Maurenbrecher, Die rheinpreußischen Landrechte 2, 1831, S. 305 ff.)
- Becker,J.: Geschichte der Pfarreien des Dekanats Blankenheim (=Geschichte der Pfarreien der Erzdiözese Köln 4,1893), Fabricius, Erläuterungen 2, 1898, S. 344 ff.
- Neu,H.: Bildungsgut auf mittelalterlichen Burgen des Rheinlandes (Wahrheit und Wert in Bildung und Erziehung 1, hg. von Th. Rutt, 1955, S. 75 ff.)
- Neu,H.: Der letzte Graf von Sternberg-Manderscheid-Blankenheim, in: Heimatkalender des Kreises Schleiden, 1958, S. 28 ff.