Grafschaft Solms-Braunfels: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Juli 2009, 17:53 Uhr
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Hessen > Regierungsbezirk Gießen > Lahn-Dill-Kreis > Braunfels > Grafschaft Solms-Braunfels
Einleitung
- Solms-Braunfels (Grafen, Fürsten).
Lage der Residenz
Schloss Braunfels liegt auf einer Basaltkuppe westlich des Luftkurortes Braunfels im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Seit dem 13. Jahrhundert ist es Sitz der Grafen von Solms und befindet sich auch heute noch im Besitz der Familie Solms-Braunfels. Erstmals wurde Schloss Braunfels schon im Jahre 1246 als "Castellum Bruninvels" erwähnt. Die einstige Schutzburg wurde im Laufe der Jahrhunderte erweitert und ausgebaut, zerstört und wieder aufgebaut und erhielt dann zu Beginn des 18. Jahrhundert ihr heutiges Bild einer barocken Residenz, so wie sie sich in Teilen auch heute noch den Besuchern präsentiert.
Ein Blick auf die obige Abbildung lehrt, dass die Teile des gegenwärtigen Schlosses nicht einer einzigen Zeitperiode angehören können. Der Mittelbau erweist sich als die alte „Burg" während die niedrigeren Flügelbauten sich als Schlossbau charakterisiren.
Fuldaer Passivlehen
Urkunden der Abtei Fulda erwähnen die Burg Braunfels im 10. Jahrhundert. Dieser Abtei gehörte der Berg, auf welchem diese Burg erbaut wurde und bis in das 19. Jahrhundert reichen die Briefe über dieses Solmsische Passivlehen. Die letzten Lehnsbriefe sind von 1790 und 1813, in welchem letzteren Jahre der fuldische Lehnshof an Nassau übertragen war.
Erbteilungen
Da sich das Haus Solms früh in mehrere Linien teilte, welche die Beinamen ihrer Hauptburgen trugen, so finden wir von 1226 ab auch eine Linie Solms-Braunfels, doch hat die Hauptteilung des ganzen Familienbesitzes erst 1420/36 stattgefunden. Damals teilten die Grafen Bernhard II. und Johannes den Gesamtbesitz, und Braunfels verblieb von da ab der Bernhardinischen Linie, die dasselbe wie sämmtliche zugehörige Besitzungen später inne hat, während die Johanneslinie, mit den nahen Stammsitzen Lich, Laubach und Rödelheim, teilweise in weit entfernten Besitzungen (Baruth, Sonnenwalde u. a. m.) ansässig wurde und von ihnen den jeweiligen Zunamen empfing. Alle die vielnamigen Äste gehören der Johanneslinie zu, indess die Bernhardinische in einem einzigen, dem späteren Fürstenhaus Solms-Braunfels fortblüht.
Privilegien
Diese Linie erlangte 1471 unter Otto II. Graf von Solms-Braunfels die kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit und 1495 das Berg¬regal.
Kirchenwesen
- 1491 Burgkapelle im gotischen Stil durch Grafen Otto erbaut.
- Um 1550 führte Philipp Graf von Solms-Braunfels die Reformation ein.
Solmser Landrecht
1571 schufen die Grafen von Solms-Braunfels das Solmser Landrecht.
- Der Graffschafft Solms und Herrschafften Mintzenberg, Wilden-Felß und Sonnenwalt, etc. Gerichts- und Land Ordnung, wie die Anno 1571. publicirt worden, jetzo abermahls von neuem übersehen... Zum vierdten Mahl in Druck gegeben. Ffm., Zunner 1688.
- Dazu 1688 ein Anhang mit dem Titel: "Verzeichnüß Deren Puncten, in welchen deß Start- und Land-Gerichts zu Hanau Ordnung, der Solmischen Ordnung nicht durchauß gleichförmig ist" und "Vergleichung der Solmischen Ordnung mit der Ordnung im Bornheimer Berg &c. wie folget".
Erbteilung
Sie teilte sich 1602 in die Zweige der
Grafen von Solms-Braunfels
Grafen von Solms-Greifenstein und
Grafen von Solms-Hungen
auf.
Wiedervereinigung
Im Jahre 1693 wurden die drei Grafschaften wie¬dervereinigt.
Reichsfürstenstand
Sie wurde 1742 ohne Virilstimme in den Reichsfürstenstand erho¬ben.
Landesherrschaft
Landesherren
- 1806 fiel das Fürstentum Solms-Braunfels mit etwa 7 Quadratmeilen (das Amt Braunfels (historisch) mit den Städten Braunfels und Leun, das Amt Greifenstein (historisch) mit der gleichnamigen Stadt und einem Anteil an der ehemaligen Herrschaft Münzenberg, Städte und Ämter Hungen und Wölfersheim, Amt Gambach (historisch), Gemeinschaft Münzenberg) teilweise an Nassau und teilweise an Hessen-Darmstadt
- 1815 Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- 1945 an Hessen.
Bibliografie
- Uhlhorn, F.: Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931.
- Uhlhorn, F.: Die Solmser Archive in der Wetterau (1930)
- Solms-Laubach, Gr.R. Geschichte des Grafen- u. Fürstenhauses Solm (1865)
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Solms in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Archiv
Anschrift
Fürst zu Solms-Braunfels´sche Rentkammer
Belzgasse 1, D-35619 Braunfels
Telefon: +49 (0)6442 5002, eMail: info(at)schloss-braunfels.de und im Internet
Bestände
- Hilfsmittel: Bibliothek (1973 rund 4000 Bände) f Repertorium u. Karteien.
- Geschichte: Das Archiv enthält außer älteren Urkunden Reste des Stanunes A der Bernhardiscben Linie (15. u. 16.Jahrh.) u, die 1602 getrennten, später wieder vereinigten Lan.desArchivämter d. Herrschaften Solms-Braurfels, Solms-Greifenstein u. Solms-Hungen (1678 erloschen; Solms-Grelfenstein 1693 wieder mit Solms-Braunfels vereinigt). 1804 kam das Archiv des säkularisierten Prämonstratenserklosters Altenberg (bei Wetzlar) hinzu. Verluste: 1679 viele Akten durch Brand.
- Bestände: 3.000 Urkunden (1219-4967); Protokolle u. Zinsbücher f. d. einzelnen Orte d. ehemaligen Grafschaft bzw. des Fürstentums; ca. 2.400 Akteneinheiten.
- Hauptgruppen:
- 1, Hauptgruppe A (15,-19. Jahrh.).
- 2. Kabinettsarchiv (16. u. 19, Jahrh.).
- 3. Rechnungsrchiv (15.-19. Jahrh.).
- 4. Archiv des Prämonstratenserklosters Altenberg b. Wetzlar (13.-18. Jahrh.).
- 5. Allmenrödersche Urkund.sig: ca 640 Wetzlarer Privaturkunden (14.-16. Jahrh.),
- 6. GemeindeAA d. ehemaligen. Fürstentums.
- 7. Sign: Karten u. Pläne. Bilder, Münzsig.
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