Platjenwerbe Nr.19: Unterschied zwischen den Versionen
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'''1812''' Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft. Vorgefordert der Guthsmeier Frerk Farrelmann zu <u>Platjenwerbe Nro 36</u> wohnhaft, um seine Erklärung über die jährlich von ihm zu entrichtenden Meyer-Gefälle, entgegen zu nehmen, welche folgende wären<br> | |||
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:2. von seinen Hof von einem kleinen Platz zur Scheune sechs Grote<br> | |||
:3. fünf Handdiensttage dreyßig Grote<br> | |||
:4. ein Rauchhuhn sechs Grote<br> | |||
:fünftens für einen von seinem Hause am Garten zugemachten kleinen ... und zwey zugemachten kleinen ... drey Grote.<br> | |||
Überhaupt in Cassen-Münze zwey Thaler fünf und vierzig Grote<br> | |||
Statt des in den ... benannten Guths-Meyers erschien dessen Ehefrau Gretje gebohrene Heins, welche die Richtigkeit der guthsherrlichen Angabe und die Verpflichtung zur jährlichen Leistung der vorbenannten Meyergefälle anerkannte. Nach der Angabe der Comparentin gehört zu deren Meyer Stelle<br> | |||
:ein Hausplatz und dahinter belegener Garten, etwa ein Scheffel Einsaat groß, an der Ostseite mit Johann Hinrich Brunß und an der Westseite mit Borchert Brau benachbahrd.<br> | |||
Vorgelesen genehmigt und unterschrieben | |||
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'''1820-1846''' Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 34 aufgeführt: Hinrich Farrelmann – derselbe abgelöset 1839 – .In einer weiteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 34 Frerk Fardelmann.<br> | '''1820-1846''' Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 34 aufgeführt: Hinrich Farrelmann – derselbe abgelöset 1839 – .In einer weiteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 34 Frerk Fardelmann.<br> | ||
Version vom 3. August 2009, 21:29 Uhr
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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe
Einleitung
Platjenwerbe Nr.19, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Geschichte des Hofes
1802 Neubau oder Erneuerung auf der Stelle
Bau Meister Klaus Kühlken : Bauherr : Frerich Farrelmann
1812 Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft. Vorgefordert der Guthsmeier Frerk Farrelmann zu Platjenwerbe Nro 36 wohnhaft, um seine Erklärung über die jährlich von ihm zu entrichtenden Meyer-Gefälle, entgegen zu nehmen, welche folgende wären
- Erstens an Zins zwey Thaler sechszig Grote
- 2. von seinen Hof von einem kleinen Platz zur Scheune sechs Grote
- 3. fünf Handdiensttage dreyßig Grote
- 4. ein Rauchhuhn sechs Grote
- fünftens für einen von seinem Hause am Garten zugemachten kleinen ... und zwey zugemachten kleinen ... drey Grote.
Überhaupt in Cassen-Münze zwey Thaler fünf und vierzig Grote
Statt des in den ... benannten Guths-Meyers erschien dessen Ehefrau Gretje gebohrene Heins, welche die Richtigkeit der guthsherrlichen Angabe und die Verpflichtung zur jährlichen Leistung der vorbenannten Meyergefälle anerkannte. Nach der Angabe der Comparentin gehört zu deren Meyer Stelle
- ein Hausplatz und dahinter belegener Garten, etwa ein Scheffel Einsaat groß, an der Ostseite mit Johann Hinrich Brunß und an der Westseite mit Borchert Brau benachbahrd.
Vorgelesen genehmigt und unterschrieben
1820-1846 Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 34 aufgeführt: Hinrich Farrelmann – derselbe abgelöset 1839 – .In einer weiteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 34 Frerk Fardelmann.
In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent nach seiner verschiedenen Berechtigung aus der Gemeinheitsteilung an Schullenstich zu erwarten hat. Für Frerk, jetzt Hinrich Fardelmann, sind die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:
- 1. Der Anschuß am Garten und vor dem Hause - 039
- 2. Neben Hinrich Eckhofs Kamp - 152
- 3. In dem Brande - 169
- 4. In der Heide zwischen Brundorf und der projectirten Chaussee - 41
1839 Ablösung der Stelle von der Gutsherrschaft von der Borch durch Hinrich Farrelmann.
1852 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 38 vom 3. Dezember 1852 aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe:
Seefahrer Hinrich Fardelmann (44), Ehefrau Trina (46), Sohn Johann (10) sowie die Magd Johanna Kleinschmitt (20).
1864 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 19 vom 3. Dezember 1864 aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe:
Seefahrer Hinrich Fardelmann (56), Ehefrau Cathrina (59), Sohn Johann (21), weiterhin der Seefahrer Heinrich Degging (30), Ehefrau Sophie (26) und Tochter Maria (1).
1869 Am 26. Febr. 1869 kommt man auf Ansuchen der Witwe des Hinrich Fardelmann, Catharina, geb. Kleinschmidt, in der Wohnung der erkrankten Witwe in Platjenwerbe zur Aufnahme einer Vollmacht zusammen. Der Schmied Johann Hinrich Meyer in Platjenwerbe Nr. 3 wird mit umfassender Vollmacht zur Verwaltung von Stelle und Vermögen ausgestattet solange, bis der einzige Sohn, Hermann Fardelmann in New York, diese Vollmacht widerruft. Die Vollmacht soll auch für ihre Abwesenheit gelten, wenn sie nach Genesung ihren Sohn in New York besuchen sollte. Der Vertreter des Königlichen Amtsgerichts Blumenthal, Abteilung Lesum, war Herr Adickes.
Am 27. September 1869 wird die bestehende Vollmacht für den Schmied Johann Hinrich Meyer in Platjenwerbe durch den Anerben der elterlichen Stelle, Hermann Hinrich Fardelmann aus Bergen, New Jersey, erweitert. Da er nach Amerika zurückkehren und seine Mutter mitnehmen werde, soll der Bevollmächtigte für die Zeit seiner Abwesenheit jegliche Rechtshandlung in seinem Namen vollziehen, insbesondere die Stelle verkaufen können. Im Falle der Rückkehr seiner Mutter solle er ihr die Verwaltung der Stelle übertragen.
1874/75 Bei der Grundsteuerveranlagung in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 19 sind der Witwe Katharina Farrelmann, geborene Kleinschmidt, (New-York) folgende Flächen zugewiesen:
Blatt 1 Parzellen 34, 80, 81, 82, 83, 92.
Die Abstimmung des Besitztums wird von dem Bevollmächtigten, dem Schmied Johann Hinrich Meyer aus Platjenwerbe Nr. 3 unterschrieben.
1876 Am 11. Febr 1876 findet der Verkauf des dem Hermann Fardelmann in New Jersey gehörenden, guts- und zehntherrnfreien Wohnwesens Platjenwerbe Nr. 19 nach erfolgter Ausschreibung statt. Anwesend ist der Bevollmächtigte des Verkäufers, Schmiedemeister Johann Hinrich Meyer aus Platjenwerbe. Für das Haus und den dabei belegenen Garten von etwa 5 Morgen Größe gibt Christian Wilhelm Rödenbeck in St. Magnus ein Gebot von 4800 Mark ab und erhält den Zuschlag. Am 18. April 1876 wurde, nach Bezahlung von 4872 Mark inkl. Aufgeld, das Haus mit Garten nach Maßgabe der Verkaufsbedingungen übergeben.
In einer Erklärung der Witwe des Hinrich Fardelmann, Catharina, geb. Kleinschmidt, jetzt in New Jersey, verzichtet sie auf alle Ansprüche an die von ihrem Ehemann nachgelassene Stelle Nr. 19 in Platjenwerbe und erklärt sich mit dem am 11. Febr. 1876 geschehenen Verkauf der Stelle einverstanden.
Aus dem Verkaufsprotokoll vom 11. Febr. 1876 ist weiter zu entnehmen, daß die übrigen Ländereien aus dem Fardelmann’schen Besitz wie folgt verkauft wurden:
Die Wiese „Im Holze“ an Claus Lamcken in Holthorst.
Plaggenstückland „Im Brande“ an J. H. Meyer in Platjenwerbe.
Schullenstichland in der Feldmark Brundorf, in der Nähe von Corbeck, an Hermann Harenborg in Platjenwerbe.
1879 Am 14. April verkauft Georg Brummerhop aus Bremen seinen in der Lesumer Kirche belegenen Kirchenstuhl, oben in der Kirche im Stuhl Nr. 7, Sitz Nr. 57, an Heinrich Seiden in Platjenwerbe belegen, für 33 Mark an C.W. Rödenbeck.
1892 In einer Zeichnung zum Umbau des Wohnhauses für Herrn Rödenbeck ist aus altem und neuen Grundriß zu ersehen, daß neben einer teilweisen Erneuerung der Wände – Aufmauerung in massiver Ziegelbauweise – erstmalig ein Schornstein aufgebaut werden soll. Bis dahin zog der Rauch der Feuerstelle durch die große Tür ab, man nannte so eine Wohnstelle Rauchhaus. Die Bauausführung wird unter Auflagen, auch ohne die Herstellung eines hartgedeckten Daches, entsprechend baupolizeilichen Vorschriften durch den Landrat in Blumenthal am 4. April 1892 genehmigt.
1906 Bau eines zweiten Schornsteins und einer Rauchkammer bei weicher Bedachung. Abzeichnung von Zeichnung und Lageplan durch den Gemeindevorsteher H. Seedorf am 21. September 1906.
1954 Wegen der sehr beengten Raumverhältnisse für die angewachsene Familie wurde an der Westseite des Hauses der heute noch bestehende Anbau errichtet.
Geschlechterfolge
....Hoferbe.....-....Ehepartner..... |
Bemerkungen |
.......Vorname, Nachname.......
|
Ergänzende Angaben
Internetlinks
Offizielle Internetseiten