Batchnummer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. August 2009, 20:39 Uhr

Einleitung

Seit einiger Zeit steht dem Familienforscher ein neues Hilfsmittel zur Verfügung. Die Mormonen versuchen mehr oder weniger flächendeckend und umfassend Geburts- und Heiratsdaten aus Kirchenbüchern zu erfassen. Diese Daten sind im International Genealogical Index (IGI) kostenlos im Internet einzusehen. Um Daten, die einer kompletten Kirchenbucherfassung (nicht Abschrift) entsprechen, anschauen bzw. herunterladen zu können, muss man vom gesuchten Ort eine Batchnummer (englisch: batch number) in Erfahrung bringen. Dies kann u.U. einige Probleme bereiten, da keine Datenbank dieser Nummern (zumindest online) existiert. Im nachfolgenden Artikel soll erläutert werden, wie man genealogische Daten mit Hilfe der Batchnummern erhalten kann.

Wie sieht eine Batchnummer aus?

Die Erfassung der Daten aus Kirchenbüchern sind im Allgemeinen nach Taufen und Trauungen unterteilt (an Sterbedaten sind die Mormonen nicht interessiert). Der Anfangsbuchstabe macht deutlich, um welchen Typ von Kirchenbucheintrag es sich handelt. Die fortlaufende Nummer beginnt meistens mit dem Eingabejahr der Daten. (Die Batchnummern gibt es erst seit 1969, trotzdem kommen auch Zahlen mit 39 beginnend vor. Es ist bisher unklar, wie diese Batchnummern aufgebaut sind.)

Die Batchnummern lassen sich wie folgt typisieren:

  • C = Taufen (männlich und weiblich),
  • J = Taufen (nur männlich),
  • K = Taufen (nur weiblich),
  • M = Trauungen.

Dabei schließen sich die Nummern C bzw. J/K gegenseitig aus. Nur hinter Nummern, die mit diesen Buchstaben beginnen, verbergen sich auch Erfassungen von Kirchenbüchern.

Es gibt allerdings noch eine große Anzahl von weiteren Batchnummern. Dahinter stehen vor allem Daten, die Privatpersonen den Mormonen zur Verfügung gestellt haben. Auf diese soll im Folgenden nicht weiter eingegangen werden.

Batchnummernverzeichnisse

Deutschland: Gebiete mit Batchnummer

Nicht für jeden Ort sind die Kirchenbücher erfasst. Fehlende Orte werden nach und nach weiter ergänzt. Eine sehr umfangreiche Übersicht bisher ermittelter Batchnummern in Deutschland findet man auf http://www.igi-index.de im "Deutschen Batchnummernverzeichnis". Weitere regionale Listen werden am Ende dieses Artikels aufgeführt.

Für Rheinland-Pfalz gibt es ein eigenes Verzeichnis in GenWiki: [Kategorie:Batchnummern_Rheinland-Pfalz].

Genealogische Datenabfrage mit Hilfe von Batchnummern

Die Eingabe der Batchnummer und die Ausgabe erfolgt über 4 Schritte:

  1. Aufruf der Seite http://www.familysearch.org/Search/searchigi.asp (IGI-Suche)
  2. Eingabe der Batchnummer unten links
  3. Einstellen von "Germany" als Region (keine Auswahl einer kleineren Region, wie z.B. Preußen!)
  4. Starten der Abfrage mit "Search".

Im Anschluss werden alle Einträge des entsprechenden Kirchenbuches, alphabetisch nach den Nachnamen sortiert, angezeigt. Durch Eingabe von Nachnamen im oberen Bereich kann die obige Abfrage auch auf einen bestimmten Namen eingeschränkt werden. Dabei sind aber die möglicherweise verschiedenen Schreibweisen eines Namens zu beachten. Zudem können sich bei den Erfassungen Lesefehler eingeschlichen haben.

Man kann auch nur nach Vornamen der Eheleute oder des Täuflings, nur nach Vornamen des Vaters oder der Mutter oder nur nach Familiennamen der Mutter suchen (das Letztere ist insbesondere interessant, wenn die Mutter z.B. als Hoferbin den Familiennamen weitergegeben hat; die Taufeinträge sind in der Regel fast immer nur nach dem Familiennamen des Vaters erfasst). Interessant ist auch, dass die Abfrage auch auf einen Zeitraum beschränkt werden kann, allerdings nur in Verbindung mit der Eingabe eines Familiennamens. Durch diese unterschiedlichen Suchspiele lassen sich erstaunliche Ergebnisse erzielen.

Als englischsprachige Suchmaschine kennt der IGI keine deutschen Umlaute. Daher sind bei jeder Suche ä, ö, ü bzw. ß durch ae, oe, ue bzw. ss zu ersetzen.

Suchen von Batchnummern

Es existiert keine Datenbank der Mormonen für die Batchnummern. Daher gibt es im Allgemeinen nur eine relativ umständliche Vorgehensweise, um Batchnummern eines Kirchspiels zu erhalten.

Wählen Sie einen Familiennamen, der im gesuchten Kirchspiel auf jeden Fall vorkommt. Starten Sie nach Auswahl der Region "Germany" und Eingabe des Familiennamens die Abfrage. Wählen Sie von den ausgegebenen Datensätzen eine Person aus dem gesuchten Kirchspiel aus und klicken Sie diese an. Auf der darauffolgenden Seite kann man die Batchnummer im unteren linken Bereich ablesen. Suchen Sie kurz vor und nach dieser Nummer nach weiteren Batchnummern, indem Sie das obere (fett gedruckte) Verfahren anwenden und sowohl den Typbuchstaben als auch den hinteren Nummernbestandteil entsprechend ändern. Sollte kein Eintrag angezeigt werden, so existiert diese Batchnummer nicht. Im Allgemeinen sind die Batchnummern eines Kirchspiels hintereinander angeordnet. Ist eine Batchnummer eines Kirchspiels bekannt, so findet man meistens auch alle anderen.

Verwiesen sei auf drei im IGI-Index fehlende Batch-Nummern für Linz am Rhein, die unter Batchnummern Linz am Rhein aufgeführt sind.

Download von genealogischen Daten

Es besteht auch die Möglichkeit, die Daten als Gedcom-Datei herunterzuladen.

Nachdem Sie eine Anfrage erfolgreich gestartet haben, können Sie links auf der Seite bis zu 50 Einträge auswählen und dann "Prepare selected records for download" anklicken. Diese ausgewählten Personendatensätze können nun durch Klicken auf "Download GEDCOM" heruntergeladen werden. Diese max. 50 Datensätze sind in der Gedcom-Datei nicht miteinander verknüpft, auch nicht, falls sich Geschwister unter den ausgewählten Personen befinden sollten. Es werden lediglich die jeweiligen Ehepartner bzw. Eltern hinzugefügt und mit den Personen verknüpft.

5000-Problem

Sind unter einer Batchnummer mehr als 5000 Kirchenbucheinträge gespeichert, ist es bei der Abfrage nicht ohne Weiteres möglich, die Daten über der Grenze von 5000 Einträgen einzusehen. Dieses Problem lässt sich auf drei Arten lösen:

Lösung 1

siehe unsere Hilfe:Batchnummern 5000er Problem

Wem das zu schwierig ist, der kommt vielleicht besser mit

Lösung 2

zurecht.

Tragen Sie auf der Internetseite http://freepages.genealogy.rootsweb.com/~heicke/igisuche.htm unter dem Punkt "Kirchenbuchabfrage bei Family Search" die Batchnummer in das entsprechende Feld ein. Mit den Tasten "+" und "-" ist die Nummer des ersten Eintrags in der Abfrage (jeweils in 200er Schritten) einzustellen. Voreingestellt ist der Start beim 1000. Eintrag. Das Drücken des Knopfes "ab 5000" bewirkt, dass die Abfrage beim 5000. Eintrag beginnt. Nach dem Drücken der Taste "ANZEIGEN" erscheinen in einem neuen Fenster die gewünschten 200 Einträge.

Lösung 3

Wem das immer noch zu schwierig ist, der wählt auf der Seite http://www.igi.siebes.de/igi/sucheIGI.aspx direkt die Seite (und damit den Eintrag), ab der die Daten angezeigt werden sollen, und klickt auf Suchen. Beispiel: Beginn mit Seite 30 bedeutet, dass die Datensätze von (30*200=)6.000 bis 6.200 angezeigt werden.

Datenpaket-Problem

Manchmal erhält man nach einer Abfrage Datenpakete von unter 200 Datensätzen. Intern werden diese Pakete jedoch wie 200er Pakete gerechnet, so dass scheinbar die Grenze von 5000 Datensätzen erreicht wurde und weitere Daten nicht ohne Weiteres abgefragt werden können. Zur Lösung des Problems geht man so vor, wie beim 5000er-Problem beschrieben.

Mängel der genealogischen Daten

Die Kirchenbucherfassungen der Mormonen haben allerdings einige Mängel:

  • Angegeben sind nur der Ort und das Datum der Taufe bzw. Trauung und die Namen der Eltern bzw. des Ehepartners.
  • Es sind bei der Taufe bzw. Trauung keine Taufpaten bzw. Trauzeugen angegeben, zudem fehlen Altersangaben bei den Getrauten.
  • Zusätzliche Angaben, wie Berufe, Wohnorte, Geburtsorte oder Angabe der Bauerschaften, fehlen ebenso.
  • Genannt-Namen werden meist übergangen.

Daher ist eine Überprüfung der Namen und Daten in den entsprechenden Kirchenbüchern unerlässlich! Die Kirchenbucherfassungen der Mormonen sollten lediglich als Hilfestellung angesehen werden.

Internetadressen rund um Batchnummern

(Das Datum hinter dem Link ist das Datum der letzten Überprüfung des Links auf Funktion)