Grafschaft Siegen: Unterschied zwischen den Versionen

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1303 spaltete sich die ottonische Linie der Grafen von Nassau in die Linien Nassau-Hadamar, Nassau_Siegen und Nassau-Dillenburg. Nassau nannte sich nach der Beerbung Nassau-Dillenburgs 1328 Nassau-Dillenburg und Dillenburg blieb Residenz.
1303 spaltete sich die ottonische Linie der Grafen von Nassau in die Linien Nassau-Hadamar, Nassau_Siegen und Nassau-Dillenburg. Nassau nannte sich nach der Beerbung Nassau-Dillenburgs 1328 Nassau-Dillenburg und Dillenburg blieb Residenz.


1606/7/(23) entstand durch Teilung Nassau-Dillenburgs erneut Nassau mit später etwa 9.000 Einwohnern. Dieses zählte zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, gelangte nach zwischenzeitlichen Teilungen (1621 gedrittelt) und der Erhebung in den Fürstenstand (1652/64) 1743 an Nassau-Diez.  
1606/7/(23) entstand durch Teilung Nassau-Dillenburgs erneut Nassau-Siegen mit später etwa 9.000 Einwohnern. Dieses zählte zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, gelangte nach zwischenzeitlichen Teilungen (1621 gedrittelt) und der Erhebung in den Fürstenstand (1652/64) 1743 an Nassau-Diez.  


Seit 1607 war Siegen Sitz des Hauses Nassau-Siegen, das sich 1623 weiter teilte und 1652 in den Fürstenstand erhoben wurde.
Seit 1607 war Siegen Sitz des Hauses Nassau-Siegen, das sich 1623 weiter teilte und 1652 in den Fürstenstand erhoben wurde.

Version vom 30. März 2009, 15:25 Uhr

Hierarchie Regional > Historische deutsche Staaten > Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis > Grafschaft Siegen

Vogtei Siegen

Zwischen 1079 und 1089 wird Siegen an der Sieg erstmals (Sigena) erwähnt. Es gehörte damals zum Fürstbistum Mainz. Als ersten Mainzer Vogt in Siegen kennen wir Ruppert (1079-89) und dessen Sohn Graf Dudo von Laurenburg. Um 1125 erbauten die Grafen von Laurenburg an der unteren Lahn die, lehenshoheitlich im 12. Jahrhundert von Trier auf das Reich übergehende, Burg Nassau (Ort 915 erstmals erwähnt) und nannten sich seit 1159/60 nach dieser Burg. Sie behielten Siegen als Erbvogtei.

Stadt Siegen

1170 erscheint eine civitas Siegen um die Martinikirche, zu der 1224 eine Stadt auf dem Siegberg trat. 1303 erhielt die Stadt Siegen Soester Recht.

Teilung von Siegen

1224 gab der Graf von Nassau die Hälfte seiner Stadt Siegen an das Erzstift Köln. Die Doppelherrschaft währte bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts, dann kam Siegen ganz an Nassau.

Grafen von Nassau-Siegen

1303 spaltete sich die ottonische Linie der Grafen von Nassau in die Linien Nassau-Hadamar, Nassau_Siegen und Nassau-Dillenburg. Nassau nannte sich nach der Beerbung Nassau-Dillenburgs 1328 Nassau-Dillenburg und Dillenburg blieb Residenz.

1606/7/(23) entstand durch Teilung Nassau-Dillenburgs erneut Nassau-Siegen mit später etwa 9.000 Einwohnern. Dieses zählte zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, gelangte nach zwischenzeitlichen Teilungen (1621 gedrittelt) und der Erhebung in den Fürstenstand (1652/64) 1743 an Nassau-Diez.

Seit 1607 war Siegen Sitz des Hauses Nassau-Siegen, das sich 1623 weiter teilte und 1652 in den Fürstenstand erhoben wurde.

Amt Siegen (historisch)

Seit 1743 war Siegen nur noch Sitz eines Amtes.

Übergang an Napoleon/Preußen

1806-13 gehörte Siegen als Unterpräfektur zum Großherzogtum Berg. 1815/6 kam es zu Preußen (Provinz Westfalen) und am 23.08.1946 an Nordrhein-Westfalen.

Regenten von Nassau-Siegen

Haus Laurenburg-Nassau

  • Ruppert (1079-89), Vogt von Siegen
  • Sohn Graf Dudo von Laurenburg (1093-1104, + <1158)
    • Ruprecht (1123-1153, + <1158),
    • Arnold (1123-1144, + <1158)
  • Arnold (1151-1158 (?)
  • Ruprecht (1158-1107)
  • Walram, Graf von Nassau (1151-1198)
  • Heinrich (1158, +1167)
  • Ruprecht (1160-1190)
  • Heinrich, der Reiche (1198-1247. + <1251)

Bruderteilung

  • 1255 Teilung unter den Brüdern Otto und Walram von Nassau
    • Walram (1247-1255, +1277)
    • Otto (1247-1255, + 1290)

Ottonische Linie

  • Otto zu Dillenburg, Beilstein und Siegen ((1247), 1255-1290)
    • Heinrich I. von Nassau-Siegen (1290-1303, +1343)
    • Emich I. von Nassau-Hadamar (1290-1303, +1334)
    • Johann von Nassau-Dillenburg (1290-1303, +1328), sein Erbe fällt 1328 an Nassau-Siegen.

1303 spaltete sich die ottonische Linie der Grafen von Nassau in die Linien Nassau-Hadamar, Nassau_Siegen und Nassau-Dillenburg.

Nassau Siegen

  • Heinrich I. von Nassau-Siegen (1290-1303, +1343)
    • Otto II. von Nassau zu Siegen, 1328 Erbe zu Dillenburg
    • Heinrich von Nassau zu Beilstein

Teilung unter seinen beiden Söhnen. Nassau nannte sich nach der Beerbung Nassau-Dillenburgs 1328 Nassau-Dillenburg und Dillenburg blieb Residenz.

Nassau Dillenburg (Siegen)

  • Otto II. von Nassau zu Siegen, 1328 Erbe zu Dillenburg (1343-1350)
  • Johann I. (1350-1416), er gewann 1386 die Grafschaft Diez und 1403 Güter in den späteren Niederlanden.
  • Adolf (1416-1420)
  • Johann II. (1420-1443), Engelbert I. (1420-1442), Johan III. (1420-1429)
  • Johan IV. (1442-1475), Heinrich II. (1442-1451)
  • Engelbert II. in den Niederlanden (1475-1504), Johan V. (1475-1516)
  • Heinrich III. von Nassau zu Breda, Wilhelm der Reiche von Nassau zu Dillenburg

Teilung unter seinen beiden Söhnen in die Linien zu Breda und Dillenburg

Nassau Dillenburg (Siegen)

  • Wilhelm der Reiche von Nassau zu Dillenburg (1516-1559)
    • Wilhelm der Schweiger von Nassau-Oranien (1559-1584)
    • Johann VI. von Nassau Dillenburg (1559-1606)
  • 1544 Erbanfall von Nassau-Breda
  • 1559 Teilung unter seinen beiden Söhnen in die Linien zu Oranien und Dillenburg

Nassau Dillenburg (Siegen)

  • Johann VI., der Ältere, von Nassau Dillenburg (1559-1606)
  • 1561 Erbanfall von Nassau-Beilstein und Nassau-Liebenscheid
    • Wilhelm Ludwig von Nassau Dillenburg, 1587 Statthalter in Friesland (1606-1620)
    • Johann I., der Mittlere, von Nassau zu Siegen (1606-1623)
    • Georg von Nassau zu Beilstein (1606-1623)
    • Ernst Kasimir von Nassau Dietz, 1620 Statthalter in Friesland (1606-1632)
    • Johann Ludwig von Nassau-Hadamar, 1650 Fürst, (1606-1653)
  • 1606/7/ wurde Nassau-Dillenburg erneut erbgeteilt, nun in 5 Linien.

Nassau-Siegen

  • Johann I., der Mittlere, von Nassau zu Siegen (1606-1623)
    • Johann II., der Jüngere, katholische Linie, (1623-1638)
    • Johan Moritz, 1664 Fürst, reformierte Linie (1606-1679)

Nassau-Siegen, katholisch

  • Johann II., der Jüngere, katholische Linie, (1623-1638)
  • Johan Franz Desideratus, 1652 Fürst, (1638-1699)
  • Wilhelm Hyacinth (1699-1734, + 1743), nach Religionswirren abgesetzt und verjagt. Kaiser Karl VI. übertrug den Besitz an die Linie von Nassau-Oranien.

Nassau-Siegen, reformiert

  • Johan Moritz, 1664 Fürst, reformierte Linie (1606-1679)
  • Georg Friedrich, 1664 Fürst, (1606-1674)
  • Heinrich (1611-1652)
  • Wilhelm Moritz, 1664 Fürst, (1652-1691)
  • Friedrich Wilhelm Adolf (1691-1722)
  • Friedrich Wilhelm (1722-1734), nach dessen Tod übertrug Kaiser Karl VI. 1743 den Besitz an die Linie von Nassau-Oranien.

Fürstentum Nassau-Oranien

Die Familie der Fürsten von Nassau Dietz hatten 1702 Nassau- Oranien, 1711 Nassau- Hademar, 1739 Nassau Dillenburg und 1743 durch Kaiser Karl VI. Nassau-Siegen erhalten und nannte sich nun Fürsten von Nassau-Oranien. 1747 verlegten sie ihren Wohnsitz nach Den Haag.

Erbanfall aus dem südlichen Kreis Siegen

1739 Erbfall der Familie von Nassau zu Beilstein und Dillenburg an Nassau-Oranien. Das Erbe umfasste etwa 8 Quadratmeilen und gehörte ebenfalls zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis mit den Ämtern Dillenburg, Haiger, Herborn, Driedorf, Memgerskirchen, Ellar, Burbach, Tringenstein und Ebersbach.

Zentralbehörden Dillenburg

Nach Vereinigung der beiden Landesteile unter der Linie Nassau-Oranien-Diez 1743 Verwaltung durch Zentralbehörden für die deutschen Gebiete der Oranier in Dillenburg. Unterdirektorium als nachgeordnete Behörde in Siegen. 1806 aufgelöst.

Archiv

Bibliografie

  • Bald, L., Das Fürstentum Nassau-Siegen. Territorialgeschichte des Siegerlandes. 1939.
  • Güthling, W., Geschichte der Stadt Siegen im Abriß, 1955
  • Heukamp, Bernhard, Die Forstverwaltungen, in: Andreas Schulte (Hrsg.): Wald in Nordrhein-Westfalen Bd. 1, Münster 2003, S. 297-309.
  • Luck, A., Siegerland und Nederland, 1967.
  • Petri, Fr., Das Siegerland und Westfalen.
  • Petri, Fr., Zur Geschichte und Landeskunde der Rheinlande, Westfalens und ihrer westeuropäischen Nachbarländer. 1973.
  • Philippi, Fr. (Hg.), Siegener Urkundenbuch (bis 1500). 2 Bde 1887/1927.
  • Selter, Bernward, Waldnutzung und ländliche Gesellschaft. Landwirtschaftlicher Nährwald und neue Holzökonomie im Sauerland des 18. und 19. Jahrhunderts (Forschungen zur Regionalgeschichte 13). Paderborn 1995
  • Spielmann, C., Geschichte von Nassau, Bd. 1-3 1909 ff.
  • Stadt Kleve (Hg.), Soweit der Erdkreis reicht. Johann Moritz von Nassau-Siegen, 1604 - 1679. 1979.
  • Wegener, Hans-Jürgen, Strukturen und Aufgaben der Forstorganisation von 1800 bis 1945, in: Andreas Schulte (Hrsg.): Wald in Nordrhein-Westfalen Bd. 1, Münster 2003, S. 145-155