Eupen und Umgegend (1879)/224: Unterschied zwischen den Versionen

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der Inschrift: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Joh. XIV. 6, und die sitzenden Darstellungen der vier Evangelisten, Spruchbänder tragend. Hauptanschaffung für dieses Jahr waren indeß die beiden Seitenaltäre und zwar jener der heiligen Mutter Gottes und jener der Mutter Anna. Die Altartische sind aus französischem Steine gefertigt, ruhend auf je zwei Säulchen, auf der Vorderseite mit der entsprechenden Inschrift versehen. Jeder Altaraufsatz ist geschmückt mit dem betreffenden Bilde und zwei Gruppen, Ereignisse aus dem Leben der Heiligen darstellend. Das Bild Maria trägt das Jesukind auf dem linken Arme und hält mit der rechten Hand die Lilie, ist zudem geschmückt mit der Krone und dem Königsmantel. Die eine Gruppe stellt dar die Verkündigung der seligsten Jungfrau durch den Erzengel Gabriel und die andere die Krönung der Mutter durch den ewigen Sohn. Das Bild der Mutter Anna hält auf dem rechten Arme das göttliche Jesukind und auf dem linken ihr Töchterchen, die hl. Jungfrau, eine Darstellung, wie sie zur Zeit der Erbauung der Kirche allgemein im Gebrauche war, und „Selbstdritt“ genannt wurde. Die beiden Gruppen stellen vor die Begegnung Anna's und Joachim's am goldenen Thore Salomons und die Unterweisung der Tochter in der h. Schrift durch die Mutter.
 
{{NE}} Das Jahr 1872 brachte dem Bauwerke der Kirche nichts Neues, dagegen ist für das folgende Jahr wieder recht Erfreuliches zu bemerken. Die Haupteingangsthür war im Laufe der Zeit morsch geworden und da auch das Portal von vornherein in der Konstruktion verfehlt war, so wurde dasselbe vollständig niedergelegt und durch ein neues ersetzt. Eine doppelte Einfassung von solidem Blaustein mit einem Sturz aus französischem Sandstein bildet jetzt den Eingang, welcher durch eine neue einfache mit massiven Eisenbeschlägen versehene Thür verschlossen wird. Ueber dem Thore erhebt sich ein Bogenfeld, in welchem in erhabener Arbeit, ebenfalls in französischem Steine, die Darstellung der h. Dreifaltigkeit dargestellt ist. Als nach Beendigung dieser Arbeit die Errichtung des Hauptaltars noch in Angriff genommen und die Holzverschalung entfernt wurde, da zeigte es sich, daß die Alten es verstanden hatten, einen Altar genau nach der kirchlichen Vorschrift zu errichten: es kam nämlich ein massiver, den Altartisch vollständig bedeckender Stein zum Vorschein, welcher ein gothisches Profil und auf der Vorderseite die Jahreszahl 1504 trug. Obwohl eine neue Altarplatte angefahren und zur Verwendung bereit lag, so gebührte doch dem Steine, auf welchem bereits Jahrhunderte lang das h. Opfer dargebracht worden war, der Vorzug und wurde derselbe deshalb beim neuen Altare wieder benutzt. In

Aktuelle Version vom 25. August 2009, 06:16 Uhr

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Eupen und Umgegend (1879)
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der Inschrift: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Joh. XIV. 6, und die sitzenden Darstellungen der vier Evangelisten, Spruchbänder tragend. Hauptanschaffung für dieses Jahr waren indeß die beiden Seitenaltäre und zwar jener der heiligen Mutter Gottes und jener der Mutter Anna. Die Altartische sind aus französischem Steine gefertigt, ruhend auf je zwei Säulchen, auf der Vorderseite mit der entsprechenden Inschrift versehen. Jeder Altaraufsatz ist geschmückt mit dem betreffenden Bilde und zwei Gruppen, Ereignisse aus dem Leben der Heiligen darstellend. Das Bild Maria trägt das Jesukind auf dem linken Arme und hält mit der rechten Hand die Lilie, ist zudem geschmückt mit der Krone und dem Königsmantel. Die eine Gruppe stellt dar die Verkündigung der seligsten Jungfrau durch den Erzengel Gabriel und die andere die Krönung der Mutter durch den ewigen Sohn. Das Bild der Mutter Anna hält auf dem rechten Arme das göttliche Jesukind und auf dem linken ihr Töchterchen, die hl. Jungfrau, eine Darstellung, wie sie zur Zeit der Erbauung der Kirche allgemein im Gebrauche war, und „Selbstdritt“ genannt wurde. Die beiden Gruppen stellen vor die Begegnung Anna's und Joachim's am goldenen Thore Salomons und die Unterweisung der Tochter in der h. Schrift durch die Mutter.

       Das Jahr 1872 brachte dem Bauwerke der Kirche nichts Neues, dagegen ist für das folgende Jahr wieder recht Erfreuliches zu bemerken. Die Haupteingangsthür war im Laufe der Zeit morsch geworden und da auch das Portal von vornherein in der Konstruktion verfehlt war, so wurde dasselbe vollständig niedergelegt und durch ein neues ersetzt. Eine doppelte Einfassung von solidem Blaustein mit einem Sturz aus französischem Sandstein bildet jetzt den Eingang, welcher durch eine neue einfache mit massiven Eisenbeschlägen versehene Thür verschlossen wird. Ueber dem Thore erhebt sich ein Bogenfeld, in welchem in erhabener Arbeit, ebenfalls in französischem Steine, die Darstellung der h. Dreifaltigkeit dargestellt ist. Als nach Beendigung dieser Arbeit die Errichtung des Hauptaltars noch in Angriff genommen und die Holzverschalung entfernt wurde, da zeigte es sich, daß die Alten es verstanden hatten, einen Altar genau nach der kirchlichen Vorschrift zu errichten: es kam nämlich ein massiver, den Altartisch vollständig bedeckender Stein zum Vorschein, welcher ein gothisches Profil und auf der Vorderseite die Jahreszahl 1504 trug. Obwohl eine neue Altarplatte angefahren und zur Verwendung bereit lag, so gebührte doch dem Steine, auf welchem bereits Jahrhunderte lang das h. Opfer dargebracht worden war, der Vorzug und wurde derselbe deshalb beim neuen Altare wieder benutzt. In