Eupen und Umgegend (1879)/049: Unterschied zwischen den Versionen
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26 Sgr. 11 Pfg.; die Einnahmen des Leihhauses 10,046 Thlr. 4 Sgr. 5 Pfg., die Ausgaben 10,071 Thlr. 18 Sgr. 9 Pfg. | |||
{{NE}} Die in dem Jahre 1825 in England ausgebrochene Handelskrisis hatte auch für Eupen traurige Folgen. Durch übertriebene Spekulation in die Höhe getriebene Wollpreise fielen plötzlich um 50 bis 70 Prozent, was einen gleichen Rückschlag auf die Tuchpreise und Verringerung des Absatzes bewirkte. Eine Folge hiervon war eine abermalige Einschränkung des Fabrikbetriebes und neue Arbeiter-Entlassungen. Die bedeutend nachgelassenen Erträge der freiwilligen Sammlungen machten eine Vertheilung des Armen-Unterstützungsbedarfs nach der Steuer nothwendig, zu Herstellung einer gerechten Gleichförmigkeit. Die Privat-Armen-Arbeitsanstalt schloß in diesem Jahre mit einem Vermögen von 1757 Thlr, 22 Sgr. 10 Pfg. ab. Eine ins Leben gerufene Versorgungsanstalt für alte gebrechliche Leute fand bereitwillige Unterstützung, so daß 25 alte hülflose Männer und Frauen durch Verabreichung von Kleidung und in anderer Weise mit einer Summe von 2230 Thlr. unterstützt werden konnten. Eine Allerhöchste Kabinetsordre vom 4. April hebt die ausgezeichnete Verwaltung des Armenwesens in Eupen rühmend hervor. Die in diesem Jahre in Aachen gegründete Feuerversicherungsgesellschaft, welche die Hälfte ihres Gewinnes einem mit derselben verbundenen „Verein zur Beförderung der Arbeisamkeit“ abtrat, hatte schon am Abschluß dieses Jahres hier ein Versicherungskapital von nahezu zwei Millionen Thalern erreicht. — Im Laufe des dritten Vierteljahres traten die Masern zumeist mit tödtlichem Ausgange auf. | |||
{{NE}} Im Jahre 1826 wurde in England und Schweden die Getraideeinfuhr freigegeben. Die dadurch herbeigeführte Steigerung der Fruchtpreise in Deutschland wirkte für den Absatz der hiesigen Fabrikate mäßig günstiger. Hierzu kam, daß der Friede zwischen Rußland und der Türkei hergestellt und auch der Absatz nach der Levante wieder möglich wurde. Die hiesigen Wolltücher sind dort gesucht und finden raschen Absatz, wenngleich in Folge der bedeutenden Konkurrenz zu sehr gedrückten Preisen. Immerhin ist eine erneute Thätigkeit in |
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26 Sgr. 11 Pfg.; die Einnahmen des Leihhauses 10,046 Thlr. 4 Sgr. 5 Pfg., die Ausgaben 10,071 Thlr. 18 Sgr. 9 Pfg.
Die in dem Jahre 1825 in England ausgebrochene Handelskrisis hatte auch für Eupen traurige Folgen. Durch übertriebene Spekulation in die Höhe getriebene Wollpreise fielen plötzlich um 50 bis 70 Prozent, was einen gleichen Rückschlag auf die Tuchpreise und Verringerung des Absatzes bewirkte. Eine Folge hiervon war eine abermalige Einschränkung des Fabrikbetriebes und neue Arbeiter-Entlassungen. Die bedeutend nachgelassenen Erträge der freiwilligen Sammlungen machten eine Vertheilung des Armen-Unterstützungsbedarfs nach der Steuer nothwendig, zu Herstellung einer gerechten Gleichförmigkeit. Die Privat-Armen-Arbeitsanstalt schloß in diesem Jahre mit einem Vermögen von 1757 Thlr, 22 Sgr. 10 Pfg. ab. Eine ins Leben gerufene Versorgungsanstalt für alte gebrechliche Leute fand bereitwillige Unterstützung, so daß 25 alte hülflose Männer und Frauen durch Verabreichung von Kleidung und in anderer Weise mit einer Summe von 2230 Thlr. unterstützt werden konnten. Eine Allerhöchste Kabinetsordre vom 4. April hebt die ausgezeichnete Verwaltung des Armenwesens in Eupen rühmend hervor. Die in diesem Jahre in Aachen gegründete Feuerversicherungsgesellschaft, welche die Hälfte ihres Gewinnes einem mit derselben verbundenen „Verein zur Beförderung der Arbeisamkeit“ abtrat, hatte schon am Abschluß dieses Jahres hier ein Versicherungskapital von nahezu zwei Millionen Thalern erreicht. — Im Laufe des dritten Vierteljahres traten die Masern zumeist mit tödtlichem Ausgange auf.
Im Jahre 1826 wurde in England und Schweden die Getraideeinfuhr freigegeben. Die dadurch herbeigeführte Steigerung der Fruchtpreise in Deutschland wirkte für den Absatz der hiesigen Fabrikate mäßig günstiger. Hierzu kam, daß der Friede zwischen Rußland und der Türkei hergestellt und auch der Absatz nach der Levante wieder möglich wurde. Die hiesigen Wolltücher sind dort gesucht und finden raschen Absatz, wenngleich in Folge der bedeutenden Konkurrenz zu sehr gedrückten Preisen. Immerhin ist eine erneute Thätigkeit in