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An Nordwest-Ecke des Marktes reformierte | An Nordwest-Ecke des Marktes reformierte Niedersachsenkirche, festungsartig, Zufluchtsort im 30jährigen und 7jährigen Krieg, Turm romanisch 12. Jhdt., Langhaus 1471. Johanniterhaus neben der Kirche, Johannisjahrmarkt weist Zusammenhang nach mit Johannissteinen auf dem Johannfeld. Kath. Kirche Bergstraße 1898, lutherische Kirche am Sedanplatz 1898. Rathaus neu gebaut 1865, umgebaut und erneuert 1905. Schulbauten: Kantorschule 1865, Bürgerschule mit Turnhalle, Sedanplatz 1884, erweitert 1908 und 1913. Realschule 1907, Landwirtschaftliche Schule 1925, Technikum 1925. | ||
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Version vom 10. Dezember 2008, 11:26 Uhr
Lage:, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Lippe > Lage
Name
„Lohge“, niederdeutsch „tho der Lohge“, in der „Lohge“ (1231), Lage, hochdeutsch (1559). Plattdeutsch um 1954 Lohge.
Namensbedeutung
Landschaftslage
Lage (100-120 m Höhe.) liegt im Südwesten des lippischen Hügellandes am Rande der Ravensberger Mulde in der mittleren Werreniederung zwischen löß- und geschiebelehmbedeckten Ackerbauplatten
Ursprung der Ortschaft
Erste Erwähnung (Pfarrer) 1274. villa 1368. Burg des Grafen Simon III. 1395-1407, ein „Steinwerk zu Schutz und Schirm des Landesherrn". 1407 in Eversteinscher Fehde zerstört auf Befehl des Bischofs von Paderborn. 1468 Burg wieder errichtet; sie war im Weichbildflecken Sitz des Amtmannes, des Lehnsinhabers Waltering, genannt von Quaditz aus Lemgo, an den die Burg und der Ort vom Landesherrn 1395 verpfändet wurde, „mit dem Zoll daselbst". Burg und herrschaftliche Mühle lagen am rechten Werreufer am Straßenübergang über den Fluß, Südwest-Ausgang der Stadt. Marktsiedlung an Volksgerichtsstätte „Platz am Thie" 1593. Ackerbürgerstadt, aus 12 Bauernhöfen erwachsen, mit Wall und Graben nördlich und östlich begrenzt, vom Werrefluß und Werre-„Bruch" im Süden und Westen geschützt. 1539 „freyes Wibbolt", 1553 Weichbildflecken.
Stadtgründung
Stadtrecht
Planmäßige Stadtgründung nicht nachzuweisen. Die Nachfolger des Edelherrn Simon III. zur Lippe (1360-1410) beurkundeten Stadtrechte. Lage ist ein aus einem Kirchdorf erwachsenes Weichbild, das im 16./17. Jhdt. im Besitz mancher Vorrechte nach dem Vorbild der Städte erscheint und 1614 in einem Huldigungsbrief die allgemeine landesherrliche Bestätigung der hergebrachten Freiheiten erhält. Nach Erstreitung der Gerichtsbarkeit erster Instanz 1791 zu den Städten gerechnet, Stadtrechtsverleihung 1843.
Stadtbezeichnung
Wibbold Lage 1559.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Marktsiedlung am Hellweg nicht gegründet, sondern gewachsen. Sie wurde bestimmt durch den Fluß und den Übergang, durch Verkehr und Gelände, Gerichtsstätte und Handelsverkehr. Marktplatz viereckig als Erweiterung zweier sich berührender Straßenzüge, die durch die Bergstraße verbunden sind, noch 1954 verkehrstechnisch bedingter Mittelpunkt der Stadt. Stadtkernellipse 780 x 560 m; Längsausdehnung bestimmt durch Hauptstraße - Lange Straße, die von Detmold in nordwestlicher Richtung im Werretal abwärts über Lage nach Schötmar - Salzuflen verlief; zweigte 1954 am Marktplatz nach Westen ab auf Örlinghausen - Bielefeld. Stammsiedlung um Markt = Thieplatz, 50 x 65 m. Stadtkern hatte halbe Radform, Ringwallstraße - Rhinstraße, Wall und Graben seit 1608. Ausdehnung im 19. Jhdt. längs den Straßen nach Detmold, Heiden, Lemgo, Hagen, Schötmar, Ohrsen, Örlinghausen. Neusiedlung bedingte Gitterform. Die geschlossene beträchtliche neuzeitliche Ortserweiterung ging nach Osten bis an den Niederungsrand und reicht bandförmig längs der Landstraßen nach allen Seiten auf die Höhen hinauf. Kleinsiedlungsbauten am Otternbach, im Maßbruch. Neues Industriegelände vOR !8%$ im 0sten mit Bahnanschlüssen, hier Gitterform und Leiterform im Stadtgrundriß = 9,09 ha.
Gebäude
An Nordwest-Ecke des Marktes reformierte Niedersachsenkirche, festungsartig, Zufluchtsort im 30jährigen und 7jährigen Krieg, Turm romanisch 12. Jhdt., Langhaus 1471. Johanniterhaus neben der Kirche, Johannisjahrmarkt weist Zusammenhang nach mit Johannissteinen auf dem Johannfeld. Kath. Kirche Bergstraße 1898, lutherische Kirche am Sedanplatz 1898. Rathaus neu gebaut 1865, umgebaut und erneuert 1905. Schulbauten: Kantorschule 1865, Bürgerschule mit Turnhalle, Sedanplatz 1884, erweitert 1908 und 1913. Realschule 1907, Landwirtschaftliche Schule 1925, Technikum 1925.
Brände
Brand 1636 (Lange Straße und Rathaus).
Zerstörung im 2. Weltkrieg
Zerstört : 1 Kirche, 2 Schulen, 62 Wohn¬häuser; beschädigt : 512 Wohnhäuser. Zerstört wurden 80 ha, 25% der bebauten Fläche von 800.000 qm. Bis 1950 wurden 50% der Häuser, 1 Schule und die Werrebrücke der Bahnlinie nach Bielefeld hergestellt.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
1648: 112 Einwohner, 1726: 512 Einwohner, 1776: 891 Einwohner,
Seuchen
Pest 1636-37 (angeblich die Hälfte der Einwohner), 1638. Ruhr und Nervenfieber (Typhus) 1759.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Bürgerverzeichnis 1663
- Liste der Schützen von 1705
- Urkundsbuch 1702
- Saalbücher (Landesarchiv Detmold) 1597.
- Gogerichtsprotokolle 1599
- Adreßbuch des Landes Lippe, Adreßbuch für die Stadt Lage. 1951.
- Kirchenbücher ab: reformiert 1702, katholisch 1898, lutherisch 1898.
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- Lage, 1840-1875 (ev.) Geburten Heiraten, Tote, Konfirmationen
- Lage, Stadt 1810-1875 (Juden) Geburten Heiraten, Tote
- Lage, Amt 1810-1875 (Juden) Geburten Heiraten, Tote
Jüngere Einwohnerzahlen
1812: 1.020 Einwohner (E.), 1818: 883 E., 1843: 1.452 E., 1858: 1.701 E., 1871: 2.514 E., 1885: 3.721 E., 1895: 4.717 E., 1905: 5.499 E., 1910: 5.773 E., 1916: 5.068 E., 1925: 6.658 E., 1933: 7.250 E., 1939: 7.904 E., 1946: 9.901 E., 1950: 11.112 E., 1953: 12.165 Einwohner.
Sprache
7 Die Mundart von Lage ist in dem Zwischengebiet des Lippischen eingeordnet, das durch die eigenartige Entwicklung der Selbstlaute bekannt ist. Kennzeichen etwa: sin `(ich) bin', Gäuse 'Gänse', het `(er) hat', juf 'euch', bubben `bauen'; Hius 'Haus', Blut 'Blut', Tüit 'Zeit', häut `heiß'.
Wappen
In Gold (Gelb) ein blaues nach links gewendetes Pflugeisen.
Herkunft und Bedeutung
Die 1970 neu gebildete Stadt Lage hat mit Genehmigung vom 3. Juli 1970 das alte Stadtwappen Lages übernommen. Als Vorlage diente das älteste eindeutig zu datierende Siegel der Stadt aus dem jahre 1636. Die Entstehung des Wappensymbols konnte bis heute nicht überzeugend geklärt werden. Es spricht aber vieles dafür, in dem stark stilisierten, mitunter auch als Initiale L des Namens erklärten Gerät einen Grabstockpflug als Symbol für den in Lage seit altersher betriebenen Landbau zu sehen.
Name
- Namensableitung siehe: Lage
Geschichte
Geschichtlicher Abriss
Genealogische and historische Urkunden
Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch
- Lage, 1959 Kreis Detmold (zw. 1360 u. 1410, Stadtrechtsverleihung 1843) „Protokoll der Löbl. Schützen-Compagnie des Freyen Weichbildes Lage" 1730-1883, 444 S. (Stadtarchiv Lage B I d 2). Die Handschrift enthält laufend von 1730 bis 1883 die Namen von 1768 Bürgern. Jeder Bürger war zum Eintritt in die Schützengilde verpflichtet; Bürger- und Schützengeld waren eins. Vereidigung der jungen Bürger 1796-1856 (Stadtarchiv Lage, Akte A 9); Bürgerverzeichnis 1796 (ebd. A 10); Aufnahme in das Bürgerrecht 1826-1883 (ebd. A 11); Bürgerrollen des 19. Jhs. (ebd. A XIII A). Ratsprotokolle 1661-1716 und Wigboldrechnungen 1614-1768 im Fleckenbuch von 1614 (Stadtarchiv Lage).
- Quelle: Beiträge zur westfälischen Familienforschung Bd. 36-37
Archive und Bibliotheken
Archive
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
Weblinks
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Informationen aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>LAGAGEJO42JA</gov>
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