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VI. Die lichtenbergischen Lande | ===<center>VI. Die lichtenbergischen Lande.</center>=== | ||
Nachdem das Gewitter sich verzogen hatte und der Himmel wieder hell geworden war, sahen wir die gesammten lichtenbergischen Lande, 100 Städte und Dörfer allzumal tief unten vor unseren Augen liegen. Wie diese alle in den Besitz der Herren von Lichtenberg gelangt sind, darüber kann uns Straßburg, dessen Münster wir im Süden deutlich unterschieden, die beste Auskunft geben. Mittelst kaiserlichen Diploms vom Jahre 974 hatte diese Stadt das Recht erhalten, irgend einen mächtigen weltlichen Herren zu ihrem | Nachdem das Gewitter sich verzogen hatte und der Himmel wieder hell geworden war, sahen wir die gesammten lichtenbergischen Lande, 100 Städte und Dörfer allzumal tief unten vor unseren Augen liegen. Wie diese alle in den Besitz der Herren von Lichtenberg gelangt sind, darüber kann uns Straßburg, dessen Münster wir im Süden deutlich unterschieden, die beste Auskunft geben. Mittelst kaiserlichen Diploms vom Jahre 974 hatte diese Stadt das Recht erhalten, irgend einen mächtigen weltlichen Herren zu ihrem Obervogte oder Schirmvogte zu ernennen, und nicht lange, nachdem auch das jetzt so hoch berühmt gewordene Zollerngeschlecht mit dem Amte eines Burggrafen von Nürnberg betraut worden war, wurde Ludwig I. von Lichtenberg (1232–1252) zum Obervogte der Stadt Straßburg erwählt. Er hatte damit die Aufgabe übernommen, diese Stadt gegen ihre Feinde zu verteidigen und im Innern Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten. Zur Belohnung dafür wurden ihm die Dörfer und Städte zu Lehen gegeben, welche bis dahin in Abhängigkeit von der Stadt Straßburg gekommen oder dem hohen Stifte daselbst zehntpflichtig geworden waren. Der Uebergang dieser Orte in den lichtenbergischen Besitz war um so leichter zu bewerkstelligen, als zwei Söhne eben dieses Ludwig nacheinander den Bischofstuhl zu Straßburg bestiegen, während der dritte Sohn seinem Vater in der Regierung und zugleich als Obervogt nachfolgte. Dieser dritte Sohn, Ludwig der II., hatte die Tochter des mächtigen Markgrafen von Baden, Rudolf des I. (Bruder des in Neapel enthaupteten Friedrich), in die Ehe erhalten. Gemeinsam mit seinem Schwiegervater hatte er in der „kaiserlosen, der schrecklichen Zeit“ viele Reichslehen an sich gebracht; so unter anderem das 1234 wieder dem Reiche anheimgefallene Kork samt |
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VI. Die lichtenbergischen Lande.
Nachdem das Gewitter sich verzogen hatte und der Himmel wieder hell geworden war, sahen wir die gesammten lichtenbergischen Lande, 100 Städte und Dörfer allzumal tief unten vor unseren Augen liegen. Wie diese alle in den Besitz der Herren von Lichtenberg gelangt sind, darüber kann uns Straßburg, dessen Münster wir im Süden deutlich unterschieden, die beste Auskunft geben. Mittelst kaiserlichen Diploms vom Jahre 974 hatte diese Stadt das Recht erhalten, irgend einen mächtigen weltlichen Herren zu ihrem Obervogte oder Schirmvogte zu ernennen, und nicht lange, nachdem auch das jetzt so hoch berühmt gewordene Zollerngeschlecht mit dem Amte eines Burggrafen von Nürnberg betraut worden war, wurde Ludwig I. von Lichtenberg (1232–1252) zum Obervogte der Stadt Straßburg erwählt. Er hatte damit die Aufgabe übernommen, diese Stadt gegen ihre Feinde zu verteidigen und im Innern Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten. Zur Belohnung dafür wurden ihm die Dörfer und Städte zu Lehen gegeben, welche bis dahin in Abhängigkeit von der Stadt Straßburg gekommen oder dem hohen Stifte daselbst zehntpflichtig geworden waren. Der Uebergang dieser Orte in den lichtenbergischen Besitz war um so leichter zu bewerkstelligen, als zwei Söhne eben dieses Ludwig nacheinander den Bischofstuhl zu Straßburg bestiegen, während der dritte Sohn seinem Vater in der Regierung und zugleich als Obervogt nachfolgte. Dieser dritte Sohn, Ludwig der II., hatte die Tochter des mächtigen Markgrafen von Baden, Rudolf des I. (Bruder des in Neapel enthaupteten Friedrich), in die Ehe erhalten. Gemeinsam mit seinem Schwiegervater hatte er in der „kaiserlosen, der schrecklichen Zeit“ viele Reichslehen an sich gebracht; so unter anderem das 1234 wieder dem Reiche anheimgefallene Kork samt