Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/108: Unterschied zwischen den Versionen

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851 schenkte Kaiser Lothar I. dem Aachener Münsterstift den Zehnten der königlichen <tt>villa compendio</tt>, welche Schenkung König Arnolf (888) bestätigte. Im Jahre 1217 verspricht Graf Wilhelm von Jülich seiner Nichte Irmgard von Berg die Ueberweisung des Schlosses Munioie und des Landes '''Cumeze'''. 1237 bekundet Walram von Limburg, daß Wilhelm von Jülich ihm die Vogtei '''Cumze''' zu Erbzins überlassen. 1264 pachtete Walram, Herr zu Montjoie, vom Münsterstift den Zehnten und zwei Theile des Eichelzehenten zu Cumpze. Im Jahre 1289 wurde hier in der Kirche eine Synode wegen des Viehzehnten abgehalten, wobei der Dechant, von Zülpich und die Pfarrer von Sinzig, Bürvenich. Blatten, Glehn, Hoven, Euskirchen und Antweiler anwesend waren. Das Kapitel zu Aachen mußte (nach dem Kapitels-Weisthum von 1390) einen Pfarrer zu Cuntzen stellen. Cumze wird im 13. Jahrhundert als Pfarre im Zülpicher Dekanat aufgeführt; später bildete dieselbe mit <tt>Malmidarium, Amblavia, Bullingen et Boetgenbach</tt> den Oesling-Distrikt, worüber der Dechant von Zülpich die Archidiakonal-Gerichtsbarkeit besaß. Vor der Fremdherrschaft gehörte Conzen zum Herzoglich-Jülichschen, später Kurpfälzischen Amte Montjoie und während der französischen Besitznahme zum Roer-Departement, Arrondissement Aachen, Kanton Montjoie.
851 schenkte Kaiser Lothar I. dem Aachener Münsterstift den Zehnten der königlichen <tt>villa compendio</tt>, welche Schenkung König Arnolf (888) bestätigte. Im Jahre 1217 verspricht Graf Wilhelm von Jülich seiner Nichte Irmgard von Berg die Ueberweisung des Schlosses Munioie und des Landes '''Cumeze'''. 1237 bekundet Walram von Limburg, daß Wilhelm von Jülich ihm die Vogtei '''Cumze''' zu Erbzins überlassen. 1264 pachtete Walram, Herr zu Montjoie, vom Münsterstift den Zehnten und zwei Theile des ''Eichelzehenten zu Cumpze''. Im Jahre 1289 wurde hier in der Kirche eine Synode wegen des Viehzehnten abgehalten, wobei der Dechant, von Zülpich und die Pfarrer von Sinzig, Bürvenich. Blatten, Glehn, Hoven, Euskirchen und Antweiler anwesend waren. Das Kapitel zu Aachen mußte (nach dem Kapitels-Weisthum von 1390) einen Pfarrer zu ''Cuntzen'' stellen. ''Cumze'' wird im 13. Jahrhundert als Pfarre im Zülpicher Dekanat aufgeführt; später bildete dieselbe mit <tt>Malmidarium, Amblavia, Bullingen et Boetgenbach</tt> den Oesling-Distrikt, worüber der Dechant von Zülpich die Archidiakonal-Gerichtsbarkeit besaß. Vor der Fremdherrschaft gehörte Conzen zum Herzoglich-Jülichschen, später Kurpfälzischen Amte Montjoie und während der französischen Besitznahme zum Roer-Departement, Arrondissement Aachen, Kanton Montjoie.


Die Ruhr schlängelt sich von Montjoie in einem reizenden, hin und wieder von hohen Felswänden eingeengten wildromantischen Thale, dessen Abhänge mit herrlichen Buchenwaldungen bedeckt sind. In den breitern Thalgründen sind vortreffliche Wiesen, welche durch die zur Zeit der
Die Ruhr schlängelt sich von Montjoie in einem reizenden, hin und wieder von hohen Felswänden eingeengten wildromantischen Thale, dessen Abhänge mit herrlichen Buchenwaldungen bedeckt sind. In den breitern Thalgründen sind vortreffliche Wiesen, welche durch die zur Zeit der

Version vom 11. Oktober 2008, 14:57 Uhr

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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851 schenkte Kaiser Lothar I. dem Aachener Münsterstift den Zehnten der königlichen villa compendio, welche Schenkung König Arnolf (888) bestätigte. Im Jahre 1217 verspricht Graf Wilhelm von Jülich seiner Nichte Irmgard von Berg die Ueberweisung des Schlosses Munioie und des Landes Cumeze. 1237 bekundet Walram von Limburg, daß Wilhelm von Jülich ihm die Vogtei Cumze zu Erbzins überlassen. 1264 pachtete Walram, Herr zu Montjoie, vom Münsterstift den Zehnten und zwei Theile des Eichelzehenten zu Cumpze. Im Jahre 1289 wurde hier in der Kirche eine Synode wegen des Viehzehnten abgehalten, wobei der Dechant, von Zülpich und die Pfarrer von Sinzig, Bürvenich. Blatten, Glehn, Hoven, Euskirchen und Antweiler anwesend waren. Das Kapitel zu Aachen mußte (nach dem Kapitels-Weisthum von 1390) einen Pfarrer zu Cuntzen stellen. Cumze wird im 13. Jahrhundert als Pfarre im Zülpicher Dekanat aufgeführt; später bildete dieselbe mit Malmidarium, Amblavia, Bullingen et Boetgenbach den Oesling-Distrikt, worüber der Dechant von Zülpich die Archidiakonal-Gerichtsbarkeit besaß. Vor der Fremdherrschaft gehörte Conzen zum Herzoglich-Jülichschen, später Kurpfälzischen Amte Montjoie und während der französischen Besitznahme zum Roer-Departement, Arrondissement Aachen, Kanton Montjoie.

Die Ruhr schlängelt sich von Montjoie in einem reizenden, hin und wieder von hohen Felswänden eingeengten wildromantischen Thale, dessen Abhänge mit herrlichen Buchenwaldungen bedeckt sind. In den breitern Thalgründen sind vortreffliche Wiesen, welche durch die zur Zeit der