Schmerse (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Juli 2015, 11:22 Uhr
Familienname - Herkunft und Bedeutung
Der Familienname Schmerse wird zum ersten Mal erwähnt 1543 in der Türkensteuerliste des Dorfes Kernein bei Landsberg/W. in der Neumark. Dieses Dorf wurde um 1260 besiedelt von den Zisterzienser des Klosters Paradies, welches Filial war des Klosters Lehnin im Havelland. Zum Besitz von Lehnin gehörte der Ort Schmergow, möglicher Herkunftsort und Namensgeber eines neuen Siedlers. Der Name stammt vom slawischen Wort smardz und bedeutet Speisemorchel. Der Unterschied von smar(d)z- zu schmers- ist dabei gut erklärlich: ein Vokal vor dem Buchstaben r unterliegt weitgehendem Wechsel. Die entsprechende slawische Wurzel smr- erscheint im Altsorbischen als smer-, im Neusorbischen und Russischen als smor- und im Polnischen als smar-.
Als Anekdote mag gelten, daß es das Wort schmerse (auch schmese) auch im Bargoensch (Bargunsch), einem westfälischen Rotwelsch, gibt, wo es Hose (oder auch Anzug) bedeutet. Eine Ableitung des Familiennamens von diesem Wort besteht nicht.
Varianten des Namens
- Schmärse (1677 Klein Krebbel) (Häufigkeit nach D-Info CD 2003: 1)
- Schmaerse (1830 Ostrow) (4)
- Schmarsche (1737 Birnbaum) (0)
- Schmarse (1605 Zielenzig) (19)
- Schmarso (1750 Kernein) (0)
- Schmeerse (1670 Kernein) (0)
- Schmersen (1790 Frankfurt/O.) (0)
- Schmerser (1680 Schönrode) (0)
- Schmerse (1543 Kernein) (123)
- Schmerso (?) (4)
Eine weitere Schreibweise ist die auf -ow endende Form, die jedoch ohne genealogischen Zusammenhang ist.
Geographische Verteilung
- Schmerse
- Bis ins späte 19. Jahrhundert finden sich Namensträger fast ausschließlich in der Neumark, insbesondere in Kernein und dem Kreis Landsberg/W. (die genannte -ow-Variante findet sich dagegen ausschließlich westlich der Oder, in der Altmark sowie der Uckermark).
Bekannte Namensträger
Die Schmerse waren über Jahrhunderte fast ausschließlich Bauern und ohne berühmte Namensträger; erwähnenswert vielleicht
- Schmerse, Carl David, * 1797, + um 1860, wohlhabender Müller zu Küstrin
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
- Schmergow, Kr. Potsdam (14550)
- Schmersau, Kr. Osterburg (39606)
- Schmarsau, Kr. Dannenberg (= 29451 Dannenberg/Elbe)
- Schmarsau, Kr. Dannenberg (= 29485 Lemgow)
- Schmarsau, Kr. Glogau (W53234)
- Schmarse, Kr. Oels (W53141)
- Schmarse, Kr. Züllichau-Schwiebus (W51142)
- Schmarsow, Kr. Demmin (17129)
- Schmarsow, Kr. Ostprignitz (16949)
- Schmarsow, Kr. Pasewalk (17309)
- Schmarsow, Kr. Schlawe (W52239)
- Schmartsch, Kr. Breslau (W53131)
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Literaturhinweise
- Schmerse, Dr. Gerd C.: Familiengeschichte der Schmerse aus der Neumark, Verlag Grüneberg Lenzen 2002, ISBN 3-9808246-1-6
Ahnenforscher
- Schmerse, Gerd †
- Schmerse, Herbert †
- Schmerse, Linda (Auswandererzweig Wisconsin)
Weblinks
- Literatur von und über Schmerse, Christine im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Gerd im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Wolfgang im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Gertrud im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Gisela im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Hubert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Jens im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Lothar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Paul im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Literatur von und über Schmerse, Uwe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Private Homepage Gerd Schmerse
- Familiengeschichte Schmerse
Interne Links im genealogy.net-Wiki
Daten aus FOKO
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