Drögemüller (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Durch die Einheirat von Hans Peter Drögemüller (ev.-luth., 1742-1773) ist ein Zweig | Durch die Einheirat von Hans Peter Drögemüller (ev.-luth., 1742-1773) ist ein Zweig unserer Familie seit 1769 im Heidedorf Böddenstedt (Kreis Uelzen, Niedersachsen) ansässig. | ||
Die ursprünglich landwirtschaftlich orientierte Familie führte ab 1774 über Generationen eine Stellmacherei und ab 1853 einen Gemischtwarenladen. Außerdem waren die jeweiligen Hofbesitzer seit 1894 als Posthalter eingesetzt und delegierten das örtliche Postwesen. | Die ursprünglich landwirtschaftlich orientierte Familie führte ab 1774 über Generationen eine Stellmacherei und ab 1853 einen Gemischtwarenladen. Außerdem waren die jeweiligen Hofbesitzer seit 1894 als Posthalter eingesetzt und delegierten das örtliche Postwesen. | ||
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Der Stellmacher Heinrich Christoph Götting heiratete die Witwe des Achtelhöfners Hans Peter Drögemüller, Ilse Marie Drögemüller(geb. Techmann, 1746-?) und eröffnete 1774 eine Stellmacherei auf dem Hof | Der Stellmacher Heinrich Christoph Götting heiratete die Witwe des Achtelhöfners Hans Peter Drögemüller, Ilse Marie Drögemüller (geb. Techmann, 1746-?) und eröffnete 1774 eine Stellmacherei auf dem Hof. Der Betrieb wurde seit dieser Zeit bis zum Ende des 20. Jahrhunderts (über 225 Jahre) von allen sechs nachfolgenden Generationen betrieben und ausgebaut. Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurden landwirtschaftliche Geräte, Ackerwagen, Schiebkarren, Leitern, Webgestelle und dergleichen hergestellt. Nach der Währungsreform änderte sich die Nachfrage rapide. Traktoren und Gummiwagen ersetzten die Pferdegespanne und so erfolgte 1963 durch Stellmachermeister Heinrich Drögemüller (* 1928) schließlich eine Spezialisierung des Betriebes auf die Herstellung von Straßen-Leitpfosten. Außerdem entwickelte er Holznester, die für die Eiergewinnung in der Geflügelwirtschaft patentiert und landesweit vertrieben wurden. | ||
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''Beschreibung:'' | ''Beschreibung:'' | ||
In Silber ein roter Wellenschrägbalken (symbolisiert einen Bachlauf), begleitet oben von einem schwarzen Wassermühlrad, unten von einem achtspeichigen, schwarzen Rad (symbolisiert das Stellmacherhandwerk). Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wachsendes Rad – wie im Schilde – vor einem wachsenden, springenden, roten Einhorn. Gleiches Einhorn findet sich im Wappen des Dorfes Böddenstedt. Es wurde im | In Silber ein roter Wellenschrägbalken (symbolisiert einen Bachlauf), begleitet oben von einem schwarzen Wassermühlrad, unten von einem achtspeichigen, schwarzen Rad (symbolisiert das Stellmacherhandwerk). Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wachsendes Rad – wie im Schilde – vor einem wachsenden, springenden, roten Einhorn. Gleiches Einhorn findet sich 1937 im Wappen des Dorfes Böddenstedt. Es wurde außerdem bereits im 13. und 14. Jahrhundert von den ''Rittern v. Bodenstede'', so der damalige Name von Böddenstedt, im Schilde geführt. | ||
=== Familientreffen === | === Familientreffen === |
Version vom 2. August 2008, 14:17 Uhr
Herzlich Willkommen! Dieser Artikel behandelt die Geschichte des Hofes der Familie Drögemüller zu Böddenstedt (seit 1769).
Varianten und mögliche Herkunft des Namens
Drögemüller, auch Drögmöller, Drögemöller: Zusammensetzung der Worte "dröge" (niederdeutsches Wort für "trocken", "dürr") und "Müller" = Beurfsbezeichnung. Also die nähere Bestimmung eines Müllers. Möglicherweise der Betreiber einer Mühle in trockener Lage, der zum Betreiben seiner Mühle gleichsam zu wenig Wasser hatte, oder eine Windmühle betrieb.
Geographische Verteilung
Wie in den folgenden Grafiken ersichtlich, lebt die Mehrzahl der Namensträger im nord-östlichen Teil Niedersachsens, in Hamburg und in Schleswig-Holstein. Die Lüneburger-Heide sticht besonders hervor. So weisen die Landkreise Uelzen und Gifhorn die meisten absoluten Vorkommen auf, gefolgt von Celle, Hamburg und Hannover.
Relativ | Absolut |
---|---|
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Familie Drögemüller zu Böddenstedt
Durch die Einheirat von Hans Peter Drögemüller (ev.-luth., 1742-1773) ist ein Zweig unserer Familie seit 1769 im Heidedorf Böddenstedt (Kreis Uelzen, Niedersachsen) ansässig. Die ursprünglich landwirtschaftlich orientierte Familie führte ab 1774 über Generationen eine Stellmacherei und ab 1853 einen Gemischtwarenladen. Außerdem waren die jeweiligen Hofbesitzer seit 1894 als Posthalter eingesetzt und delegierten das örtliche Postwesen.
Haus und Hof
Der Hof von Familie Drögemüller befindet sich im historischen Ortskern von Böddenstedt in der Mühlenstraße. Das Wohnhaus wurde 1817 von Hofbesitzer Jürgen Heinrich Drögemüller, Stellmachermeister, und Engel Dorothea (geb. Schröder) erbaut.
Stellmacherei
Der Stellmacher Heinrich Christoph Götting heiratete die Witwe des Achtelhöfners Hans Peter Drögemüller, Ilse Marie Drögemüller (geb. Techmann, 1746-?) und eröffnete 1774 eine Stellmacherei auf dem Hof. Der Betrieb wurde seit dieser Zeit bis zum Ende des 20. Jahrhunderts (über 225 Jahre) von allen sechs nachfolgenden Generationen betrieben und ausgebaut. Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurden landwirtschaftliche Geräte, Ackerwagen, Schiebkarren, Leitern, Webgestelle und dergleichen hergestellt. Nach der Währungsreform änderte sich die Nachfrage rapide. Traktoren und Gummiwagen ersetzten die Pferdegespanne und so erfolgte 1963 durch Stellmachermeister Heinrich Drögemüller (* 1928) schließlich eine Spezialisierung des Betriebes auf die Herstellung von Straßen-Leitpfosten. Außerdem entwickelte er Holznester, die für die Eiergewinnung in der Geflügelwirtschaft patentiert und landesweit vertrieben wurden.
Landwirtschaft
Als die Stellmacherei gegründet wurde, war die Landwirtschaft schon im Familienbesitz. Aus dem Register des Abgabenpflichtigen Gutes v. d. Wense zu Holdenstedt ist ersichtlich, dass 1773 der Kötner Jürgen Heinrich Drögemüller dort aufgeführt wird. 12 ha Land wurden bis 1958 bewirtschaftet. Seit dem 01.10.1958 sind diese Flächen verpachtet.
Kolonial-/Gemischtwarenladen
Von je her war es das Bestreben des jeweiligen Hoferben, den Betrieb möglichst vielseitig zu gestalten, "um krisenfest zu bleiben", wie man seinerzeit sagte. So eröffnete Jürgen Heinrich Drögemüller (1829-1911) 1853 zusätzlich einen Kolonialwarenladen, der bis 1981 von Sohn Heinrich Christoph Wilhelm (1864-1933) und Enkel Wilhelm Hermann Heinrich (1899-1981) als Gemischtwarenladen weitergeführt wurde. In der Genehmigungsurkunde heißt es: "Dem Viertelhufner Heinrich Drögemüller zu Böddenstedt wird hierdurch Namens königlicher Landdrostei eröffnet, daß gedachte hohe Behörde ihm die Concession zur Landkrämerei bis zur weiteren Verfügung erteilt hat." Dieser Betriebszweig bestand bis 1981.
Posthalterei
Auch die Post ist seit 1894 im Hause Drögemüller untergebracht. Die folgenden Hofbesitzer waren somit Stellmachermeister, Kaufmann und Posthalter [1] in einer Person und wirkten überdies bisweilen als Gemeinde- und Kirchenräte, Chorleiter und Schöffen. Eine Pressemitteilung vom 03.06.1992 verweist auf die ungewöhnliche Postgeschichte Böddenstedts: "Seit dem 1. Mai 1894, als die erste Posthilfsstelle eingerichtet wurde, ist die Post in diesem Hause untergebracht gewesen und der Dienst stets von Angehörigen der Familie Drögemüller versehen worden. Erster Verwalter war von 1894 bis 1930 Großvater Heinrich Drögemüller, der 1905 die Einrichtung einer Telegraphenhilfsstelle und 1929 die Umbenennung in eine Poststelle II erlebte. Nach dessen Ehefrau Dorothea war Vater Heinrich Drögemüller Posthalter bis 1964, seitdem ist in dritter Generation Sohn Heinrich Drögemüller Träger dieses Amtes." Die Postfiliale wurde um die Jahrtausendwende geschlossen, nachdem Ulrike Drögemüller seit 1993 den Dienst verrichtete.
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Die Meister in der Stellmacherei.
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Gemischtwarenladen nebst Poststelle um 1970.
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Wohnhaus um 1900.
- Giebel-Wohnhaus.jpg
Der Giebel des Wohnhauses (2008).
Besitzerfolge
- 1. Hans Peter Drögemüller (1642-1773)
- 2. Heinrich Christoph Götting (Interimswirt)
- 3. Jürgen Heinrich Drögemüller (1773-1844)
- 4. Jürgen Heinrich Christoph Drögemüller (1729-1862)
- 5. Jürgen Heinrich Wilhelm Drögemüller (1829-1911)
- 6. Heinrich Christoph Wilhelm Drögemüller (1864-1933)
- 7. Wilhelm Hermann Heinrich Drögemüller (1899-1981)
- 8. Heinrich Drögemüller (* 1928)
Die väterliche Stammreihe des Verfassers
- 1. Peter Drögemüller (ca. 1580-1661) u. N.N. (...-1626)
- 2. Michel Drögemüller (1599-1669) & Ilsabe Vagedes (1597-1666)
- 3. Michel Drögemüller (1630-1695) & N.N.
- 4. Jürgen Drögemüller & Catharina Müller (1657-1730)
- 5. Franz Henrich Drögemüller (1699-...) & N.N.
- 6. Hans Peter Drögemüller (1742-1773) & Ilse Marie Techmann (1846-...)
- 7. Jürgen Heinrich Drögemüller (1773-1844) & Engel Dorothea Schröder
- 8. Jürgen Heinrich Christoph Drögemüller (1729-1862) & Katharina Sophia Magdalena Cohrs (1805-1836)
- 9. Jürgen Heinrich Wilhelm Drögemüller (1829-1911) & Dorothea Maria Schröder (1843-1919)
- 10. Heinrich Christoph Wilhelm Drögemüller (1864-1933) & Dorothea Katharina Elisabeth Kayser (1869-1957)
- 11. Wilhelm Hermann Heinrich Drögemüller (1899-1981) & Anna Ella Elisabeth Sorge (1914-1989)
- 12. (II) Hans-Jürgen Drögemüller & Evelyn v. Spiczak Brzezinski
- 13. Cord Drögemüller
Wappen
Seit 1988 führt unsere Familie ein Wappen, das von unserem Familien-Genealogen und -mitglied Dipl.-Ing. Karl-Heinz Alpers (* 1923) aus Oldenburg (Oldb) entworfen wurde. Führungsberechtigt sind alle männlichen Nachkommen Hans Peter Drögemüllers (1742-1773), solange sie noch den Familiennamen führen.
Beschreibung: In Silber ein roter Wellenschrägbalken (symbolisiert einen Bachlauf), begleitet oben von einem schwarzen Wassermühlrad, unten von einem achtspeichigen, schwarzen Rad (symbolisiert das Stellmacherhandwerk). Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wachsendes Rad – wie im Schilde – vor einem wachsenden, springenden, roten Einhorn. Gleiches Einhorn findet sich 1937 im Wappen des Dorfes Böddenstedt. Es wurde außerdem bereits im 13. und 14. Jahrhundert von den Rittern v. Bodenstede, so der damalige Name von Böddenstedt, im Schilde geführt.
Familientreffen
Seit den 1960er Jahren findet in regelmäßigen Abständen ein Familientreffen auf dem Stammhof in Böddenstedt, aber auch bei anderen Familienmitgliedern statt. Zu den Zusammenkünften erscheinen regelmäßig 100-120 verwandte Personen aus dem In- und Ausland. Das letzte Treffen fand im Jahre 2007 auf dem Stammhof statt.
Verwandte u. verschwägerte Familien und deren Wappen
Auszüge (exemplarisch) aus der Familienchronik: Alpers, Aruanno, Backeberg, Bargmann, Barte, Bismark, Block, Blomen, Bothe, Braun, Brinkmann, Brockhöve, Brockmeier, Brüning, Bührke, Büthe, Bussen, Caspary, Christiansen, Claus, Clayer, Cohrs, Daegel, Damm, Dedekind, Delfs, Depner, Döhrmann, Dreyer, Drögemüller-Frey, Duddeck, Düver, Estorf, Felsmann, Freytag, Fulge, Gade, Gast, Gerdesmann, Gerken, Grossmann, Grote, Grumpelt, Gubbels, Günther, Hagenström, v. Hake, Hammes, Harling, Hauch, Hechinger, Heinmüller, Hernstein, Herrmann, Hiestermann, Hilmer, Hinrichs, Holst(e), Holtgrefe, Kayser, Kemena, Kindel, Köhler, Köllmann, Köllner, Kühlewind, Kuhlmann, Kunst, Lange, Lara Correa, Leverenz, Lichte, Lindemann, Lindloff, v. Londeix, Lorenz, Lutterloh, Maaß, Manning, Martensen, Marwede, Matthiesen, Mausolf, Michels, Möller, Müller, v. d. Nedderohe, Niebuhr, Niemann, Oberin, Olfermann, v. Pazatka Lipinski, Penshorn, Phuhl, Plumhoff, Pürschel, Radtke, Recke, Rehberg, Reinhardt, Reiter, Renken, Riggert, Ringelmann, Rißmann, Ritz, Römer, Rosenburg, Sander, Sandmann, Schäfer, Schmieta, Schneider, Schröder, Schümann, Schütte, Schulenburg, Schulte(n), Schulze, Schwaegermann, Seelhoff, Severloh, Siekmann, Smedt, Sorge, Speckhahn, v. Spiczak Brzezinski, Spinder, Stalbom, Staubacher, Stelljes, Stolte, Tiedemann, Tiedge, v. Trzebiatowski, Uffmann, Ulrici, Vardorp, Viets, Vogel, Vogt, Walther, Warnecke, Wassmann, Weissheimer, Wellmann, Wesa, Wick, Wieck, Wiermann, Winkelmann, Winter, Winterhoff, Woltmann, Zander, etc.
Quellen
- Alpers, Karl-Heinz (1991): Chronik der Familien Alpers & Winterhoff.
- Oestmann, Hermann: Chronik des Dorfes und der Schule Böddenstedt.
- Drögemüller, Hans-Jürgen (u.a.) (1997): Festschrift "800 Jahre Böddenstedt - Ein Golddorf feiert Geburtstag". Sonderbeilage der 37. Ausgabe von "DIE ZEITUNG", Suderburg.