Karlsruher Militär/1803 - 1806: Unterschied zwischen den Versionen
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** 01.10. Abschluss eines Allianzvertrages zum Krieg gegen Österreich und Russland; Baden verpflichtet sich zur Stellung einer Feldbrigade von 3.380 Soldaten | ** 01.10. Abschluss eines Allianzvertrages zum Krieg gegen Österreich und Russland; Baden verpflichtet sich zur Stellung einer Feldbrigade von 3.380 Soldaten | ||
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** Das Fürstentum Leiningen als Standesherrschaft wird an die Oberhoheit der Großherzogs v. Baden gebunden | ** Das Fürstentum Leiningen als Standesherrschaft wird an die Oberhoheit der Großherzogs v. Baden gebunden | ||
** Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz II. (seit 1804 Kaiser franz I. von Österreich); Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation | ** Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz II. (seit 1804 Kaiser franz I. von Österreich); Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation | ||
'''militärische Veränderungen''': | |||
*trotz der politischen Anlehnung an Frankreich – bei den Kriegsartikeln, Reglements, dem Kriegsgericht oder der Kriegsverwaltung war Preußen beispielgebend und prägend | |||
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**die Infanterie wurde in drei Regimenter und ein Grenadier- sowie ein Jäger-Bataillon gegliedert, | |||
**die Kavallerie bestand aus einem Dragoner-Regiment und einer Husaren-Schwadron. | |||
**erstmals wurde die Artillerie eigenständig organisiert. | |||
**zur Reservebildung diente ein Garnisons-Regiment mit Stab in Schwetzingen und den unterstellten Kompanien in Schwetzingen, Dilsberg, Pforzheim, Rastatt, Meersburg, Emmendingen und Lörrach. | |||
*im Jahre 1806 konnte aus verschiedenen, von mediatisierten Fürsten übernommenen Truppenteilen das 4. Linien-Infanterie-Regiment aufgestellt werden. | |||
*zugleich wurde das Garnisons-Regiment auf vier Garnisons-Regimenter aufgestockt, die je einem Linien-Infanterie-Regiment als Ersatzgestellungs-Regimenter zugeordnet wurden | |||
*1806 bestand die badische Streitmacht insgesamt aus 14 Bataillonen (57 Kompanien) Infanterie, 10 Schwadronen Kavallerie und 3 Batterien Artillerie | |||
*'''Heeresergänzung''': das Land wurde — wiederum nach preußischem Vorbild — durch das »kurfürstlich-badische Kantonreglement vom 4. Dezember 1804« in vier Kantone eingeteilt. | |||
*'''Dienstzeit''': betrug allgemein 8 Jahre, bei der Artillerie 12 Jahre; allerdings wurden die Soldaten in Friedenszeiten, wie damals allgemein üblich, für die meiste Zeit des Jahres beurlaubt. Die Unterbringung erfolgte zumeist noch in Bürgerquartieren; jedoch begann ab 1802 der Kasernenbau |
Version vom 19. Mai 2008, 01:47 Uhr
Politische Ereignisse:
- 1805: 3. Koalitioskrieg:
- 01.10. Abschluss eines Allianzvertrages zum Krieg gegen Österreich und Russland; Baden verpflichtet sich zur Stellung einer Feldbrigade von 3.380 Soldaten
- 02.10. Versammlung der Bad. Truppen im Raum Pforzheim
- 02.12. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz, Frankreich gewinnt;
- 26.12. Frieden von Pressburg, 2. territoriale Vergrößerung Badens
- 1806:
- Heimkehr der Bad. Feldbrigade: Verwendung nur im Etappendienst
- Gründung des Rheinbundes, dem Baden beitritt; das Kurfürstentum wird Großherzogtum, dritte territoriale Vergrößerung Badens (Gebiet des ehem. Vorderösterr. Breisgaus) Vergrößerungen 1805 und 1806 auf 17724 qkm u. 920.000 Einwohner
- Das Fürstentum Leiningen als Standesherrschaft wird an die Oberhoheit der Großherzogs v. Baden gebunden
- Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz II. (seit 1804 Kaiser franz I. von Österreich); Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
militärische Veränderungen:
- trotz der politischen Anlehnung an Frankreich – bei den Kriegsartikeln, Reglements, dem Kriegsgericht oder der Kriegsverwaltung war Preußen beispielgebend und prägend
- Reorganisation:
- die Infanterie wurde in drei Regimenter und ein Grenadier- sowie ein Jäger-Bataillon gegliedert,
- die Kavallerie bestand aus einem Dragoner-Regiment und einer Husaren-Schwadron.
- erstmals wurde die Artillerie eigenständig organisiert.
- zur Reservebildung diente ein Garnisons-Regiment mit Stab in Schwetzingen und den unterstellten Kompanien in Schwetzingen, Dilsberg, Pforzheim, Rastatt, Meersburg, Emmendingen und Lörrach.
- im Jahre 1806 konnte aus verschiedenen, von mediatisierten Fürsten übernommenen Truppenteilen das 4. Linien-Infanterie-Regiment aufgestellt werden.
- zugleich wurde das Garnisons-Regiment auf vier Garnisons-Regimenter aufgestockt, die je einem Linien-Infanterie-Regiment als Ersatzgestellungs-Regimenter zugeordnet wurden
- 1806 bestand die badische Streitmacht insgesamt aus 14 Bataillonen (57 Kompanien) Infanterie, 10 Schwadronen Kavallerie und 3 Batterien Artillerie
- Heeresergänzung: das Land wurde — wiederum nach preußischem Vorbild — durch das »kurfürstlich-badische Kantonreglement vom 4. Dezember 1804« in vier Kantone eingeteilt.
- Dienstzeit: betrug allgemein 8 Jahre, bei der Artillerie 12 Jahre; allerdings wurden die Soldaten in Friedenszeiten, wie damals allgemein üblich, für die meiste Zeit des Jahres beurlaubt. Die Unterbringung erfolgte zumeist noch in Bürgerquartieren; jedoch begann ab 1802 der Kasernenbau