Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/346: Unterschied zwischen den Versionen

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ist aus Ach, Aich, Ahha, welche ebenfalls Wasser bedeuten, entstanden. König Pipin II., von Herstal, hatte 753 in Aachen, welches damals schon zum Flecken herangewachsen war, einen Pallast (Pfalz) mit einer Kapelle; von dieser hat die Stadt später die französische Benennung <tt>Aix-la-Chapelle</tt> erhalten. Bis zum 9. Jahrhundert waren die Bewohner von Aachen Diener der Pfalz und Meyer der königlichen Höfe und Besitzungen daselbst. Kein Besitzer und freier Eigenthümer wohnte noch allda. Kaiser Karl der Große, wahrscheinlich in Aachen geboren, ließ 778 die Pfalz und 796 die königliche Kapelle, die spätere Münsterkirche, neu aufbauen und die Bäder herstellen. Er errichtete in Aachen eine hohe Schule und eine Bibliothek unter Alkuin, gab Marktrechte und Gewichte, stiftete ein Kloster bei der Kirche und ließ die Pfalz mit den sämmtlichen Anlagen mit einer Mauer einfassen. Der Kaiser hielt sich gern in Aachen auf, besonders in seinen letzten Lebensjahren und feierte in der Münsterkirche gewöhnlich die Ostern und Weihnachten. Er hielt große Hoftage zu Aachen; sein Pfalzgraf richtete die Freien, an dessen Stelle später der Vogt erscheint. Ein königlicher Meyer stand den Unfreien der königlichen Pfalz vor. Die Schöffen wurden aus den Freien gewählt. Aachen, obgleich im Ober-Maasgau gelegen, war als königlicher Weiler und als Hauptpfalz von jeher der Gaugrafschaft entzogen und bildete schon 870 einen besondern Distrikt, „das Reich von Aachen“, unter königlichen Richtern und Verwaltern. — Im Oktober des Jahres 992 wurde in dem Pallaste Aachen eine große Kirchenversammlung gehalten, welcher Paulinus, Patriarch von <tt>Aquileia</tt>, statt des Papstes

Aktuelle Version vom 2. November 2008, 11:52 Uhr

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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ist aus Ach, Aich, Ahha, welche ebenfalls Wasser bedeuten, entstanden. König Pipin II., von Herstal, hatte 753 in Aachen, welches damals schon zum Flecken herangewachsen war, einen Pallast (Pfalz) mit einer Kapelle; von dieser hat die Stadt später die französische Benennung Aix-la-Chapelle erhalten. Bis zum 9. Jahrhundert waren die Bewohner von Aachen Diener der Pfalz und Meyer der königlichen Höfe und Besitzungen daselbst. Kein Besitzer und freier Eigenthümer wohnte noch allda. Kaiser Karl der Große, wahrscheinlich in Aachen geboren, ließ 778 die Pfalz und 796 die königliche Kapelle, die spätere Münsterkirche, neu aufbauen und die Bäder herstellen. Er errichtete in Aachen eine hohe Schule und eine Bibliothek unter Alkuin, gab Marktrechte und Gewichte, stiftete ein Kloster bei der Kirche und ließ die Pfalz mit den sämmtlichen Anlagen mit einer Mauer einfassen. Der Kaiser hielt sich gern in Aachen auf, besonders in seinen letzten Lebensjahren und feierte in der Münsterkirche gewöhnlich die Ostern und Weihnachten. Er hielt große Hoftage zu Aachen; sein Pfalzgraf richtete die Freien, an dessen Stelle später der Vogt erscheint. Ein königlicher Meyer stand den Unfreien der königlichen Pfalz vor. Die Schöffen wurden aus den Freien gewählt. Aachen, obgleich im Ober-Maasgau gelegen, war als königlicher Weiler und als Hauptpfalz von jeher der Gaugrafschaft entzogen und bildete schon 870 einen besondern Distrikt, „das Reich von Aachen“, unter königlichen Richtern und Verwaltern. — Im Oktober des Jahres 992 wurde in dem Pallaste Aachen eine große Kirchenversammlung gehalten, welcher Paulinus, Patriarch von Aquileia, statt des Papstes