Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/25: Unterschied zwischen den Versionen

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Weg nach Golgata ergeben wandeln, den der Vater des Gekreuzigten  
des Klagens und Murrens in die Scheide stecken, und den Weg nach Golgata ergeben wandeln, den der Vater des Gekreuzigten Euch führt; werdet Charwoche haben, aber auch einen Ostertag erleben. - Es ist wahr, Euer Leiden ist außerordentlich. Ich fühle es mit Euch mehr, als ich es beschreiben kann. Es empört meine ganze Natur, - aber nur die Natur, - der Geist kann nicht murren. Im Geist finde ich Salbung, Anbetung, so oft ich für Euch zum Heilande aufblicke. Es muß gut sein, es kann nicht gefehlt sein, wenn wir es von der rechten Seite betrachten. Von Oben herab ist Alles gut gemacht gerecht und selig; von Unten - von Menschen - müßt Ihr ja nichts anders erwarten. Gott will seine Auserwählten nicht in einem Himmel zum Himmel bereiten, sondern in einer Welt, die im Argen liegt, und recht dazu gemacht ist, uns zu läutern und vorzubereiten zu der Herrlichkeit, die wir nur erlangen, wenn wir mit leiden  und mit sterben. - Greifet nur das Messer nicht bei der Schneide, bei der Spitze an, sondern bei der Handhabe, so werdet Ihr Euch nicht verwunden, d. h. sehet nicht auf die Menschen, sondern auf den Heiland und gerechten Gott; nehmet das Leiden nicht von Menschen, nicht aus der Hand der Menschen, sondern von Gott, von des Vaters Hand an, die uns hier züchtiget, damit wir dort herrlich werden, der Euch in Trübsal, im schwersten Leiden übet, damit Ihr Christen - Anbeter des Gekreuzigten, - seid, die von Ihm Geduld und Ergebung gelernt haben. Denn im Glück, in Freuden kann die gottlose Welt auch fromm sein; aber die Hitze der Trübsal bewähret und zeigt das rechte Gold der Frömmigkeit, aber auch die Schlacken der Heuchelei. - Vergesset nicht des Trostes, den Ihr Euch aus den ersten Jahrhunderten des Christenthums holen könnt, wo die Gemeinden fast allezeit ihrer Lehrer und Apostel, Ihrer Hirten und Aeltesten beraubt, und die Christen selbst in Kerker und Bande geworfen wurden, oder auswandern und in Höhlen, Wäldern und Klüften sich verbergen mußten; wo kein Lehrer und kein Christ seines Lebens - Vermögens - und seiner Ruhe  sicher war; wo Jeder immer Alles in der Hand tragen und herzugeben bereit sein mußte! - Gewiß, gewiß, Herzgeliebte, wird Euch dieser schmerzliche Verlust der größte Gewinn sein - durch die Gnade und Güte des Herrn. Gewiß, wird es Euch Gott zum Segen werden lassen. Zweifelt nur nicht, sondern glaubet an die verborgene Weisheit und die wunderbaren Wege Gottes, die, so dunkel sie sein mögen, den-
Euch führt; werdet Charwoche haben, aber auch  
einen Ostertag erleben. - Es ist wahr, Euer Leiden ist außerordentlich.  
Ich fühle es mit Euch mehr, als ich es beschreiben kann.  
Es empört meine ganze Natur, - aber nur die Natur,  
- der Geist kann nicht murren. Im Geist finde ich Salbung,  
Anbetung, so oft ich für Euch zum Heilande aufblicke. Es  
muß gut sein, es kann nicht gefehlt sein, wenn wir es von der  
rechten Seite betrachten. Von Oben herab ist Alles gut gemacht,
gerecht und selig; von Unten - von Menschen - müßt  
Ihr ja nichts anders erwarten. Gott will seine Auserwählten  
nicht in einem Himmel zum Himmel bereiten, sondern in einer  
Welt, die im Argen liegt, und recht dazu gemacht ist, uns zu  
läutern und vorzubereiten zu der Herrlichkeit, die wir nur erlangen,  
wenn wir mit leiden  und mit sterben. - Greifet  
nur das Messer nicht bei der Schneide, bei der Spitze an,  
sondern bei der Handhabe, so werdet Ihr Euch nicht verwunden,  
d. h. sehet nicht auf die Menschen, sondern auf den Heiland  
und gerechten Gott; nehmet das Leiden nicht von Menschen,  
nicht aus der Hand der Menschen, sondern von Gott, von  
des Vaters Hand an, die uns hier züchtiget, damit wir dort  
herrlich werden, der Euch in Trübsal, im schwersten Leiden  
übet, damit Ihr Christen - Anbeter des Gekreuzigten, -  
seid, die von Ihm Geduld und Ergebung gelernt haben. Denn  
im Glück, in Freuden kann die gottlose Welt auch fromm  
sein; aber die Hitze der Trübsal bewähret und zeigt das rechte  
Gold der Frömmigkeit, aber auch die Schlacken der Heuchelei.  
- Vergesset nicht des Trostes, den Ihr Euch aus den ersten  
Jahrhunderten des Christenthums holen könnt, wo die Gemeinden  
fast allezeit ihrer Lehrer und Apostel, Ihrer Hirten  
und Aeltesten beraubt, und die Christen selbst in Kerker und  
Bande geworfen wurden, oder auswandern und in Höhlen,  
Wäldern und Klüften sich verbergen mußten; wo kein Lehrer  
und kein Christ seines Lebens - Vermögens - und seiner  
Ruhe  sicher war; wo Jeder immer Alles in der Hand tragen  
und herzugeben bereit sein mußte! - Gewiß, gewiß, Herzgeliebte,  
wird Euch dieser schmerzliche Verlust der größte Gewinn  
sein - durch die Gnade und Güte des Herrn. Gewiß,  
wird es Euch Gott zum Segen werden lassen. Zweifelt nur  
nicht, sondern glaubet an die verborgene Weisheit und die  
wunderbaren Wege Gottes, die, so dunkel sie sein mögen, den-

Version vom 8. Dezember 2013, 07:16 Uhr

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des Klagens und Murrens in die Scheide stecken, und den Weg nach Golgata ergeben wandeln, den der Vater des Gekreuzigten Euch führt; werdet Charwoche haben, aber auch einen Ostertag erleben. - Es ist wahr, Euer Leiden ist außerordentlich. Ich fühle es mit Euch mehr, als ich es beschreiben kann. Es empört meine ganze Natur, - aber nur die Natur, - der Geist kann nicht murren. Im Geist finde ich Salbung, Anbetung, so oft ich für Euch zum Heilande aufblicke. Es muß gut sein, es kann nicht gefehlt sein, wenn wir es von der rechten Seite betrachten. Von Oben herab ist Alles gut gemacht, gerecht und selig; von Unten - von Menschen - müßt Ihr ja nichts anders erwarten. Gott will seine Auserwählten nicht in einem Himmel zum Himmel bereiten, sondern in einer Welt, die im Argen liegt, und recht dazu gemacht ist, uns zu läutern und vorzubereiten zu der Herrlichkeit, die wir nur erlangen, wenn wir mit leiden und mit sterben. - Greifet nur das Messer nicht bei der Schneide, bei der Spitze an, sondern bei der Handhabe, so werdet Ihr Euch nicht verwunden, d. h. sehet nicht auf die Menschen, sondern auf den Heiland und gerechten Gott; nehmet das Leiden nicht von Menschen, nicht aus der Hand der Menschen, sondern von Gott, von des Vaters Hand an, die uns hier züchtiget, damit wir dort herrlich werden, der Euch in Trübsal, im schwersten Leiden übet, damit Ihr Christen - Anbeter des Gekreuzigten, - seid, die von Ihm Geduld und Ergebung gelernt haben. Denn im Glück, in Freuden kann die gottlose Welt auch fromm sein; aber die Hitze der Trübsal bewähret und zeigt das rechte Gold der Frömmigkeit, aber auch die Schlacken der Heuchelei. - Vergesset nicht des Trostes, den Ihr Euch aus den ersten Jahrhunderten des Christenthums holen könnt, wo die Gemeinden fast allezeit ihrer Lehrer und Apostel, Ihrer Hirten und Aeltesten beraubt, und die Christen selbst in Kerker und Bande geworfen wurden, oder auswandern und in Höhlen, Wäldern und Klüften sich verbergen mußten; wo kein Lehrer und kein Christ seines Lebens - Vermögens - und seiner Ruhe sicher war; wo Jeder immer Alles in der Hand tragen und herzugeben bereit sein mußte! - Gewiß, gewiß, Herzgeliebte, wird Euch dieser schmerzliche Verlust der größte Gewinn sein - durch die Gnade und Güte des Herrn. Gewiß, wird es Euch Gott zum Segen werden lassen. Zweifelt nur nicht, sondern glaubet an die verborgene Weisheit und die wunderbaren Wege Gottes, die, so dunkel sie sein mögen, den-