Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/184: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(automatisch angelegt)
(OCR-Text eingefügt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Chronik Spamer|183|186|185|unvollständig}}
{{Chronik Spamer|183|186|185|unkorrigiert}}
 
{|
|-
| valign="top" |
:Welcher strahlt der Liebe stärkste Flammen? —
:Welcher blickt am freundlichsten mich an?
:Wo, ach, wo komm' ich mit Ihr zusammen?
:Und wer zeigt mir schnell die frohe Bahn?
:V, daß ich den Wagen dort bestiege,
:Der von Mitternacht nach Abend fährt!
| valign="top" |
:Daß er mich durch alle Himmel trüge,
:Bis der Wünsche letzter nur gewährt!
:O, wie sollten seine Rosse eilen!
:Funken sprühen seine Are aus!
:Nirgend wollt' ich rasten, nirgend weilen,
:Bis an meines lieben Käthchens Haus! -
|-
|}
 
 
:::::::{{Sperrschrift|'''Mein Veilchen.'''}}
{|
|-
| valign="top" |
:Kürzlich blühte noch so schön,
:Wunderhold mein Veilchen;
:Mit Entzücken sah ich'3 steh'n,
:Aber — nur ein Weilchen.
 
:Aus der Heimath fernem Thal
:Pflanzt' ich mir's in Garten,
:Um das Blümchen meiner Wahl
:Zärtlich hier zu warten.
 
:Täglich konnte ich's nun sehn,
:Und sah'3 immer lieber;
:Nichts — ich will es gern gest hn —
:Nichts ging mir darüber.
 
:Herzlich konnte ich mich freun
:Nur in seiner Nähe;
:Konnte ich nicht bei ihm sein,
:That das Herz nur wehe.
 
:Anmuth und Bescheidenheit
:Mußten ihm gewinnen,
:Wie sein Duft und blaues Kleid,
:Herz mit allen Sinnen.
 
:Ruhte es an meiner Brust —
:Dieses Wohlbehagen,
:Diese sel'ge Himmclslust
:Kann ich Niemand sagen.
 
:Junge Veilchen sah ich zwei
:Sanft daran sich schmiegen,
:Und es machte mir dabei
:Immer mehr Vergnügen.
| valign="top" |
:Noch dacht' ich der Freuden viel
:An ihm zu genießen,
:Als ihm schnell ein andres Ziel
:Wurde angewiesen.
 
:Ach, es war des Schöpfers Hand,
:Die es nicht verletzte,
:Sondern in ein bessres Land
:Nur von hier versetzte!
 
:Schweige, ungestümes Herz!
:Stille deine Klagen!
:Auge, blicke himmelwärts!
:Dort bei ihm wird'5 tagen!
 
:Prächtiger an Gottes Thron
:Wirst Du, Veilchen prangen,
:Als Du hier auf Erden schon
:Hattest angefangen!
 
:Aus den Augen bist Du hier
:Freilich mir genommen!
:Aus dem Herzen wirst Du mir
:Nimmer, nimmer kommen!
 
:Mein bist Du! einst ewig mein
:In den Himmels Räumen!
:Bis zu jenem Seligsein
:Will ich von Dir träumen!
 
:Eilend meine Zeit verstreicht;
:Eh Du Dich'3 verstehest,
:Habe ich den Grt erreicht,
:Wo Du jetzo blühest!
|-
|}
 
:::::Räthst Du, Leser, wie es hieß? —
:::::Nur die Anfangszeichen
:::::Dieser funfzehn Verse lies,
:::::Die dem Namen gleichen!

Version vom 12. Juni 2008, 18:22 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[183]
Nächste Seite>>>
[185]
Datei:Chronik Spamer.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Welcher strahlt der Liebe stärkste Flammen? —
Welcher blickt am freundlichsten mich an?
Wo, ach, wo komm' ich mit Ihr zusammen?
Und wer zeigt mir schnell die frohe Bahn?
V, daß ich den Wagen dort bestiege,
Der von Mitternacht nach Abend fährt!
Daß er mich durch alle Himmel trüge,
Bis der Wünsche letzter nur gewährt!
O, wie sollten seine Rosse eilen!
Funken sprühen seine Are aus!
Nirgend wollt' ich rasten, nirgend weilen,
Bis an meines lieben Käthchens Haus! -


Mein Veilchen.
Kürzlich blühte noch so schön,
Wunderhold mein Veilchen;
Mit Entzücken sah ich'3 steh'n,
Aber — nur ein Weilchen.
Aus der Heimath fernem Thal
Pflanzt' ich mir's in Garten,
Um das Blümchen meiner Wahl
Zärtlich hier zu warten.
Täglich konnte ich's nun sehn,
Und sah'3 immer lieber;
Nichts — ich will es gern gest hn —
Nichts ging mir darüber.
Herzlich konnte ich mich freun
Nur in seiner Nähe;
Konnte ich nicht bei ihm sein,
That das Herz nur wehe.
Anmuth und Bescheidenheit
Mußten ihm gewinnen,
Wie sein Duft und blaues Kleid,
Herz mit allen Sinnen.
Ruhte es an meiner Brust —
Dieses Wohlbehagen,
Diese sel'ge Himmclslust
Kann ich Niemand sagen.
Junge Veilchen sah ich zwei
Sanft daran sich schmiegen,
Und es machte mir dabei
Immer mehr Vergnügen.
Noch dacht' ich der Freuden viel
An ihm zu genießen,
Als ihm schnell ein andres Ziel
Wurde angewiesen.
Ach, es war des Schöpfers Hand,
Die es nicht verletzte,
Sondern in ein bessres Land
Nur von hier versetzte!
Schweige, ungestümes Herz!
Stille deine Klagen!
Auge, blicke himmelwärts!
Dort bei ihm wird'5 tagen!
Prächtiger an Gottes Thron
Wirst Du, Veilchen prangen,
Als Du hier auf Erden schon
Hattest angefangen!
Aus den Augen bist Du hier
Freilich mir genommen!
Aus dem Herzen wirst Du mir
Nimmer, nimmer kommen!
Mein bist Du! einst ewig mein
In den Himmels Räumen!
Bis zu jenem Seligsein
Will ich von Dir träumen!
Eilend meine Zeit verstreicht;
Eh Du Dich'3 verstehest,
Habe ich den Grt erreicht,
Wo Du jetzo blühest!
Räthst Du, Leser, wie es hieß? —
Nur die Anfangszeichen
Dieser funfzehn Verse lies,
Die dem Namen gleichen!