Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/227: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1|226|251|228|unkorrigiert}}
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1|226|251|228|korrigiert}}


<center>XIV. Gestaltung der Kirche bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts. <big>227</big> </center>




dem Heidenthum, als den Frühlings-Anfang für diese nördlicheren Gegenden bezeichnend, Herstammendes übertragen, das Schmücken der Häuser und Kirchen mit grünen Zweigen, Maien, wie die vorhergehende sorgfältigere Reinigung der Häuser, die noch um diese Zeit im Gebrauch ist. — An diese drei hohen Feste schließen die kleineren, die Beschneidung, die Erscheinung und die Himmelfahrt Christi, sich an. Das Fest der Beschneidung fällt auf die Octave (den achten Tag) des Weihnachtsfestes. Schon früh wurden diese Octaven gleichsam als Schluß der Festzeit (nach jüdischer Weise) ausgezeichnet. Der Anfang des Beschneidungsfestes fällt in das 7. Jahrhundert. Der Anfang des bürgerlichen Jahrs war sonst Ostern, dann, um einen festen Tag zu haben, der 25. März (Mariä Verkündigung). Das Fest der Erscheinung (Epiphania) am 6. Januar, in den ersten Jahrhunderten als Fest seiner Geburt betrachtet, daneben als Fest seiner Taufe, daher eine der gewöhnlichen Taufzeiten, dann auch als Fest der Weisen aus dem Morgenland (der sogenannten heiligen drei Könige) ''<sup>(21)</sup>'', Fest der Heiden (weil die Morgenländer kamen Christum anzubeten), ist alt in der christlichen Kirche, und es vereinigten sich bei demselben, wie angedeutet, mehrere Vorstellungen. Es trat in dieser Zeit für den Norden später hinzu das Fest des heiligen Knud (Laward, <tt>Cantus Dux</tt>) am 7. Januar, und man setzte hier das Ende der Juelzeit nach dem Dänischen Spruche: „Sanct Knud driver Juel ud.“ — Die Feier des Himmelfahrtsfestes ist wenigstens schon im Anfang des 5. Jahrhunderts aufgekommen, also schon längst, ehe hier das Christenthum eingeführt ward.
 
dem Heidenthum, als den Frühlings-Anfang für diese nördlicheren Gegenden bezeichnend, Herstammendes übertragen, das Schmücken der Häuser und Kirchen mit grünen Zweigen, Maien, wie die vorhergehende sorgfältigere Reinigung der Häuser, die noch um diese Zeit im Gebrauch ist. — An diese drei hohen Feste schließen die kleineren, die Beschneidung, die Erscheinung und die Himmelfahrt Christi, sich an. Das Fest der Beschneidung fällt auf die Octave (den achten Tag) des Weihnachtsfestes. Schon früh wurden diese Octaven gleichsam als Schluß der Festzeit (nach jüdischer Weise) ausgezeichnet. Der Anfang des Beschneidungsfestes fällt in das 7. Jahrhundert. Der Anfang des bürgerlichen Jahrs war sonst Ostern, dann, um einen festen Tag zu haben, der 25. März (Mariä Verkündigung). Das Fest der Erscheinung (Epiphania) am 6. Januar, in den ersten Jahrhunderten als Fest seiner Geburt betrachtet, daneben als Fest seiner Taufe, daher eine der gewöhnlichen Taufzeiten, dann auch als Fest der Weisen aus dem Morgenland (der sogenannten heiligen drei Könige),<ref> Beda Benerabilis im 8. Jahrhundert giebt zuerst als die Namen derselben Caspar, Melchior und Balthasar an. Spätere Schriftsteller haben: Magalach, Galgath und Saracin; Apellius, (Aurelius) Amerus und Damascus oder Ator, Sator und Peratoras.</ref> Fest der Heiden (weil die Morgenländer kamen Christum anzubeten), ist alt in der christlichen Kirche, und es vereinigten sich bei demselben, wie angedeutet, mehrere Vorstellungen. Es trat in dieser Zeit für den Norden später hinzu das Fest des heiligen Knud (Laward, <tt>Cantus Dux</tt>) am 7. Januar, und man setzte hier das Ende der Juelzeit nach dem Dänischen Spruche: „Sanct Knud driver Juel ud.“ — Die Feier des Himmelfahrtsfestes ist wenigstens schon im Anfang des 5. Jahrhunderts aufgekommen, also schon längst, ehe hier das Christenthum eingeführt ward.


Die Apostel- und Marien-Feste dienten zur Ergänzung um Abschnitte des Jahres kirchlich zu bezeichnen, und um in die Stelle von Tagen zu treten, die im Heidenthum schon von Bedeutsamkeit waren, und es wurden zu diesem Zwecke hinzu genommen das Fest Johannis des Täufers und des Erzengels Michael. Um eine ungefähre Abtheilung des Jahres in vier Viertel zu gewinnen, hat man bekanntlich Weihnacht, Ostern, Pfingsten und Michaelis gewählt,
Die Apostel- und Marien-Feste dienten zur Ergänzung um Abschnitte des Jahres kirchlich zu bezeichnen, und um in die Stelle von Tagen zu treten, die im Heidenthum schon von Bedeutsamkeit waren, und es wurden zu diesem Zwecke hinzu genommen das Fest Johannis des Täufers und des Erzengels Michael. Um eine ungefähre Abtheilung des Jahres in vier Viertel zu gewinnen, hat man bekanntlich Weihnacht, Ostern, Pfingsten und Michaelis gewählt,


----
----
''<sup>(21)</sup> Beda Benerabilis im 8. Jahrhundert giebt zuerst als die Namen derselben Caspar, Melchior und Balthasar an. Spätere Schriftsteller haben: Magalach, Galgath und Saracin; Apellius, (Aurelius) Amerus und Damascus oder Ator, Sator und Peratoras.''
<references/>
:::::::::::::::::::::::::::''15*''

Aktuelle Version vom 6. April 2008, 07:10 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  2. Band  |  3. Band  |  4. Band
1. Band  |  Inhalt des 1. Bandes
<<<Vorherige Seite
[226]
Nächste Seite>>>
[228]
Datei:SH-Kirchengeschichte-1.djvu
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



dem Heidenthum, als den Frühlings-Anfang für diese nördlicheren Gegenden bezeichnend, Herstammendes übertragen, das Schmücken der Häuser und Kirchen mit grünen Zweigen, Maien, wie die vorhergehende sorgfältigere Reinigung der Häuser, die noch um diese Zeit im Gebrauch ist. — An diese drei hohen Feste schließen die kleineren, die Beschneidung, die Erscheinung und die Himmelfahrt Christi, sich an. Das Fest der Beschneidung fällt auf die Octave (den achten Tag) des Weihnachtsfestes. Schon früh wurden diese Octaven gleichsam als Schluß der Festzeit (nach jüdischer Weise) ausgezeichnet. Der Anfang des Beschneidungsfestes fällt in das 7. Jahrhundert. Der Anfang des bürgerlichen Jahrs war sonst Ostern, dann, um einen festen Tag zu haben, der 25. März (Mariä Verkündigung). Das Fest der Erscheinung (Epiphania) am 6. Januar, in den ersten Jahrhunderten als Fest seiner Geburt betrachtet, daneben als Fest seiner Taufe, daher eine der gewöhnlichen Taufzeiten, dann auch als Fest der Weisen aus dem Morgenland (der sogenannten heiligen drei Könige),[1] Fest der Heiden (weil die Morgenländer kamen Christum anzubeten), ist alt in der christlichen Kirche, und es vereinigten sich bei demselben, wie angedeutet, mehrere Vorstellungen. Es trat in dieser Zeit für den Norden später hinzu das Fest des heiligen Knud (Laward, Cantus Dux) am 7. Januar, und man setzte hier das Ende der Juelzeit nach dem Dänischen Spruche: „Sanct Knud driver Juel ud.“ — Die Feier des Himmelfahrtsfestes ist wenigstens schon im Anfang des 5. Jahrhunderts aufgekommen, also schon längst, ehe hier das Christenthum eingeführt ward.

Die Apostel- und Marien-Feste dienten zur Ergänzung um Abschnitte des Jahres kirchlich zu bezeichnen, und um in die Stelle von Tagen zu treten, die im Heidenthum schon von Bedeutsamkeit waren, und es wurden zu diesem Zwecke hinzu genommen das Fest Johannis des Täufers und des Erzengels Michael. Um eine ungefähre Abtheilung des Jahres in vier Viertel zu gewinnen, hat man bekanntlich Weihnacht, Ostern, Pfingsten und Michaelis gewählt,


  1. Beda Benerabilis im 8. Jahrhundert giebt zuerst als die Namen derselben Caspar, Melchior und Balthasar an. Spätere Schriftsteller haben: Magalach, Galgath und Saracin; Apellius, (Aurelius) Amerus und Damascus oder Ator, Sator und Peratoras.