Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/202: Unterschied zwischen den Versionen

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<center><big>202</big> XIII. Ereignisse und Veränderungen in der 1. Hälfte des 12. Jahrh. ec.</center>





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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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werde. „Siehst du den kleinen kahlköpfigen Mann, der beim Könige steht,“ hieß es, „der hat dies ganze Unheil über uns gebracht.“ Allein hier half kein Sträuben. Die Burg ward fertig, mit zahlreicher Mannschaft besetzt unter Befehl des Herrmann, welchem der Kaiser die Burg, die den Namen Sigeberg empfing, anvertraute. Aber noch mehr. Am Fuße des Berges und unter dem Schutze der Burg ward die Gründung eines Klosters beschlossen, und die Einrichtung dem Vicelin übertragen. Dies alles geschah 1134; die Stiftungsurkunde für das Kloster ist ausgefertigt zu Bardewik 1137. Das Kloster ward mit Brüdern aus Neumünster besetzt, deren Vorgesetzter Luthmund war. Auch die zu Lübeck bestehende Kirche aufrecht zu halten, war dem Pribislaus bei Verlust Kaiserlicher Gnade anbefohlen. Dorthin sandte Vicelin die Priester Ludolph, Herrmann, Bruno. Der Kaiser hatte das Herzogthum Sachsen seinem Schwiegersohn Heinrich von Baiern übertragen, und alles schien sich nun dazu anzulassen, daß die Zeit gekommen sei, wo die Slaven endlich sich dem Reiche und der Kirche fügen müßten.

Allein noch einmal trat ein Ereigniß ein, wodurch dies weiter hinausgeschoben wurde. Es war dies der unerwartete Tod des Kaisers auf seinem Rückzuge von Italien 1137. In Folge desselben erhob sich ein Streit über das Herzogthum Sachsen zwischen des Kaisers Schwiegersohn Heinrich dem Stolzen von Baiern und dem Markgrafen Albrecht, genannt der Bär. Letzterem ertheilte der neue Kaiser Conrad III. das Herzogthum, weil es wider das Herkommen sei, daß zwei Herzogthümer in Eines Mannes Gewalt wären — und Heinrich hatte schon Baiern. Dieser aber ergriff die Waffen wider Albrecht, den er dennoch nicht vertreiben konnte; der Krieg aber bot den Wendischen Fürsten eine erwünschte Gelegenheit, sich wieder zu erheben. Der erste Angriff ward, wie zu erwarten stand, vom Pribislaus auf Segeberg gerichtet. Die dortige Burg hatte damals Heinrich von Badewide inne, dem nach Vertreibung des Grafen Adolph aus Holstein (der es mit der Kaiserin-Wittwe Richenza und ihrem Schwiegersohn Heinrich dem Stolzen hielt) von Albrecht dessen Grafschaft übertragen war. Das Schloß hielt sich; der Ort aber, der am Fuße des Berges entstanden war, nebst dem neulich gestifteten Kloster ward zerstört und verbrannt; ein Priester Volker erstochen, die übrigen Klosterbrüder flohen nach Neumünster. Von Lübeck mußten die Priester gleichfalls dorthin ihre Zuflucht