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ward sie ein freudiger Bote; denn gern gaben die Eltern Adelheidens ihre Genehmigung zu dem zwischen ihr und Bernhard geschlossenen Liebesbündnis. Auch späterhin hat man die weiße Frau noch öfters erblickt. Ein Schloßwächter erzählte, er habe sie einigemale in der Nacht gesehen. Sie käme, sagte er, aus dem Schlosse herunter, ginge unter der Kapelle durch und dann rechts über die Treppe hinunter auf die Pferdeställe zu. Beim alten Stalle verschwände sie; es sei eine lange, schneeweiß gekleidete Gestalt. Auch sogar in neuerer Zeit erzählte eine Köchin, die beim Wirtschaftsbeamten diente: „Ich ging einst im tiefen Dunkel zum Windebrunnen nach Wasser. Als ich meine Kannen gefüllt hatte, kam die weiße Frau oben auf der Bühne herum. (Die Burg war damals schon nicht mehr bewohnt, aber noch unter Dach.) In größter Angst lief ich so schnell als möglich davon, da ich immer glaubte, sie sei hinter mir und verfolge mich. Erst als meine Herrin mir einige Tropfen Arznei mit Wasser gegeben hatte, erholte ich mich, bin aber seitdem nie wieder so spät hingegangen, um Wasser zu holen.“ | ward sie ein freudiger Bote; denn gern gaben die Eltern Adelheidens ihre Genehmigung zu dem zwischen ihr und Bernhard geschlossenen Liebesbündnis. Auch späterhin hat man die weiße Frau noch öfters erblickt. Ein Schloßwächter erzählte, er habe sie einigemale in der Nacht gesehen. Sie käme, sagte er, aus dem Schlosse herunter, ginge unter der Kapelle durch und dann rechts über die Treppe hinunter auf die Pferdeställe zu. Beim alten Stalle verschwände sie; es sei eine lange, schneeweiß gekleidete Gestalt. Auch sogar in neuerer Zeit erzählte eine Köchin, die beim Wirtschaftsbeamten diente: „Ich ging einst im tiefen Dunkel zum Windebrunnen nach Wasser. Als ich meine Kannen gefüllt hatte, kam die weiße Frau oben auf der Bühne herum. (Die Burg war damals schon nicht mehr bewohnt, aber noch unter Dach.) In größter Angst lief ich so schnell als möglich davon, da ich immer glaubte, sie sei hinter mir und verfolge mich. Erst als meine Herrin mir einige Tropfen Arznei mit Wasser gegeben hatte, erholte ich mich, bin aber seitdem nie wieder so spät hingegangen, um Wasser zu holen.“ | ||
Aktuelle Version vom 23. März 2008, 19:23 Uhr
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ward sie ein freudiger Bote; denn gern gaben die Eltern Adelheidens ihre Genehmigung zu dem zwischen ihr und Bernhard geschlossenen Liebesbündnis. Auch späterhin hat man die weiße Frau noch öfters erblickt. Ein Schloßwächter erzählte, er habe sie einigemale in der Nacht gesehen. Sie käme, sagte er, aus dem Schlosse herunter, ginge unter der Kapelle durch und dann rechts über die Treppe hinunter auf die Pferdeställe zu. Beim alten Stalle verschwände sie; es sei eine lange, schneeweiß gekleidete Gestalt. Auch sogar in neuerer Zeit erzählte eine Köchin, die beim Wirtschaftsbeamten diente: „Ich ging einst im tiefen Dunkel zum Windebrunnen nach Wasser. Als ich meine Kannen gefüllt hatte, kam die weiße Frau oben auf der Bühne herum. (Die Burg war damals schon nicht mehr bewohnt, aber noch unter Dach.) In größter Angst lief ich so schnell als möglich davon, da ich immer glaubte, sie sei hinter mir und verfolge mich. Erst als meine Herrin mir einige Tropfen Arznei mit Wasser gegeben hatte, erholte ich mich, bin aber seitdem nie wieder so spät hingegangen, um Wasser zu holen.“
4. Die drei Altväter.
Im siebenjährigen Kriege, als die Österreicher im Weistritztale und auf den Höhen festen Fuß gefaßt hatten, kamen einst mehrere Offiziere auf die Burg. Die Gutsherrschaft war längst abgereist und hatte sich an einen sicheren Ort begeben; nur der Beamte mit seinen Leuten war zurückgeblieben. Ihm erklärten die Offiziere, daß sie das Innere der Burg besichtigen wollten, weshalb er die Türen zu alten Gemächern zu öffnen habe. Auf seine Einwendung, daß mehrere Schlüssel schon lange nicht mehr vorhanden wären, folgte der kurze Befehl, den Schlosser holen zu lassen. Dieser kam auch bald mit einem Bunde Haken und Nachschlüssel.
Unterdessen hatten sich die Offiziere im vorderen Teile des Schlosses umgesehen, und dem Schlosser ward nun befohlen, er sollte im hinteren Teile der Burg die verschlossenen Türen öffnen. Er ging ans Werk, und mit geschickter Hand gelang es ihm, einige rasch aufzuschließen. Jetzt kam er an eine schmale eiserne Tür; er versuchte einige Schlüssel, und mit einem starken Knall sprang plötzlich und ihm