Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/08: Unterschied zwischen den Versionen

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historischen Untergrunde bewegen wir uns aber erst vom Jahre 1315 ab, zu welcher Zeit Herzog Bernhard Herr von Schweidnitz war. Am 22. März 1315 stellte nämlich Kylian von Haugwitz aus dem Kinsberge eine Urkunde aus, betreffend ein Vermächtnis für das Marienstift bei Breslau<ref>Regesten, Nr. 3481</ref>, und dies ist überhaupt die erste urkundliche Erwähnung der Burg Kinsberg.  
historischen Untergrunde bewegen wir uns aber erst vom Jahre 1315 ab, zu welcher Zeit Herzog Bernhard Herr von Schweidnitz war. Am 22. März 1315 stellte nämlich Kylian von Haugwitz aus dem Kinsberge eine Urkunde aus, betreffend ein Vermächtnis für das Marienstift bei Breslau<ref>Regesten, Nr. 3481</ref>, und dies ist überhaupt die erste urkundliche Erwähnung der Burg Kinsberg.  



Aktuelle Version vom 23. März 2008, 19:23 Uhr

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
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historischen Untergrunde bewegen wir uns aber erst vom Jahre 1315 ab, zu welcher Zeit Herzog Bernhard Herr von Schweidnitz war. Am 22. März 1315 stellte nämlich Kylian von Haugwitz aus dem Kinsberge eine Urkunde aus, betreffend ein Vermächtnis für das Marienstift bei Breslau[1], und dies ist überhaupt die erste urkundliche Erwähnung der Burg Kinsberg.

Die Herzöge übergaben ihre Landesburgen Burgverwaltern oder Burggrafen mit der Verpflichtung, die Burgen nebst dem dazu gehörigen Gebiete zu beaufsichtigen und in verteidigungsfähigem Zustande zu erhalten, die Rechtspflege auszuüben und die Steuern einzuziehen. So war es auch mit der Burg Kinsberg geschehen, und der am 30. Januar 1329 gestorbene Kylian von Haugwitz ist somit der erste nachweisbare Burggraf von Kinsberg. Ihm folgte in gleicher Eigenschaft Reynke Schoff, der 1335 erwähnt wird[2].

Da die Ehe des Herzogs Bolko II. kinderlos war, adoptierte er die Tochter seines ums Jahr 1343 verstorbenen Bruders Heinrich, namens Anna, und setzte sie zur Erbin der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer ein. Um in den Besitz dieses Gebietes zu gelangen, warb der böhmische König Karl IV., der zum zweiten Male Witwer geworden war, um Annas Hand, und nachdem die Vermählung beider am 27. Mai 1353 stattgefunden hatte, verschrieb Bolko II. am 3. Juli d. J. seiner Nichte Anna und damit zugleich ihrem Gemahl Karl IV. die beiden Fürstentümer unter der Bedingung, daß er selbst bis zu seinem Tode im Besitze derselben bleiben, auch seine Gemahlin Agnes auf Lebenszeit die unbeschränkte Regierung derselben

  1. Regesten, Nr. 3481
  2. Schweidnitzer Ratsarchiv