Die Probstei in Wort und Bild/049: Unterschied zwischen den Versionen
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Was nach dem Jahre1586, besonders hinsichtlich des Landbesitzes, in der Probstei geändert ward. Bedeutende Veränderungen inbetreff des Landbesitzes kommen in dieser letzten Periode nicht mehr vor, indem selbige sich hauptsächlich auf die letzte Verpachtung der früher zu Holm gehörigen Ländereien beschränken. Neue Dörfer und Ortschaften statt der untergegangenen wurden auch keine mehr angelegt. Aber indem man das Verwüstete wieder anbaute, die früheren Bestandteile der Höfe Holm, Bramhorst und Sommerhof mit den Hufen vereinigte und hin und wieder auch noch etwas Waldung ausrodete, wurden die Hufen in der Probstei vergrößert und ihre Anzahl namentlich in Schönberg vermehrt. Außerdem haben wir Gelegenheit, einige die innere Verfassung derselben und das Polizeiwesen betreffende Bemerkung zu machen. 1. Gegen das Jahr 1589 finden wir in Schönberg den ersten Offizial des Klosters in der Person des Michael Helms, welcher die Reihe der dortigen Klostervögte eröffnet; denn am 25. Sept. 1619 befreite ihn und alle seine Nachkommen die Priörin Katharina von Bokwold von Hofdiensten und Unpflichten, weil er dem Kloster über 50 Jahre lang ohne festige Belohnung gedient hatte. Welche Amtsgeschäfte dieser erste Klostervogt zu besorgen hatte, läßt sich leichter erraten als mit Bestimmtheit angegeben. Gegenwärtig liegt dem Schönberger Klostervogte Folgendes ob: das Halten der Auktionen, die Auspfändungen, die Aussicht über die Löschanstalten und Wege in der Probstei, das Polizeiliche hinsichtlich des Paßwesens und der Gastwirtschaft, Versiegelung und Inventuren, Entwerfung von Haus- und Kaufbriefen, Errichtung von Erb- und Abteilungsakten, Insinnation von Befehlen und Stationen, Anfertigung der Ab- und Zugangslisten und Mitaufsicht über das Armenwesen. Des Mich. Helms Nachfolger Jakob Schomaker hat, wie es scheint, ebenfalls noch kein Salär vom Kloster genossen. Ihm folgte Hans Untied (1656-1684), welchem Dorothea Poggwisch und Otto von Buchwald nicht allein die Befreiung von allen Lasten und Abgaben bestätigten (1662 Oktbr. 13.), sondern auch die alleinige freie Meeth- und Branntweinschenke nebst dem Rechte allein in der Probstei Branntwein zu brennen (welches den Probsteiern bei 10 Thlr. Strafe verboten ward) verliehen (1664 Sept. 25.). Einige Jahre später(1670) genoß derselbe auch schon 6 Scheffel Roggen und ebenso viel Malz vom klösterlichen Kornboden,und im folgenden Jahre (1671 Jan.) verpachtete Frantz Rantzow ihm (und einem andern gemeinschaftlich) die kleine Broberau für 50 jährlichen Pachtzinses, eine Wiese bei Schönberg, welche die Schönberger Klostervögte noch gegenwärtig genießen, während ihnen statt der früher erteilten Konzession zum Branntweinhandel durch allerhöchste Verfügung eine Gehaltszulage von 200 aus der Klosterkasse bewilligt worden ist. 2. Im Jahre1585 hatte Max Rethwisch in Probsteihagen von Ewald Kiel ein Haus gekauft. Darauf (1590 Mai) erkannten Diedrich Blome und Emerentia Ascheberg: daß der halbe Hof, bei diesem Hause belegen, zur früheren Kapellanei gehöre; daher Besitzer des Hauses jedes Neujahr an die Kirche 1 Thlr., an den Priester jährlich 1 Scheffel Gerste und an das Kloster für Kruggerechtigkeit 1 Thlr. bezahlen solle. 3. Zu Anfange des Jahres 1592 erhielt Probst Emeke vom Damme durch Tausch von Heinrich Blome von Obbendorf ein Stück Teichland zum Behufe des Lutterbecker Mühlenteiches, und gab letzterem dafür ein Stück Ackerland, welches der Probst gegen eine Wiese von Claus Grümm zu Lutterbeck ertauscht hatte. 4. Als zu Ende des Jahrhunderts zwischen Bendfeld und Neuhaus ein Streit über die beiderseitige Feldscheide ausgebrochen war, wirkte derselbe Probst gegen Heinrich Rantzow zu