Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/424: Unterschied zwischen den Versionen

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1231 eine Kirche, welche „St. Johann" geweiht war, denn in einer Urkunde vom 12. März 1488 wird Kirchenland mit dem Ausdruck „St. Johann's" zu Wöbbel bezeichnet. (Lipp. Reg. lV. 2727.) und die älteste Glocke trägt neben der Jahreszahl 1491 die Inschrift: St. Johannes Baptista. Von der alten Kirche ist der Thurm stehn geblieben. „Dieser rührt, wie seine rundbogigen Schallfenster und deren Theilungssäulen zeigen, noch aus der vorgothischen Zeit her." (O. Preuß. Baul Alterth. 2. Aufl. S. 168.) Er ist noch fest und ohne Mängel. Der übrige Theil der Kirche ist nach der an derselben sich befindlichen Inschrift:


:<tt>Esto dicata patris, gnati cum pneumate sancto
1231 eine Kirche, welche „St. Johann“ geweiht war, denn in einer Urkunde vom 12. März 1488 wird Kirchenland mit dem Ausdruck „St. Johann's“ zu Wöbbel bezeichnet. (Lipp. Reg. IV, 2727.) und die älteste {{Sperrschrift|Glocke}} trägt neben der Jahreszahl 1491 die Inschrift: {{Sperrschrift|St. Johannes Baptista.}} Von der alten Kirche ist der Thurm stehn geblieben. „Dieser rührt, wie seine rundbogigen Schallfenster und deren Theilungssäulen zeigen, noch aus der vorgothischen Zeit her.“ (O. Preuß. Baul Alterth. 2. Aufl. S. 168.) Er ist noch fest und ohne Mängel. Der übrige Theil der Kirche ist nach der an derselben sich befindlichen Inschrift:
:Laudibus, hic habita, Christeflavore tuo Ao. 1613 </tt>


im Jahre 1613 erneuert, schon 1660 und nochmals gegen Ende des 17. Jahrhunderts abgebrochen und in der jetzigen Gestalt mit einem flachen Gewölbe ohne Pfeiler aus einem Vermächtnisse des Landdrosten Levin von Donop aufgeführt. „Die jetzige schöne Kirche ist von den hierzu durch den Landdrost Levin Moritz von Donop vermachten Kosten 1695—1700 aufgebaut. Denn weil die vorige schlechte Kirche der angewachsenen Gemeinde zu klein gewesen, so hat Herr von Donop, hochgräfl. geh. Rath und Landdrost. Erbherr auf Wöbbel, Brokhausen, Ysingen ec. die heil Entschließung genommen. die alte abbrechen und eine neue Kirche bauen lassen. Er starb aber bald darauf den 20. November 1695. Jedoch gleich nach seinem Tode ließ seine Witwe die hochwolgeborene Frau Marie Juliane geb. Bubinghausen von Walmerode seiner Verordnung zu Folge die Hände an das Werk legen und den Bau im Anfange dieses Jahrhunderts (des 58.) vollenden. Sie beschenkte also die ganze Gemeine mit einer solchen Kirche, die zu den schönsten des Landes gehöret. Man liest oben der Hauptthür die Worte: <tt>Ex postrema volunt gnerosiss dni. Lev. Maurit de Donop opus hoc in glor. Dei consummatum ao. MDCXClX ms. Octob. — „H. B. Dorrie, past. T. Wormann diacon Mr H Saxe, opifex"</tt> und oben der Chorthür:
:'''<tt>Esto dicata patris, gnati cum pneumate sancto'''
:<tt>Levini a. Donop studio curaque fideli
:'''Laudibus, hic habita, Christe favore tuo Ao. 1613</tt>'''
:Syualida quae fuerat jam reparata domus.</tt>
 
im Jahre 1613 erneuert, schon 1660 und nochmals gegen Ende des 17. Jahrhunderts abgebrochen und in der jetzigen Gestalt mit einem flachen Gewölbe ohne Pfeiler aus einem Vermächtnisse des Landdrosten Levin von Donop aufgeführt. „Die jetzige schöne Kirche ist von den hierzu durch den Landdrost Levin Moritz von Donop vermachten Kosten 1695—1700 aufgebaut. Denn weil die vorige schlechte Kirche der angewachsenen Gemeinde zu klein gewesen, so hat Herr von Donop, hochgräfl. geh. Rath und Landdrost, Erbherr auf Wöbbel, Brokhausen, Ysingen ec. die heil Entschließung genommen, die alte abbrechen und eine neue Kirche bauen lassen. Er starb aber bald darauf den 20. November 1695. Jedoch gleich nach seinem Tode ließ seine Witwe die hochwolgeborene Frau Marie Juliane geb. Bubinghausen von Walmerode seiner Verordnung zu Folge die Hände an das Werk legen und den Bau im Anfange dieses Jahrhunderts (des 18.) vollenden. Sie beschenkte also die ganze Gemeine mit einer solchen Kirche, die zu den schönsten des Landes gehöret. Man liest oben der Hauptthür die Worte: '''<tt>Ex postrema volunt generosiss dni. Lev. Maurit de Donop opus hoc in glor. Dei consummatum ao. MDCXCIX ms. Octob. — H. B. Dorrie, past. T. Wormann diacon Mr H Saxe, opifex“</tt>''' und oben der Chorthür:
:'''<tt>Levini a. Donop studio curaque fideli'''
:'''Squalida quae fuerat jam reparata domus.</tt>'''
:Durch Levin von Donop Fleiß und Trew
:Durch Levin von Donop Fleiß und Trew
:Drß Gotteshaus ist worden new.
:Diß Gotteshaus ist worden new.


„Außer den ansehnlichen, hierzu verwendeten Kosten ließ auch die Frau Landdrostin ihres Gemahls Verordnung gemäß den Armen-dechen ein Capital von 500 Thlr., von dessen Zinsen jährlich für „20 Thlr. Kleidung unter die Armen vertheilt wird, 4 Thlr. für Schulgeld und Bücher gegeben werden und 1 Thlr. der Deche für
„Außer den ansehnlichen, hierzu verwendeten Kosten ließ auch die Frau Landdrostin ihres Gemahls Verordnung gemäß den Armendechen ein Capital von 500 Thlr., von dessen Zinsen jährlich für 20 Thlr. Kleidung unter die Armen vertheilt wird, 4 Thlr. für Schulgeld und Bücher gegeben werden und 1 Thlr. der Deche für

Aktuelle Version vom 14. April 2008, 17:13 Uhr

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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1231 eine Kirche, welche „St. Johann“ geweiht war, denn in einer Urkunde vom 12. März 1488 wird Kirchenland mit dem Ausdruck „St. Johann's“ zu Wöbbel bezeichnet. (Lipp. Reg. IV, 2727.) und die älteste Glocke trägt neben der Jahreszahl 1491 die Inschrift: St. Johannes Baptista. Von der alten Kirche ist der Thurm stehn geblieben. „Dieser rührt, wie seine rundbogigen Schallfenster und deren Theilungssäulen zeigen, noch aus der vorgothischen Zeit her.“ (O. Preuß. Baul Alterth. 2. Aufl. S. 168.) Er ist noch fest und ohne Mängel. Der übrige Theil der Kirche ist nach der an derselben sich befindlichen Inschrift:

Esto dicata patris, gnati cum pneumate sancto
Laudibus, hic habita, Christe favore tuo Ao. 1613

im Jahre 1613 erneuert, schon 1660 und nochmals gegen Ende des 17. Jahrhunderts abgebrochen und in der jetzigen Gestalt mit einem flachen Gewölbe ohne Pfeiler aus einem Vermächtnisse des Landdrosten Levin von Donop aufgeführt. „Die jetzige schöne Kirche ist von den hierzu durch den Landdrost Levin Moritz von Donop vermachten Kosten 1695—1700 aufgebaut. Denn weil die vorige schlechte Kirche der angewachsenen Gemeinde zu klein gewesen, so hat Herr von Donop, hochgräfl. geh. Rath und Landdrost, Erbherr auf Wöbbel, Brokhausen, Ysingen ec. die heil Entschließung genommen, die alte abbrechen und eine neue Kirche bauen lassen. Er starb aber bald darauf den 20. November 1695. Jedoch gleich nach seinem Tode ließ seine Witwe die hochwolgeborene Frau Marie Juliane geb. Bubinghausen von Walmerode seiner Verordnung zu Folge die Hände an das Werk legen und den Bau im Anfange dieses Jahrhunderts (des 18.) vollenden. Sie beschenkte also die ganze Gemeine mit einer solchen Kirche, die zu den schönsten des Landes gehöret. Man liest oben der Hauptthür die Worte: Ex postrema volunt generosiss dni. Lev. Maurit de Donop opus hoc in glor. Dei consummatum ao. MDCXCIX ms. Octob. — H. B. Dorrie, past. T. Wormann diacon Mr H Saxe, opifex“ und oben der Chorthür:

Levini a. Donop studio curaque fideli
Squalida quae fuerat jam reparata domus.
Durch Levin von Donop Fleiß und Trew
Diß Gotteshaus ist worden new.

„Außer den ansehnlichen, hierzu verwendeten Kosten ließ auch die Frau Landdrostin ihres Gemahls Verordnung gemäß den Armendechen ein Capital von 500 Thlr., von dessen Zinsen jährlich für 20 Thlr. Kleidung unter die Armen vertheilt wird, 4 Thlr. für Schulgeld und Bücher gegeben werden und 1 Thlr. der Deche für