Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/427: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Sperrschrift|Essen und Trinken.}} Er bequemte sich also aus Noth zur Unterschrift, revocirte aber, sobald er wieder in Freiheit war. | |||
'''7.''' 1643-1647. {{Sperrschrift|Henrich Plesman}} aus Heiden, ging 1647 nach Lemgo, wo er in anerkennenswerther Weise die Interessen der Kirche St. Johann gegen die Angriffe der Lutheraner und des Magistrats verfocht. (Siehe St. Johann Lemgo.) | |||
'''8.''' 1647—1658. {{Sperrschrift|Franciscus Humanus}} aus Barntrup, vorher Rector zu Blomberg, starb hier „an bösen Geschwüren“ und wurde 1658 in der Kirche begraben. Mit seinem aus der Kirche genommenen Grabstein wurde die Hausflur der Pfarre besetzt. Die Inschrift war: '''<tt>Tumba haec reservat exuvias viri reverendi et perit. DNj. Francisci Humani Bardentrupiensis, qui hyposarca correptus: Anno aetatis XXXVI., minist XI. mundo immundo et parochiae suae hic valedixit III. Septembris Anni Christi MDCLVIII. Textus II Tim. IV, V. 7.</tt>''' | |||
'''9.''' 1659—1663. {{Sperrschrift|Johannes Hünefeld}} aus Blomberg, wurde von Wöbbel nach Brake berufen. (Vgl. Brake.) | |||
'''10.''' 1663—1666. {{Sperrschrift|Henrich Nordenholz}} aus Bremen. Da er irre wurde, holten ihn seine Verwandten wieder nach Bremen, nachdem er im Wahnsinn in den Schloßgraben zu Wöbbel gesprungen, aber glücklicherweise wieder gerettet war. | |||
12. | '''11.''' 1666—1693. {{Sperrschrift|Henrich Benes}} aus Schieder, Rector zu Barntrup, ging 1693 als Emeritus nach Brake ans Waisenhaus als Vorleser, wurde dort leider wahnsinnig und wurde in Detmold durch eine Landescollecte bis zu seinem Alter erhalten. | ||
'''12.''' 1693—1744. {{Sperrschrift|Hermann Bernhard Dörrie}} aus Barntrup, wohin sein Vater nach der Pariser Bluthochzeit aus Frankreich geflüchtet war, war Schloßprediger zu Brake, 1691 Adjunct des Pastors Benes. Er war geboren am 3. Februar 1664 und ist gestorben am 6. Januar 1744 80 Jahre alt. Seine Tochter war an den Pastor Johann Christian Pandes in Haustenbeck verheirathet. Man hat von ihm eine gedruckte Leichenpredigt auf den Landdrost von Donop aus Luc. 2: „Simeons Hinfahrt aller getreuen Diener Reisefahrt.“ Bis zu den fünfziger Jahren befand sich der Leichenstein desselben mit seiner Figur in einem Reliefbilde auf dem Todtenhofe neben der Kirche, ist aber um jene Zeit leider muthwillig zerschlagen. Er war ein ehrwürdiger, sehr gelehrter und an witzigen Einfällen reicher Mann, ein eifriger Anhänger der {{Sperrschrift|Pietisten}}, die um jene Zeit als entartete Secte vom Grafen Rudolf Ferdinand zu Biesterfeld und seiner Schwester begünstigt, in religiössinnlicher Schwärmerei und paradiesischen Freiheit so scandalös in Biesterfeld |
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Essen und Trinken. Er bequemte sich also aus Noth zur Unterschrift, revocirte aber, sobald er wieder in Freiheit war.
7. 1643-1647. Henrich Plesman aus Heiden, ging 1647 nach Lemgo, wo er in anerkennenswerther Weise die Interessen der Kirche St. Johann gegen die Angriffe der Lutheraner und des Magistrats verfocht. (Siehe St. Johann Lemgo.)
8. 1647—1658. Franciscus Humanus aus Barntrup, vorher Rector zu Blomberg, starb hier „an bösen Geschwüren“ und wurde 1658 in der Kirche begraben. Mit seinem aus der Kirche genommenen Grabstein wurde die Hausflur der Pfarre besetzt. Die Inschrift war: Tumba haec reservat exuvias viri reverendi et perit. DNj. Francisci Humani Bardentrupiensis, qui hyposarca correptus: Anno aetatis XXXVI., minist XI. mundo immundo et parochiae suae hic valedixit III. Septembris Anni Christi MDCLVIII. Textus II Tim. IV, V. 7.
9. 1659—1663. Johannes Hünefeld aus Blomberg, wurde von Wöbbel nach Brake berufen. (Vgl. Brake.)
10. 1663—1666. Henrich Nordenholz aus Bremen. Da er irre wurde, holten ihn seine Verwandten wieder nach Bremen, nachdem er im Wahnsinn in den Schloßgraben zu Wöbbel gesprungen, aber glücklicherweise wieder gerettet war.
11. 1666—1693. Henrich Benes aus Schieder, Rector zu Barntrup, ging 1693 als Emeritus nach Brake ans Waisenhaus als Vorleser, wurde dort leider wahnsinnig und wurde in Detmold durch eine Landescollecte bis zu seinem Alter erhalten.
12. 1693—1744. Hermann Bernhard Dörrie aus Barntrup, wohin sein Vater nach der Pariser Bluthochzeit aus Frankreich geflüchtet war, war Schloßprediger zu Brake, 1691 Adjunct des Pastors Benes. Er war geboren am 3. Februar 1664 und ist gestorben am 6. Januar 1744 80 Jahre alt. Seine Tochter war an den Pastor Johann Christian Pandes in Haustenbeck verheirathet. Man hat von ihm eine gedruckte Leichenpredigt auf den Landdrost von Donop aus Luc. 2: „Simeons Hinfahrt aller getreuen Diener Reisefahrt.“ Bis zu den fünfziger Jahren befand sich der Leichenstein desselben mit seiner Figur in einem Reliefbilde auf dem Todtenhofe neben der Kirche, ist aber um jene Zeit leider muthwillig zerschlagen. Er war ein ehrwürdiger, sehr gelehrter und an witzigen Einfällen reicher Mann, ein eifriger Anhänger der Pietisten, die um jene Zeit als entartete Secte vom Grafen Rudolf Ferdinand zu Biesterfeld und seiner Schwester begünstigt, in religiössinnlicher Schwärmerei und paradiesischen Freiheit so scandalös in Biesterfeld