Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/428: Unterschied zwischen den Versionen
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ihr Wesen trieben, daß der regierende Graf Friedrich Adolf 1702 die Biesterfeld'sche Secte gewaltsam auseinander jagte. (von Raumer histor. Taschenbuch. Dritter Jahrgang 1852.) Dies mag der Grund gewesen sein, weshalb seine Begeisterung für die Pietisten großes Aufsehen erregte. Er, Dörrie, hatte auch eine bedeutende medicinische Praxis, worüber 1713 beim Consistorio Klage geführt wurde, weil es dem geistlichen Amte nachtheilig sei. Bald nach Antritt seines Pfarramts zu Wöbbel übergab er Vorstellungen zur Verbesserung der üblen Kirchenzucht und üblen Lebens und Wandels der Kirchspielsleute. Seit 1727 war sein Adjunct und | |||
'''13.''' 1744—1749. Nachfolger sein Sohn {{Sperrschrift|Philipp Johann Dörrie.}} „Ein unruhiger Kopf, oft widerspänstig und öffentlicher Rüger der Fehler der Obern, bekam er ein Jahr lang zu Detmold Staatsarrest, wurde abgesetzt, aber nach dem gedruckt erschienenen Urtheil des Reichskammergerichts wieder in sein Amt gesetzt, doch 1749 ganz entlassen, weil er zwischen dem regierenden Hause zu Detmold und dem Bückeburgischen Erbherrn allerhand verdrießliche Irrungen angefangen. Er lebte darnach bis 1757 als Arzt auf dem von Donop'schen Gute zu Wöbbel, wohin ihm anfangs die Gemeinde nachfolgte und zum Predigen nöthigte, dem aber doch bald gesteuert wurde.“ (Pandes Manscr.) „Er war ein Liebhaber von Antiquitäten, auch in medicinischen Sachen geschickt, weswegen er auch von Kranken starken Anlauf hatte und Manchem geholfen.“ (Althof Manscr.) Er starb zu Wöbbel 1757 und wurde zu Blomberg beerdigt. Seine Grabschrift ist: '''<tt>Huic Tumul. servand. reliquis corporis exuvias, Vir reverend. Phil. Joh. Wilh Christ. Dörrie. Ecclesiastes. Wöbbeldensis. natus 16. xbr 1701. denatus 12. Octbr. 1757.</tt>''' | |||
'''14.''' 1749-1770. {{Sperrschrift|Johann Friedrich Schönfeld}} aus Talle, Sohn des Johann Henrich Schönfeld, war Pastor zu Donop, ging von Wöbbel nach Kappel, wo er 1793 starb. | |||
16. 1790—1797. Johann Justus Plöger aus Schieder, ward 1786 zu Detmold dritter Prediger und kam 1790 nach hier. Seines unartigen und unbesonnenen Betragens wegen bei stetem Dringen auf einen Neubau der Pfarre, den die Gemeinde nicht wollte, wurde er 1797 abgesetzt, wogegen er klagbar wurde. Während des Processes bis 1801 behielt er die Hälfte der Pfarrintraden. 1801 bekam er seinen völligen Abschied, darnach hielt sich der kranke Mann | '''15.''' 1770-1789. {{Sperrschrift|Johann Simon Christian Schönfeld}} aus Talle, des Vorigen Bruder, war vorher Pastor in Donop und starb zu Wöbbel 65 Jahr alt. | ||
'''16.''' 1790—1797. {{Sperrschrift|Johann Justus Plöger}} aus Schieder, ward 1786 zu Detmold dritter Prediger und kam 1790 nach hier. Seines unartigen und unbesonnenen Betragens wegen bei stetem Dringen auf einen Neubau der Pfarre, den die Gemeinde nicht wollte, wurde er 1797 abgesetzt, wogegen er klagbar wurde. Während des Processes bis 1801 behielt er die Hälfte der Pfarrintraden. 1801 bekam er seinen völligen Abschied, darnach hielt sich der kranke Mann |
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ihr Wesen trieben, daß der regierende Graf Friedrich Adolf 1702 die Biesterfeld'sche Secte gewaltsam auseinander jagte. (von Raumer histor. Taschenbuch. Dritter Jahrgang 1852.) Dies mag der Grund gewesen sein, weshalb seine Begeisterung für die Pietisten großes Aufsehen erregte. Er, Dörrie, hatte auch eine bedeutende medicinische Praxis, worüber 1713 beim Consistorio Klage geführt wurde, weil es dem geistlichen Amte nachtheilig sei. Bald nach Antritt seines Pfarramts zu Wöbbel übergab er Vorstellungen zur Verbesserung der üblen Kirchenzucht und üblen Lebens und Wandels der Kirchspielsleute. Seit 1727 war sein Adjunct und
13. 1744—1749. Nachfolger sein Sohn Philipp Johann Dörrie. „Ein unruhiger Kopf, oft widerspänstig und öffentlicher Rüger der Fehler der Obern, bekam er ein Jahr lang zu Detmold Staatsarrest, wurde abgesetzt, aber nach dem gedruckt erschienenen Urtheil des Reichskammergerichts wieder in sein Amt gesetzt, doch 1749 ganz entlassen, weil er zwischen dem regierenden Hause zu Detmold und dem Bückeburgischen Erbherrn allerhand verdrießliche Irrungen angefangen. Er lebte darnach bis 1757 als Arzt auf dem von Donop'schen Gute zu Wöbbel, wohin ihm anfangs die Gemeinde nachfolgte und zum Predigen nöthigte, dem aber doch bald gesteuert wurde.“ (Pandes Manscr.) „Er war ein Liebhaber von Antiquitäten, auch in medicinischen Sachen geschickt, weswegen er auch von Kranken starken Anlauf hatte und Manchem geholfen.“ (Althof Manscr.) Er starb zu Wöbbel 1757 und wurde zu Blomberg beerdigt. Seine Grabschrift ist: Huic Tumul. servand. reliquis corporis exuvias, Vir reverend. Phil. Joh. Wilh Christ. Dörrie. Ecclesiastes. Wöbbeldensis. natus 16. xbr 1701. denatus 12. Octbr. 1757.
14. 1749-1770. Johann Friedrich Schönfeld aus Talle, Sohn des Johann Henrich Schönfeld, war Pastor zu Donop, ging von Wöbbel nach Kappel, wo er 1793 starb.
15. 1770-1789. Johann Simon Christian Schönfeld aus Talle, des Vorigen Bruder, war vorher Pastor in Donop und starb zu Wöbbel 65 Jahr alt.
16. 1790—1797. Johann Justus Plöger aus Schieder, ward 1786 zu Detmold dritter Prediger und kam 1790 nach hier. Seines unartigen und unbesonnenen Betragens wegen bei stetem Dringen auf einen Neubau der Pfarre, den die Gemeinde nicht wollte, wurde er 1797 abgesetzt, wogegen er klagbar wurde. Während des Processes bis 1801 behielt er die Hälfte der Pfarrintraden. 1801 bekam er seinen völligen Abschied, darnach hielt sich der kranke Mann