Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/404: Unterschied zwischen den Versionen

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und Bückeburg, zog sich die eigentliche Einführung und Activität dieses Mannes zu Reelkirchen bis Ostern 1776, mithin über 7 Jahre, da er endlich sich zu Detmold sistirte, über einen vorgegebenen Text den 26. März predigte und die reversales unterschrieb, wozu er durch ein Respript von Bückeburg angemahnt war. Der so lange zwischen Detmold und Bückeburg dieserhalb geführte Proceß ist also von Seiten des Letzteren mit den Kosten verloren. Noch ist hierbei der besondere Umstand anzumerken, daß Krämer bei gnädigem Landesherrn zu Detmold unterthänigst nachgesucht hat, daß er sich fernerweit Hofprediger nennen lassen dürfe, welches ihm denn auch und zwar sogar dergestalt zugestanden ist, daß er auch vom Consistorio also benannt wird." (Althof Mnscr.) Er wurde später geistesschwach, weshalb die benachbarten Prediger in Reelkirchen etliche Jahre lang sonntäglich wechselnd vicarirten. 1785 erhielt er in der Person des Candidaten Schönfeld, zweiten Sohn des Pastors Schönfeld zu Cappel, der ihm auch nachfolgte, einen Gehülfen.


14 1789. Johann Henrich Friedrich Schönfeld aus Cappel, geb. zu Wöbbel den 17. December 1763. Er versah bis zum Jahre 1848, also bis zu seinem 84. Jahre das Predigtamt und nahm erst in diesem Jahre bis zu seinem Tode, der 1850 eintrat, einen Gehülfen. Schönfeld war nicht nur ein origineller Prediger, von dem eine Menge Anekdoten erzählt werden, sondern auch ein beherzter und tapferer Mann, welcher sich in seinem Hause mit dem größten Heldenmuthe allein gegen eine Räuberbande vertheidigte. Werth schreibt von ihm in seinem Büchlein über die lipp. Elementarschulen S. 81: „Außer den Schulfesten in Oerlinghausen zeichneten sich die Reelkircher am Meisten aus. Dort wohnt ein Menschenfreundlicher Pfarrer mit kindlichem Sinn, Namens Schönfeld, der der Jugend gern jedes Opfer bringt, und sich bei seinem großen Frohsinn nicht sehr kümmert, wenn man ihn oft nicht versteht."
und Bückeburg, zog sich die eigentliche Einführung und Activität dieses Mannes zu Reelkirchen bis Ostern 1776, mithin über 7 Jahre, da er endlich sich zu Detmold sistirte, über einen vorgegebenen Text den 26. März predigte und die '''<tt>reversales</tt>''' unterschrieb, wozu er durch ein Respript von Bückeburg angemahnt war. Der so lange zwischen Detmold und Bückeburg dieserhalb geführte Proceß ist also von Seiten des Letzteren mit den Kosten verloren. Noch ist hierbei der besondere Umstand anzumerken, daß Kramer bei gnädigem Landesherrn zu Detmold unterthänigst nachgesucht hat, daß er sich fernerweit Hofprediger nennen lassen dürfe, welches ihm denn auch und zwar sogar dergestalt zugestanden ist, daß er auch vom Consistorio also benannt wird.“ (Althof Mnscr.) Er wurde später geistesschwach, weshalb die benachbarten Prediger in Reelkirchen etliche Jahre lang sonntäglich wechselnd vicarirten. 1785 erhielt er in der Person des Candidaten Schönfeld, zweiten Sohn des Pastors Schönfeld zu Cappel, der ihm auch nachfolgte, einen Gehülfen.


15. 1850—1868. Angust Knoll aus Lemgo, siehe dessen ausführliche Lebensbeschreibung bei Wüsten Nr. 15. Seiner Bemühung ist der Bau des jetzigen Pfarrhauses zu danken. Im Mai 1868 ließ er sich mit jährlich 800 Rthlr. von den Pfarreinkünften eines Augenleidens wegen emeritiren.
'''14''' 1789. {{Sperrschrift|Johann Henrich Friedrich Schönfeld}} aus Cappel, geb. zu Wöbbel den 17. December 1763. Er versah bis zum Jahre 1848, also bis zu seinem 84. Jahre das Predigtamt und nahm erst in diesem Jahre bis zu seinem Tode, der 1850 eintrat, einen Gehülfen. Schönfeld war nicht nur ein origineller Prediger, von dem eine Menge Anekdoten erzählt werden, sondern auch ein beherzter und tapferer Mann, welcher sich in seinem Hause mit dem größten Heldenmuthe allein gegen eine Räuberbande vertheidigte. Werth schreibt von ihm in seinem Büchlein über die lipp. Elementarschulen S. 81: „Außer den Schulfesten in Oerlinghausen zeichneten sich die Reelkircher am Meisten aus. Dort wohnt ein menschenfreundlicher Pfarrer mit kindlichem Sinn, Namens Schönfeld, der der Jugend gern jedes Opfer bringt, und sich bei seinem großen Frohsinn nicht sehr kümmert, wenn man ihn oft nicht versteht.“
Vom Jahre 1868—1877 wurde die Pfarre durch Vicare und zwar durch die Candidaten Wilhelm Krücke aus Langenholzhausen, jetzt Pastor zu Limburg in Nassau, Wendt, jetzt Pastor in Donop, Smend, zur Zeit Pfarrer am Meißner in Hessen, und


16. Werner Wessel, Sohn des General-Superintendenten Wessel, verwaltet. Derselbe ist geboren zu Schötmar den 5. Dec. 1847, besuchte die Gymnasien zu Herford und Gütersloh und die
'''15.''' 1850—1868. {{Sperrschrift|August Knoll}} aus Lemgo, siehe dessen ausführliche Lebensbeschreibung bei Wüsten Nr. 15. Seiner Bemühung ist der Bau des jetzigen Pfarrhauses zu danken. Im Mai 1868 ließ er sich mit jährlich 800 Rthlr. von den Pfarreinkünften eines Augenleidens wegen emeritiren.
 
Vom Jahre 1868—1877 wurde die Pfarre durch Vicare und zwar durch die Candidaten {{Sperrschrift|Wilhelm Krücke}} aus Langenholzhausen, jetzt Pastor zu Limburg in Nassau, {{Sperrschrift|Wendt}}, jetzt Pastor in Donop, {{Sperrschrift|Smend}}, zur Zeit Pfarrer am Meißner in Hessen, und
 
'''16.''' {{Sperrschrift|Werner Wessel}}, Sohn des General-Superintendenten Wessel, verwaltet. Derselbe ist geboren zu Schötmar den 5. Dec. 1847, besuchte die Gymnasien zu Herford und Gütersloh und die

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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und Bückeburg, zog sich die eigentliche Einführung und Activität dieses Mannes zu Reelkirchen bis Ostern 1776, mithin über 7 Jahre, da er endlich sich zu Detmold sistirte, über einen vorgegebenen Text den 26. März predigte und die reversales unterschrieb, wozu er durch ein Respript von Bückeburg angemahnt war. Der so lange zwischen Detmold und Bückeburg dieserhalb geführte Proceß ist also von Seiten des Letzteren mit den Kosten verloren. Noch ist hierbei der besondere Umstand anzumerken, daß Kramer bei gnädigem Landesherrn zu Detmold unterthänigst nachgesucht hat, daß er sich fernerweit Hofprediger nennen lassen dürfe, welches ihm denn auch und zwar sogar dergestalt zugestanden ist, daß er auch vom Consistorio also benannt wird.“ (Althof Mnscr.) Er wurde später geistesschwach, weshalb die benachbarten Prediger in Reelkirchen etliche Jahre lang sonntäglich wechselnd vicarirten. 1785 erhielt er in der Person des Candidaten Schönfeld, zweiten Sohn des Pastors Schönfeld zu Cappel, der ihm auch nachfolgte, einen Gehülfen.

14 1789. Johann Henrich Friedrich Schönfeld aus Cappel, geb. zu Wöbbel den 17. December 1763. Er versah bis zum Jahre 1848, also bis zu seinem 84. Jahre das Predigtamt und nahm erst in diesem Jahre bis zu seinem Tode, der 1850 eintrat, einen Gehülfen. Schönfeld war nicht nur ein origineller Prediger, von dem eine Menge Anekdoten erzählt werden, sondern auch ein beherzter und tapferer Mann, welcher sich in seinem Hause mit dem größten Heldenmuthe allein gegen eine Räuberbande vertheidigte. Werth schreibt von ihm in seinem Büchlein über die lipp. Elementarschulen S. 81: „Außer den Schulfesten in Oerlinghausen zeichneten sich die Reelkircher am Meisten aus. Dort wohnt ein menschenfreundlicher Pfarrer mit kindlichem Sinn, Namens Schönfeld, der der Jugend gern jedes Opfer bringt, und sich bei seinem großen Frohsinn nicht sehr kümmert, wenn man ihn oft nicht versteht.“

15. 1850—1868. August Knoll aus Lemgo, siehe dessen ausführliche Lebensbeschreibung bei Wüsten Nr. 15. Seiner Bemühung ist der Bau des jetzigen Pfarrhauses zu danken. Im Mai 1868 ließ er sich mit jährlich 800 Rthlr. von den Pfarreinkünften eines Augenleidens wegen emeritiren.

Vom Jahre 1868—1877 wurde die Pfarre durch Vicare und zwar durch die Candidaten Wilhelm Krücke aus Langenholzhausen, jetzt Pastor zu Limburg in Nassau, Wendt, jetzt Pastor in Donop, Smend, zur Zeit Pfarrer am Meißner in Hessen, und

16. Werner Wessel, Sohn des General-Superintendenten Wessel, verwaltet. Derselbe ist geboren zu Schötmar den 5. Dec. 1847, besuchte die Gymnasien zu Herford und Gütersloh und die