Deutsche und französische Kultur im Elsass/051: Unterschied zwischen den Versionen
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Allerdings war (wenigstens bis zum Jahre 1890) die Zahl derjenigen altdeutschen Einwanderer, die ohne Eintritt in den Staatsdienst ausdrücklich die elsass - lothringische Staatsangehörigkeit annahmen, sehr gering. Wir haben also in der Zahl von 82 800 anderen Reichsangehörigen des Jahres 1895, abgesehen von den Reichsbeamten (Post und Eisenbahn), wohl in der Hauptsache die gewerbliche, kaufmännische und in freien Berufen lebende altdeutsche Bevölkerung des Elsasses vor uns. Die altdeutschen Beamten, Lehrer und andere im Staatsoder Gemeindedienst befindlichen Personen sind als Elsass-Lothringer in dieser Zahl nicht enthalten. Nur diese starke altdeutsche Einwanderung verhinderte einen dauernden Bevölkerungsrückgang des Elsasses seit der Annexion, vermochte aber eine Bevölkerungsvermehrung der Civilbevölkerung nur in ganz bescheidenem Umfang durchzusetzen (von 1043 000 Einwohner im Jahr 1871 auf 1080000 Einwohner im Jahr 1895). Dagegen ist die Garnison des Elsasses von etwa 16 000 Mann im Jahr 1871 auf 35 000 im Jahr 1895 angewachsen. Verglichen mit der Bevölkerung des Landes zu französischer Zeit ist die Civilbevölkerung erst im Jahr 1895 wieder etwas über den Stand des Jahres 1866 hinausgekommen. Nach der Volkszählung von 1866 hatten die Gebiete, die heute das Oberelsass und das Unterelsass bilden, eine Civilbevölkerung von 1070000 Einwohnern. Im Jahr 1875 erreichte diese Bevölkerung ihren tiefsten Stand mit 1034000 Einwohnern und stieg von dieser Zeit an wieder ganz langsam auf die erwähnte Zahl des Jahres 1895. Während das benachbarte Baden zwischen 1871 und 1895 seine Bevölkerung von 1460000 auf 1 725000 Einwohner erhöht hat, ist die Bevölkerung des Elsasses zwischen 1866 und 1895 nur um 10000 Einwohner gewachsen. | Allerdings war (wenigstens bis zum Jahre 1890) die Zahl derjenigen altdeutschen Einwanderer, die ohne Eintritt in den Staatsdienst ausdrücklich die elsass - lothringische Staatsangehörigkeit annahmen, sehr gering. Wir haben also in der Zahl von 82 800 anderen Reichsangehörigen des Jahres 1895, abgesehen von den Reichsbeamten (Post und Eisenbahn), wohl in der Hauptsache die gewerbliche, kaufmännische und in freien Berufen lebende altdeutsche Bevölkerung des Elsasses vor uns. Die altdeutschen Beamten, Lehrer und andere im Staatsoder Gemeindedienst befindlichen Personen sind als Elsass-Lothringer in dieser Zahl nicht enthalten. Nur diese starke altdeutsche Einwanderung verhinderte einen dauernden Bevölkerungsrückgang des Elsasses seit der Annexion, vermochte aber eine Bevölkerungsvermehrung der Civilbevölkerung nur in ganz bescheidenem Umfang durchzusetzen (von 1043 000 Einwohner im Jahr 1871 auf 1080000 Einwohner im Jahr 1895). Dagegen ist die Garnison des Elsasses von etwa 16 000 Mann im Jahr 1871 auf 35 000 im Jahr 1895 angewachsen. Verglichen mit der Bevölkerung des Landes zu französischer Zeit ist die Civilbevölkerung erst im Jahr 1895 wieder etwas über den Stand des Jahres 1866 hinausgekommen. Nach der Volkszählung von 1866 hatten die Gebiete, die heute das Oberelsass und das Unterelsass bilden, eine Civilbevölkerung von 1070000 Einwohnern. Im Jahr 1875 erreichte diese Bevölkerung ihren tiefsten Stand mit 1034000 Einwohnern und stieg von dieser Zeit an wieder ganz langsam auf die erwähnte Zahl des Jahres 1895. Während das benachbarte Baden zwischen 1871 und 1895 seine Bevölkerung von 1460000 auf 1 725000 Einwohner erhöht hat, ist die Bevölkerung des Elsasses zwischen 1866 und 1895 nur um 10000 Einwohner gewachsen. |
Version vom 13. März 2008, 13:00 Uhr
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Allerdings war (wenigstens bis zum Jahre 1890) die Zahl derjenigen altdeutschen Einwanderer, die ohne Eintritt in den Staatsdienst ausdrücklich die elsass - lothringische Staatsangehörigkeit annahmen, sehr gering. Wir haben also in der Zahl von 82 800 anderen Reichsangehörigen des Jahres 1895, abgesehen von den Reichsbeamten (Post und Eisenbahn), wohl in der Hauptsache die gewerbliche, kaufmännische und in freien Berufen lebende altdeutsche Bevölkerung des Elsasses vor uns. Die altdeutschen Beamten, Lehrer und andere im Staatsoder Gemeindedienst befindlichen Personen sind als Elsass-Lothringer in dieser Zahl nicht enthalten. Nur diese starke altdeutsche Einwanderung verhinderte einen dauernden Bevölkerungsrückgang des Elsasses seit der Annexion, vermochte aber eine Bevölkerungsvermehrung der Civilbevölkerung nur in ganz bescheidenem Umfang durchzusetzen (von 1043 000 Einwohner im Jahr 1871 auf 1080000 Einwohner im Jahr 1895). Dagegen ist die Garnison des Elsasses von etwa 16 000 Mann im Jahr 1871 auf 35 000 im Jahr 1895 angewachsen. Verglichen mit der Bevölkerung des Landes zu französischer Zeit ist die Civilbevölkerung erst im Jahr 1895 wieder etwas über den Stand des Jahres 1866 hinausgekommen. Nach der Volkszählung von 1866 hatten die Gebiete, die heute das Oberelsass und das Unterelsass bilden, eine Civilbevölkerung von 1070000 Einwohnern. Im Jahr 1875 erreichte diese Bevölkerung ihren tiefsten Stand mit 1034000 Einwohnern und stieg von dieser Zeit an wieder ganz langsam auf die erwähnte Zahl des Jahres 1895. Während das benachbarte Baden zwischen 1871 und 1895 seine Bevölkerung von 1460000 auf 1 725000 Einwohner erhöht hat, ist die Bevölkerung des Elsasses zwischen 1866 und 1895 nur um 10000 Einwohner gewachsen.
Also wie in den letzten 20 Jahren der französischen Herrschaft, so blieb auch in den ersten 25 Jahren seit der Annexion die Bevölkerung des Landes fast stationär. Aber in dieser Zeit hat sich die Zusammensetzung bedeutsam geändert. Die Altelsässer haben in grosser Zahl das Land verlassen, und an ihre Stelle sind altdeutsche Einwanderer in solcher Menge getreten, dass man die altdeutsche Bevölkerung schon ihrer Zahl nach als einen erheblichen Bestandteil der Bewohnerschaft des Elsasses betrachten muss. Die Statistik ist ganz unzureichend, um die Zahl der heute im Elsass befindlichen Altdeutschen genau angeben zu können.
- Bildunterschrift:
- DAS „LAUTH"SCHE HAUS, KAUFHAUSGASSE 1 - 3 IN STRASSBURG.
(Bürgerliches Privathaus, 1586 erbaut.)