Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/018: Unterschied zwischen den Versionen

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Orthodoxie gegenüber stehende Richtung hatte ihre Ausgangspunkte in der Lehre Melanchthons und von seinen Schülern. Dazu kam, daß unter den von <tt>Dr.</tt> Klotz Begünstigten sich auch entschieden Unwürdige fanden, über welche er dennoch seine Flügel ausbreitete. Dabei war die öffentliche Meinung herrschend, daß seine Strenge Manche zur Heuchelei führe. Es wird dies weiter auszuführen sein, wenn wir zu der Geschichte des Friedrich Breckling kommen.
 
Schwerlich war es auch der Mehrzahl der ihm untergebenen Geistlichen genehm, als er 1647 von dem Prinzen Friedrich, der damals in den Herzogthümern noch Statthalter seines Vater, Christians IV., war, es erlangte, daß die Concordienformel<ref>S. „Sammlung von vielen noch unedirten und größtentheils unbekannten Urkunden, welche die <tt>Formulam Concordiae</tt> und deren Fata insonderheit in den Herzogthümern Schleswig und Holstein betreffen, nebst einer kurzen historischen Erzählung“ in der Dänischen Bibliothek St. IV. S. 212–365, St. V. S. 355–388, St. VII. S. 273–364, St. VIII. S. 335–468, St. IX. S. 1–178.</ref> als symbolisches Buch eingeführt ward, so daß Niemand, der nicht durch seine Unterschrift die Uebereinstimmung mit derselben in allen Stücken erklärt hätte, zu einem geistlichen Amte befördert werden sollte. Sechszig bis siebenzig Jahre früher war ja dieselbe von der gesammten Geistlichkeit der Herzogthümer abgewehrt worden. Großentheils waren aber dieselben Familien noch wie damals Inhaber einer Menge von Predigerstellen. Es war dies ein Sieg der starren Schultheologie und des abgeschlossenen Systems, wogegen eine alte Opposition noch vorhanden war. Davon ist schon im vorigen Bande die Rede gewesen und wird unten noch mehr erhellen. Allein vor der Hand war wider den mächtigen Mann, der gelehrt und allerdings auch praktisch tüchtig war, gar nicht aufzukommen. So herrschte vorläufig Ruhe. Um diese zu erhalten, dazu sollten auch die Synoden dienen, welche Klotz anempfahl, und die auf seinen Vorschlag eingeführt wurden, von denen er auch die Erhaltung der schulmäßigen Orthodoxie, welcher er huldigte, für die Zukunft hoffte.
 
Während des Schwedenkrieges hatte <tt>Dr.</tt> Klotz 1657 Flensburg verlassen und sich nach Dänemark begeben, von wo er erst 1659 zurückkehrte. Seine Pfarrgeschäfte hatte unterdessen für ihn Friedrich Breckling versehen, wie er behauptete, ohne daß Klotz sich im mindesten <noinclude>
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Orthodoxie gegenüber stehende Richtung hatte ihre Ausgangspunkte in der Lehre Melanchthons und von seinen Schülern. Dazu kam, daß unter den von Dr. Klotz Begünstigten sich auch entschieden Unwürdige fanden, über welche er dennoch seine Flügel ausbreitete. Dabei war die öffentliche Meinung herrschend, daß seine Strenge Manche zur Heuchelei führe. Es wird dies weiter auszuführen sein, wenn wir zu der Geschichte des Friedrich Breckling kommen.

Schwerlich war es auch der Mehrzahl der ihm untergebenen Geistlichen genehm, als er 1647 von dem Prinzen Friedrich, der damals in den Herzogthümern noch Statthalter seines Vater, Christians IV., war, es erlangte, daß die Concordienformel[1] als symbolisches Buch eingeführt ward, so daß Niemand, der nicht durch seine Unterschrift die Uebereinstimmung mit derselben in allen Stücken erklärt hätte, zu einem geistlichen Amte befördert werden sollte. Sechszig bis siebenzig Jahre früher war ja dieselbe von der gesammten Geistlichkeit der Herzogthümer abgewehrt worden. Großentheils waren aber dieselben Familien noch wie damals Inhaber einer Menge von Predigerstellen. Es war dies ein Sieg der starren Schultheologie und des abgeschlossenen Systems, wogegen eine alte Opposition noch vorhanden war. Davon ist schon im vorigen Bande die Rede gewesen und wird unten noch mehr erhellen. Allein vor der Hand war wider den mächtigen Mann, der gelehrt und allerdings auch praktisch tüchtig war, gar nicht aufzukommen. So herrschte vorläufig Ruhe. Um diese zu erhalten, dazu sollten auch die Synoden dienen, welche Klotz anempfahl, und die auf seinen Vorschlag eingeführt wurden, von denen er auch die Erhaltung der schulmäßigen Orthodoxie, welcher er huldigte, für die Zukunft hoffte.

Während des Schwedenkrieges hatte Dr. Klotz 1657 Flensburg verlassen und sich nach Dänemark begeben, von wo er erst 1659 zurückkehrte. Seine Pfarrgeschäfte hatte unterdessen für ihn Friedrich Breckling versehen, wie er behauptete, ohne daß Klotz sich im mindesten


  1. S. „Sammlung von vielen noch unedirten und größtentheils unbekannten Urkunden, welche die Formulam Concordiae und deren Fata insonderheit in den Herzogthümern Schleswig und Holstein betreffen, nebst einer kurzen historischen Erzählung“ in der Dänischen Bibliothek St. IV. S. 212–365, St. V. S. 355–388, St. VII. S. 273–364, St. VIII. S. 335–468, St. IX. S. 1–178.