Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/287: Unterschied zwischen den Versionen
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<center>I. Allgemeine Uebersicht der Geschichte und Zustände des Landes ec. <big>287</big> </center> | |||
dem Johann II. Söhne ein trauriges Ende gefunden (bekannt ist namentlich die vielfach von der Sage ausgeschmückte Ermordung des Grafen Adolph zu Segeberg durch Hartwig Reventlow 1315) an die andere, die Itzehoer, oder wie man sie sonst bezeichnete, Rendsburger Hauptlinie. Diese aber zerspaltete sich wiederum in eine Rendsburger, Plöner (von der wiederum eine jüngere sich abzweigte) und Schauenburger Linie. Zu bemerken ist, daß aus der Plöner Linie Johann mit dem Beinamen der Milde ein Stiefbruder der Dänischen Könige Erich Mendved und Christoph II. war, indem der Vater, Gerhard II., Erich Glippings Wittwe Agnes, eine geborene Markgräfin von Brandenburg, geheirathet hatte. Hieraus erklärt sich seine Einmischung in die Angelegenheiten des innerlich höchst zerrütteten Dänischen Reichs. Und andererseits war es aus der Rendsburger Linie Graf Gerhard III. der Große, welcher, wie bereits erwähnt ist, sehr entschieden eingriff als Vormund des unmündigen Herzogs Waldemar von Schleswig, dem er 1326 den Thron verschaffte, und dafür das Herzogthum Schleswig für sich als ein Erblehn erhielt, und durch die vielbesprochene sogenannte Waldemarische Constitution ''<sup>(27)</sup>'' es aussprechen ließ, das Herzogthum Schleswig solle niemals wieder mit dem Reiche und der Krone Dänemark vereinigt werden. Aus bedrängter Jugendzeit arbeitete dieser kräftige Mann sich empor zu bedeutender Macht, die Schwäche des Nachbarlandes benutzend, und stand nun 1326 einflußreich da, als Inhaber des Herzogtums Schleswig, als Verweser des Reiches Dänemark, dazu noch als Besitzer eines Antheils von Holstein, Stormarn und Wagrien. | |||
In diesen damals vielfach vertheilten Landen sehen wir von Anfang des 14. Jahrhunderts an ein Besitzthum der Schauenburger Linie sich abrunden, welches die übrigen Theilungen lange überdauert hat. Adolph VI. Gerhard I. Sohn, geb. um 1256, gestorben 1315, hatte außer der Stammgrafschaft Schauenburg, als etwa ums Jahr 1294 es zu einer Theilung in der Itzehoer Linie kam, eine Landstrecke nordwestlich von Hamburg erlangt, wo die Kirchspiele Rellingen und Wedel den Kern bildeten. 1304 kamen durch eine fernere Regulirung Eppendorf, Görrieswerder und Nienstädten hinzu, | |||
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''<sup>(27)</sup>'' <tt>„Ducatus Sunder-Jucie regno et corone Dacie non unietur nec annectetur, ita quod unus sit dominus utrisque.“</tt> |
Version vom 26. März 2008, 16:43 Uhr
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dem Johann II. Söhne ein trauriges Ende gefunden (bekannt ist namentlich die vielfach von der Sage ausgeschmückte Ermordung des Grafen Adolph zu Segeberg durch Hartwig Reventlow 1315) an die andere, die Itzehoer, oder wie man sie sonst bezeichnete, Rendsburger Hauptlinie. Diese aber zerspaltete sich wiederum in eine Rendsburger, Plöner (von der wiederum eine jüngere sich abzweigte) und Schauenburger Linie. Zu bemerken ist, daß aus der Plöner Linie Johann mit dem Beinamen der Milde ein Stiefbruder der Dänischen Könige Erich Mendved und Christoph II. war, indem der Vater, Gerhard II., Erich Glippings Wittwe Agnes, eine geborene Markgräfin von Brandenburg, geheirathet hatte. Hieraus erklärt sich seine Einmischung in die Angelegenheiten des innerlich höchst zerrütteten Dänischen Reichs. Und andererseits war es aus der Rendsburger Linie Graf Gerhard III. der Große, welcher, wie bereits erwähnt ist, sehr entschieden eingriff als Vormund des unmündigen Herzogs Waldemar von Schleswig, dem er 1326 den Thron verschaffte, und dafür das Herzogthum Schleswig für sich als ein Erblehn erhielt, und durch die vielbesprochene sogenannte Waldemarische Constitution (27) es aussprechen ließ, das Herzogthum Schleswig solle niemals wieder mit dem Reiche und der Krone Dänemark vereinigt werden. Aus bedrängter Jugendzeit arbeitete dieser kräftige Mann sich empor zu bedeutender Macht, die Schwäche des Nachbarlandes benutzend, und stand nun 1326 einflußreich da, als Inhaber des Herzogtums Schleswig, als Verweser des Reiches Dänemark, dazu noch als Besitzer eines Antheils von Holstein, Stormarn und Wagrien.
In diesen damals vielfach vertheilten Landen sehen wir von Anfang des 14. Jahrhunderts an ein Besitzthum der Schauenburger Linie sich abrunden, welches die übrigen Theilungen lange überdauert hat. Adolph VI. Gerhard I. Sohn, geb. um 1256, gestorben 1315, hatte außer der Stammgrafschaft Schauenburg, als etwa ums Jahr 1294 es zu einer Theilung in der Itzehoer Linie kam, eine Landstrecke nordwestlich von Hamburg erlangt, wo die Kirchspiele Rellingen und Wedel den Kern bildeten. 1304 kamen durch eine fernere Regulirung Eppendorf, Görrieswerder und Nienstädten hinzu,
(27) „Ducatus Sunder-Jucie regno et corone Dacie non unietur nec annectetur, ita quod unus sit dominus utrisque.“