Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/264: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(automatisch angelegt)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1|263|288|265|unvollständig}}
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1|263|288|265|unkorrigiert}}
 
<center> <big>264</big> I. Allgemeine Uebersicht der Geschichte und Zustände des Landes ec.</center>
 
 
Abwesenheit thätig. Er kehrte freilich zurück, aber die Spannung mit dem Kaiser ward immer stärker. Die zahlreichen Feinde des Herzogs fachten den Haß des Kaisers wie sie konnten an, und als er nun endlich 1180 in die Reichsacht verfiel und seiner Lehen verlustig erklärt wurde, fielen diese als Beute seinen Gegnern zu. Das große Herzogthum Sachsen löste sich auf. Dem Erzstift Bremen ward Stade mit allem Zubehör bestätigt. Heinrich kämpfte freilich noch muthig genug, als aber auch Graf Adolph III. von Holstein ihn verließ, ging es ihm immer unglücklicher und er mußte 1182 zu Erfurt fußfällig den Kaiser um Gnade bitten, die ihm auch dahin zu Theil wurde, daß er seine Erblande Braunschweig und Lüneburg behalten solle, unter der Bedingung, daß er zuvor auf drei Jahre Deutschland verlasse. Er ging nach England, kehrte aber vor Ablauf der gesetzten Zeit zurück 1184. Nochmals ward er nach England verwiesen.
 
Wie im Sachsenlande ein solcher kräftiger Fürst einerseits im Kampfe gegen die sich erhebende Hierarchie gestanden, andererseits aber durch Eroberungen in dem bis dahin noch heidnischen Wendenlande auch die Kirche ausgebreitet und für deren Befestigung gesorgt hatte, so war es ähnlich um diese Zeit in Dänemark. Als Knud ermordet, Svend auf der Grathe-Heide, wovon er den Beinamen Grathe in der Geschichte erhalten, erschlagen war, hatte Waldemar 1157 den Thron bestiegen und führte bis an seinen Tod 1182 ein kräftiges Regiment. Wider ihn erhob sich im Reiche der Erzbischof Eskild zu Lund, der bereits unter den vorigen Königen und während des Bürgerkrieges so viel Unruhe angestiftet hatte. Aber Waldemar, unterstützt von seinem Freunde Absalon, der seit 1158 Bischof zu Roeskilde war, und den vergeblich der Erzbischof vom Könige abwendig zu machen versuchte, wußte ihm so zu begegnen, daß er das Land verließ, in Frankreich, wo er schon früher einmal den berühmten Bernhard von Clairvaux besucht hatte, und Italien sich aufhielt, auch eine Wallfahrt nach dem heiligen Lande machte und erst nach sieben Jahren zurückkehrte, aber doch zu seinem vorigen Ansehen nicht gelangte, sondern sich bewogen fand 1177 sein Amt niederzulegen. Er zog nach Clairvaux, wo er 1182 den 6. September gestorben ist. Absalon ward sein Nachfolger im Erzbisthum. Auf der andern Seite züchtigte Waldemar nicht nur die Wendischen Seeräuber, sondern machte in ihrem Lande dauernde Eroberungen,

Version vom 26. März 2008, 09:34 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  2. Band  |  3. Band  |  4. Band
1. Band  |  Inhalt des 1. Bandes
<<<Vorherige Seite
[263]
Nächste Seite>>>
[265]
Datei:SH-Kirchengeschichte-1.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


264 I. Allgemeine Uebersicht der Geschichte und Zustände des Landes ec.


Abwesenheit thätig. Er kehrte freilich zurück, aber die Spannung mit dem Kaiser ward immer stärker. Die zahlreichen Feinde des Herzogs fachten den Haß des Kaisers wie sie konnten an, und als er nun endlich 1180 in die Reichsacht verfiel und seiner Lehen verlustig erklärt wurde, fielen diese als Beute seinen Gegnern zu. Das große Herzogthum Sachsen löste sich auf. Dem Erzstift Bremen ward Stade mit allem Zubehör bestätigt. Heinrich kämpfte freilich noch muthig genug, als aber auch Graf Adolph III. von Holstein ihn verließ, ging es ihm immer unglücklicher und er mußte 1182 zu Erfurt fußfällig den Kaiser um Gnade bitten, die ihm auch dahin zu Theil wurde, daß er seine Erblande Braunschweig und Lüneburg behalten solle, unter der Bedingung, daß er zuvor auf drei Jahre Deutschland verlasse. Er ging nach England, kehrte aber vor Ablauf der gesetzten Zeit zurück 1184. Nochmals ward er nach England verwiesen.

Wie im Sachsenlande ein solcher kräftiger Fürst einerseits im Kampfe gegen die sich erhebende Hierarchie gestanden, andererseits aber durch Eroberungen in dem bis dahin noch heidnischen Wendenlande auch die Kirche ausgebreitet und für deren Befestigung gesorgt hatte, so war es ähnlich um diese Zeit in Dänemark. Als Knud ermordet, Svend auf der Grathe-Heide, wovon er den Beinamen Grathe in der Geschichte erhalten, erschlagen war, hatte Waldemar 1157 den Thron bestiegen und führte bis an seinen Tod 1182 ein kräftiges Regiment. Wider ihn erhob sich im Reiche der Erzbischof Eskild zu Lund, der bereits unter den vorigen Königen und während des Bürgerkrieges so viel Unruhe angestiftet hatte. Aber Waldemar, unterstützt von seinem Freunde Absalon, der seit 1158 Bischof zu Roeskilde war, und den vergeblich der Erzbischof vom Könige abwendig zu machen versuchte, wußte ihm so zu begegnen, daß er das Land verließ, in Frankreich, wo er schon früher einmal den berühmten Bernhard von Clairvaux besucht hatte, und Italien sich aufhielt, auch eine Wallfahrt nach dem heiligen Lande machte und erst nach sieben Jahren zurückkehrte, aber doch zu seinem vorigen Ansehen nicht gelangte, sondern sich bewogen fand 1177 sein Amt niederzulegen. Er zog nach Clairvaux, wo er 1182 den 6. September gestorben ist. Absalon ward sein Nachfolger im Erzbisthum. Auf der andern Seite züchtigte Waldemar nicht nur die Wendischen Seeräuber, sondern machte in ihrem Lande dauernde Eroberungen,