Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/175: Unterschied zwischen den Versionen

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Messe zu hören, den Bischofsstab auf die Brust setzt und ihm den Eingang verwehrt. Erst als der König öffentlich Kirchenbuße gethan und durch Schenkung einer halben Harde in Seeland an die Roeskilder Domkirche mit der Kirche sich ausgesöhnt hatte, ward der Bann gelöst. Der König blieb übrigens mit seinem Bischofe in gutem Vernehmen, ja der Bischof nahm des Königs Tod sich so sehr zu Herzen, daß er bald nach ihm starb. Auch vom Erzbischof Adelbert ließ König Svend sich rathen und leiten. Was der Erzbischof ihm aus der Schrift vorhielt, bemerkte er sich wohl und behielt es im Gedächtniß. Nur was das Trinken und die Weiber anbelangt, davon wollte er nicht lassen. Doch fügt Adam hinzu, das sind natürliche Laster jenes Volkes, und sagt ferner: „In allem übrigen war er dem Erzbischofe gehorsam.“ Er hat es auch an Gaben für kirchliche Zwecke nicht fehlen lassen, war ein ziemlich unterrichteter Mann, und sah in dem Christenthum wahrscheinlich ein erwünschtes Mittel, die Rohheit des Volkes zu mildern, das noch mit großem Eigenwillen dem Königthume gegenüberstand, nicht immer folgen wollte und schwer zu bändigen war, so z. B. als 1073 Svend Heinrich dem Vierten von Deutschland zur Bezwingung der Sachsen Hülfe zugesagt hatte. Da mußte er, als bekannt wurde, worauf es eigentlich abgesehen war Svend doch auch nicht gemeint, ganz und gar sein Reich von der Kirche abhängig zu machen. Hildebrand, der längst schon die Seele der Bestrebungen gewesen war, die Reiche der Welt von dem Römischen Stuhle abhängig zu machen, und nun 1073 selbst unter dem Namen Gregor VII. diesen Stuhl bestieg, unterließ es nicht seine Hand auch nach Dänemark auszustrecken, und den König dazu aufzufordern, sein Reich dem Fürsten der Apostel in frommer Andacht zu übergeben. Es wird dabei auf des Königs Wunsch Rücksicht genommen, ein eigenes Erzbisthum für sein Land errichtet zu sehen, auch in Italien und zwar in Apulien, wo Normannen sich niedergelassen hatten, die dem Papst zu schaffen machten, ein Königreich in Aussicht gestellt für einen von Svends Söhnen (- und er hatte deren viele von vielerlei Müttern). Aber darauf ward doch nicht eingegangen. Auch den Peterspfennig hätte Rom gerne gehabt. Schon Papst Alexander II. hatte daran gemahnt, daß die Abgabe an den Stuhl Petri, die von Knud des Gr. Zeiten her als eine

Version vom 22. März 2008, 18:35 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Messe zu hören, den Bischofsstab auf die Brust setzt und ihm den Eingang verwehrt. Erst als der König öffentlich Kirchenbuße gethan und durch Schenkung einer halben Harde in Seeland an die Roeskilder Domkirche mit der Kirche sich ausgesöhnt hatte, ward der Bann gelöst. Der König blieb übrigens mit seinem Bischofe in gutem Vernehmen, ja der Bischof nahm des Königs Tod sich so sehr zu Herzen, daß er bald nach ihm starb. Auch vom Erzbischof Adelbert ließ König Svend sich rathen und leiten. Was der Erzbischof ihm aus der Schrift vorhielt, bemerkte er sich wohl und behielt es im Gedächtniß. Nur was das Trinken und die Weiber anbelangt, davon wollte er nicht lassen. Doch fügt Adam hinzu, das sind natürliche Laster jenes Volkes, und sagt ferner: „In allem übrigen war er dem Erzbischofe gehorsam.“ Er hat es auch an Gaben für kirchliche Zwecke nicht fehlen lassen, war ein ziemlich unterrichteter Mann, und sah in dem Christenthum wahrscheinlich ein erwünschtes Mittel, die Rohheit des Volkes zu mildern, das noch mit großem Eigenwillen dem Königthume gegenüberstand, nicht immer folgen wollte und schwer zu bändigen war, so z. B. als 1073 Svend Heinrich dem Vierten von Deutschland zur Bezwingung der Sachsen Hülfe zugesagt hatte. Da mußte er, als bekannt wurde, worauf es eigentlich abgesehen war Svend doch auch nicht gemeint, ganz und gar sein Reich von der Kirche abhängig zu machen. Hildebrand, der längst schon die Seele der Bestrebungen gewesen war, die Reiche der Welt von dem Römischen Stuhle abhängig zu machen, und nun 1073 selbst unter dem Namen Gregor VII. diesen Stuhl bestieg, unterließ es nicht seine Hand auch nach Dänemark auszustrecken, und den König dazu aufzufordern, sein Reich dem Fürsten der Apostel in frommer Andacht zu übergeben. Es wird dabei auf des Königs Wunsch Rücksicht genommen, ein eigenes Erzbisthum für sein Land errichtet zu sehen, auch in Italien und zwar in Apulien, wo Normannen sich niedergelassen hatten, die dem Papst zu schaffen machten, ein Königreich in Aussicht gestellt für einen von Svends Söhnen (- und er hatte deren viele von vielerlei Müttern). Aber darauf ward doch nicht eingegangen. Auch den Peterspfennig hätte Rom gerne gehabt. Schon Papst Alexander II. hatte daran gemahnt, daß die Abgabe an den Stuhl Petri, die von Knud des Gr. Zeiten her als eine