Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/155: Unterschied zwischen den Versionen

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muß, die Nachricht, daß damals die Domkirche zu Schleswig erbaut sei ''<sup>(2)</sup>''. Es waren übrigens, wie Adam von Bremen bemerkt, bis auf die Zeiten Knud des Großen in Jütland, nachdem Aarhus seit Adeldags Tode 988 unbesetzt geblieben, nur zwei Bischofssitze, nämlich zu Schleswig und Ripen. Zu Ripen aber war um diese Zeit Odinkar Bischof. Dieser allein besuchte je zuweilen die Kirchen auf den Inseln, Esico aber saß daheim ''<sup>(3)</sup>''. Neben diesen beiden nennt Adam noch in demselben Zusammenhange den Poppo, von dem er sagt, er habe damals (zu den Zeiten des Unwannus) noch in Dänemark gelebt ''<sup>(4)</sup>''. Wohin man ihn aber bringen soll, das ist eine schwierige Frage. Nach einer Angabe bei Adam ist er 1029 zu Bremen verstorben, in Schleswig kann er, da Esico dort sein Nachfolger war, nicht bis an sein Ende gewesen sein, Saxo setzt ihn nach Aarhus, aber dort war ja seit 988 kein Bischof mehr; wäre er etwa Alters und Schwachheits halber in den Ruhestand getreten, was, wenn Esico (Ekkehard) sein Nachfolger war, schon vor dem Jahr 1000 geschehen sein müßte, so widerstreitet dem wieder die Angabe, daß er noch zu den Zeiten des Unwannus (also 1013—1029) in Dänemark gelebt ''<sup>(5)</sup>''. Ob unter dem zu Unwanni Zeiten genannten Odinkar der ältere oder der jüngere zu verstehen, bleibt gleichfalls noch zweifelhaft. Die Anstellung des jüngeren Odinkar
 
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''<sup>(2)</sup> <tt>Helduaderi Sylva chronol. circ. maris Balt. p. 31.</tt> „Die Thumbkirchen aber ist zu bawen angefangen umb das Jahr 1018. Da Eizico Bischof zu Schleßwig gewesen, <tt>a primo condito Templo Slaomonis</tt> 2000 Jahr vnd mit Thumbherren versehen.“ Die Chronologie ist jedoch zweifelhaft.''
 
''<sup>(3)</sup> <tt>Adam II. c. 34. Esico domi sedit.</tt> Das kann wohl nichts anders heißen, als er reiste nicht nach den Inseln. Liegt darin nun auch eben kein Lob, so urtheilt Dankwerth p. 119 doch wohl zu hart über ihn: „Dieser <tt>Esico</tt> des fleißigen Popponis <tt>successor</tt> ist ein fauler Pater gewesen.“''
 
''<sup>(4)</sup>'' <tt>Adam II. 34. In Dania supervixerunt Poppo Theologus et ille nobilis Odinkar Episcopus quem pro fide et sanctitate vitae familiarissimum habuit Archiepiscopus (sc. Unwannus). Hos duos Episcopus solummodo in Jutland fuisse comperimus antequam Knut regnum intraret.</tt>
 
''<sup>(5)</sup> Die verschiedenen Angaben über Poppo hat Pontoppidan <tt>Annal. 1, S. 140, 141</tt> und <tt>156</tt> ff. zusammengestellt.''

Version vom 21. März 2008, 18:38 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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muß, die Nachricht, daß damals die Domkirche zu Schleswig erbaut sei (2). Es waren übrigens, wie Adam von Bremen bemerkt, bis auf die Zeiten Knud des Großen in Jütland, nachdem Aarhus seit Adeldags Tode 988 unbesetzt geblieben, nur zwei Bischofssitze, nämlich zu Schleswig und Ripen. Zu Ripen aber war um diese Zeit Odinkar Bischof. Dieser allein besuchte je zuweilen die Kirchen auf den Inseln, Esico aber saß daheim (3). Neben diesen beiden nennt Adam noch in demselben Zusammenhange den Poppo, von dem er sagt, er habe damals (zu den Zeiten des Unwannus) noch in Dänemark gelebt (4). Wohin man ihn aber bringen soll, das ist eine schwierige Frage. Nach einer Angabe bei Adam ist er 1029 zu Bremen verstorben, in Schleswig kann er, da Esico dort sein Nachfolger war, nicht bis an sein Ende gewesen sein, Saxo setzt ihn nach Aarhus, aber dort war ja seit 988 kein Bischof mehr; wäre er etwa Alters und Schwachheits halber in den Ruhestand getreten, was, wenn Esico (Ekkehard) sein Nachfolger war, schon vor dem Jahr 1000 geschehen sein müßte, so widerstreitet dem wieder die Angabe, daß er noch zu den Zeiten des Unwannus (also 1013—1029) in Dänemark gelebt (5). Ob unter dem zu Unwanni Zeiten genannten Odinkar der ältere oder der jüngere zu verstehen, bleibt gleichfalls noch zweifelhaft. Die Anstellung des jüngeren Odinkar


(2) Helduaderi Sylva chronol. circ. maris Balt. p. 31. „Die Thumbkirchen aber ist zu bawen angefangen umb das Jahr 1018. Da Eizico Bischof zu Schleßwig gewesen, a primo condito Templo Slaomonis 2000 Jahr vnd mit Thumbherren versehen.“ Die Chronologie ist jedoch zweifelhaft.

(3) Adam II. c. 34. Esico domi sedit. Das kann wohl nichts anders heißen, als er reiste nicht nach den Inseln. Liegt darin nun auch eben kein Lob, so urtheilt Dankwerth p. 119 doch wohl zu hart über ihn: „Dieser Esico des fleißigen Popponis successor ist ein fauler Pater gewesen.“

(4) Adam II. 34. In Dania supervixerunt Poppo Theologus et ille nobilis Odinkar Episcopus quem pro fide et sanctitate vitae familiarissimum habuit Archiepiscopus (sc. Unwannus). Hos duos Episcopus solummodo in Jutland fuisse comperimus antequam Knut regnum intraret.

(5) Die verschiedenen Angaben über Poppo hat Pontoppidan Annal. 1, S. 140, 141 und 156 ff. zusammengestellt.