Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/147: Unterschied zwischen den Versionen

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der gegen den Kaiser aufgestanden war, zur Unterwürfigkeit gegen diesen zu bewegen, und dadurch trat nun auch Ruhe in Nordalbingien ein. In Hamburg, welches 1012 von den Slaven verwüstet war, wurde nun die Kirche wieder hergestellt und ein Collegium von zwölf Domherren daselbst eingerichtet. Die Slaven wurden auch gedemüthigt und ihnen wieder ein Tribut aufgelegt. Nach Reginberts Tode wurde einer von den Domherren zu Hamburg, Benno, zum Bischof für Oldenburg bestellt und schaffte im Slavenlande durch seine Predigten Frucht. Auch gelangte derselbe mit Hülfe des Herzogs einigermaßen dort wieder zu Einkünften. Bosau und Gnissau wurden ihm wieder eingeräumt, und mit Mühe und vielen Bitten brachte der Herzog es bei den Wendischen Fürsten dahin, daß dem Bischöfe von jedem Hause doch zwei Pfennige gereicht werden sollten. Dem Kaiser, der die Wendischen Fürsten zu Werben an der Elbe hatte zu sich kommen lassen, klagte der Bischof seine Noth, und an Versprechungen von Seiten der Fürsten fehlte es nicht, wohl aber am Halten. So sah Benno am Ende doch, daß wenig auszurichten war, und begab sich nach Hildesheim zum Bischof Bernward, der in jenen traurigen Zeiten mehr als Einem vertriebenen Bischofe Aufenthalt und Unterstützung gewährte. Es ist bereits erwähnt, daß er 1022 vormaliger Bischof zu Oldenburg genannt wurde, und selbigen Jahres war er auch ein Gast im Kloster Corvey und heißt ein Vertriebener ''<sup>(4)</sup>''. Bei der Einweihung einer Klosterkirche zu S. Michael in Hildesheim ward er im Gedränge des Volks so sehr beschädigt, daß er wenige Tage nachher starb 1023; Reinerus oder Reinher ward nach ihm zum Bischof für Oldenburg bestellt, als der achte in der Reihenfolge der dortigen Bischöfe. Wenn er aber, wie gemeldet wird ''<sup>(5)</sup>'', vom Erzbischof
 
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''<sup>(4)</sup> Nach <tt>Annal. Hildes. S. R. Brunsv. I., 724</tt> ward das Oratorium eines Klosters zu Hildesheim geweiht vom Bischof Bernward <tt>et ab Ekkehardo Slesvicensi episcopo et a Bennone quondam Aldenburgensis ecclesiae antistite. Annal. Corbej. A. 1022: Benno episcopus olim in Oldenburg in Slavia, tunc exul, hospes noster gratissimus.</tt>''
 
''<sup>(5)</sup>'' <tt>Chron. Slavorum c. 12. Successit Meynerus (leg. Reinerus) VIII. Episcopus Aldenburgen, qui suscepit benedictionem a Libentio II.</tt>

Version vom 21. März 2008, 17:31 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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der gegen den Kaiser aufgestanden war, zur Unterwürfigkeit gegen diesen zu bewegen, und dadurch trat nun auch Ruhe in Nordalbingien ein. In Hamburg, welches 1012 von den Slaven verwüstet war, wurde nun die Kirche wieder hergestellt und ein Collegium von zwölf Domherren daselbst eingerichtet. Die Slaven wurden auch gedemüthigt und ihnen wieder ein Tribut aufgelegt. Nach Reginberts Tode wurde einer von den Domherren zu Hamburg, Benno, zum Bischof für Oldenburg bestellt und schaffte im Slavenlande durch seine Predigten Frucht. Auch gelangte derselbe mit Hülfe des Herzogs einigermaßen dort wieder zu Einkünften. Bosau und Gnissau wurden ihm wieder eingeräumt, und mit Mühe und vielen Bitten brachte der Herzog es bei den Wendischen Fürsten dahin, daß dem Bischöfe von jedem Hause doch zwei Pfennige gereicht werden sollten. Dem Kaiser, der die Wendischen Fürsten zu Werben an der Elbe hatte zu sich kommen lassen, klagte der Bischof seine Noth, und an Versprechungen von Seiten der Fürsten fehlte es nicht, wohl aber am Halten. So sah Benno am Ende doch, daß wenig auszurichten war, und begab sich nach Hildesheim zum Bischof Bernward, der in jenen traurigen Zeiten mehr als Einem vertriebenen Bischofe Aufenthalt und Unterstützung gewährte. Es ist bereits erwähnt, daß er 1022 vormaliger Bischof zu Oldenburg genannt wurde, und selbigen Jahres war er auch ein Gast im Kloster Corvey und heißt ein Vertriebener (4). Bei der Einweihung einer Klosterkirche zu S. Michael in Hildesheim ward er im Gedränge des Volks so sehr beschädigt, daß er wenige Tage nachher starb 1023; Reinerus oder Reinher ward nach ihm zum Bischof für Oldenburg bestellt, als der achte in der Reihenfolge der dortigen Bischöfe. Wenn er aber, wie gemeldet wird (5), vom Erzbischof


(4) Nach Annal. Hildes. S. R. Brunsv. I., 724 ward das Oratorium eines Klosters zu Hildesheim geweiht vom Bischof Bernward et ab Ekkehardo Slesvicensi episcopo et a Bennone quondam Aldenburgensis ecclesiae antistite. Annal. Corbej. A. 1022: Benno episcopus olim in Oldenburg in Slavia, tunc exul, hospes noster gratissimus.

(5) Chron. Slavorum c. 12. Successit Meynerus (leg. Reinerus) VIII. Episcopus Aldenburgen, qui suscepit benedictionem a Libentio II.